Nordrhein-Westfalen
Hohe pädagogische Qualität in Kitas durch BeDo-NRW gesichert


Das Forschungsprojekt BeDo-NRW untersucht, wie Beobachtung und Dokumentation in Kitas vereinfacht werden können – für mehr Qualität in der pädagogischen Arbeit und zur Entlastung der Fachkräfte. In Phase zwei stehen nachhaltige Prozesse, die Qualifizierung von Fachberatungen und eine praxisnahe Unterstützung der Einrichtungen im Fokus.
27.05.2025
In den Kindertageseinrichtungen beobachten und erfassen Erzieheri*nnen die individuellen Voraussetzungen jedes einzelnen Kindes und schätzen seine Fähigkeiten ein. Das Forschungsprojekt „Beobachtung und Dokumentation in Kindertageseinrichtungen in NRW” (BeDo-NRW) untersucht die Herausforderungen einer guten Beobachtung und Dokumentation in den Kitas in Nordrhein-Westfalen. Ziel ist es, das Vorgehen zur Beobachtungs- und Dokumentation in den Kitas zu vereinfachen. Das soll u.a. die engagierten Kräfte in den Einrichtungen entlasten, damit sie mehr Raum haben, um die Kinder zu begleiten.
In einer ersten Projektphase hat BeDo-NRW die vielen in Kitas angewendeten Beobachtungs- und Dokumentationsverfahren untersucht. Eines der Ergebnisse ist, dass sich die Fachkräfte durch die große Anzahl der für die Dokumentation nutzbaren Verfahren belastet oder sogar verunsichert fühlen. Daher geht es nun in einer zweiten Phase des Forschungsprojekts darum, Arbeitsprozesse einfacher und nachhaltiger zu gestalten. Fachberatungen sollen als Multiplikator*innen ausgebildet werden, um Träger und Kitas bei der Auswahl und ggf. Reduzierung von BeDo-Verfahren zu unterstützen.
Das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration fördert das Projekt und stellt für die zweite Phase 130.600 Euro zur Verfügung.
Kinder- und Familienministerin Josefine Paul:
„Mit dem Projekt BeDo-NRW II leisten wir einen entscheidenden Beitrag, um die Qualität in unseren Kitas zu sichern und weiterzuentwickeln. Die Fachkräfte in den Kitas engagieren sich tagtäglich mit großer Professionalität, um die individuelle Entwicklung der Kinder bestmöglich zu begleiten. Beobachtung und Dokumentation sind dabei zentrale Instrumente, um die Kinder bedarfsgerecht zu unterstützen und zu fördern. Wir möchten den Fachkräften mit dem Projekt BeDo-NRW das nötige Rüstzeug an die Hand geben, um Beobachtung und Dokumentation einfacher gestalten zu können und dadurch eine spürbare Entlastung zu erreichen. Deshalb qualifizieren wir Fachberatungen als Multiplikator*innen. Sie tragen ihr Wissen in die Einrichtungen, beraten die Kita-Teams und unterstützen sie bei der Umsetzung. So entfaltet diese wertvolle Arbeit in den Kitas langfristig eine nachhaltige Wirkung.“
Geleitet wird das Projekt BeDo-NRW von Prof. Dr. Sonja Damen von der Fliedner Fachhochschule Düsseldorf:
„Die Arbeit der Fachkräfte in unseren Kitas ist für die frühe Bildung und Entwicklung von Kindern enorm wichtig. Mit gezielten Schulungen durch die Fachberatungen möchten wir nicht nur ihre Expertise und ihre tägliche Arbeit wertschätzen, sondern ihnen konkrete Wege aufzeigen, wie Beobachtungs- und Dokumentationsverfahren praxisnah, effizient und kindorientiert eingesetzt werden können. Beobachtung und Dokumentation sind nicht nur ein bürokratisches Werkzeug, sondern vielmehr eine Grundlage für die individuelle Bildungsbegleitung und Förderung jedes einzelnen Kindes und für eine reflektierte, bedarfsorientierte pädagogische Arbeit.“
Der konstituierende Projektbeirat aus Vertreter*innen der Spitzenverbände, Landesjugendämter sowie aus der Fachpraxis Kita ist am Donnerstag, den 15. Mai, zur Auftaktveranstaltung für die zweite Phase ins Ministerium gekommen. Er begleitet das Forschungsprojekt und berät bei der laufenden Entwicklung und praktischen Umsetzung von BeDo-NRW.
BeDo-NRW soll langfristig nicht nur die Qualität der pädagogischen Arbeit verbessern, sondern auch das subjektive Belastungsempfinden der Fachkräfte verringern und zur Mitarbeiter*innenzufriedenheit beitragen.
Quelle: Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen vom 15.05.2025
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