Freiwilliges Engagement
Herausragendes Engagement für Inklusion in NRW gewürdigt
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Sozialminister Karl-Josef Laumann hat zehn herausragende Initiativen und Projekte mit dem Inklusionspreis Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. „Inklusion geht alle an, Menschen mit und ohne Behinderungen. Die Vielfalt der prämierten Projekte zeigt, dass Inklusion in allen Bereichen des Lebens möglich und notwendig ist“, sagte Laumann bei der Preisverleihung in Münster.
09.07.2018
Mit insgesamt 30.000 Euro wurden Projekte aus Ahlen, Bad Lippspringe, Bielefeld, Duisburg, Kamen, Münster, Köln, Reken (Kreis Borken), Rheine und Stolberg ausgezeichnet. Darunter eine inklusive Wäscherei, ein inklusiver Stammtisch und eine inklusive Fußball-Liga. „Mit dem Inklusionspreis wollen wir beispielhaft zeigen, wie Inklusion gelingen kann“, so der Minister, „und wir wollen möglichst viele Nachahmer gewinnen.“
Drei Hauptpreise zum Schwerpunkt „Arbeit und Qualifizierung“
„Den Hauptpreis haben wir diesmal unter das Motto ‚Arbeit und Qualifizierung‘ gestellt“, sagte Laumann, „denn dies ist der entscheidende Schlüssel zur Inklusion. Arbeit bedeutet die Chance auf gesellschaftliche Teilhabe, Arbeit schafft materielle Sicherheit und Arbeit ist Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben.“
Der mit 5.000 Euro dotierte erste Hauptpreis ging an das Projekt „Jedem (s)eine Chance“ der Metallwerke Renner in Ahlen. Der mittelständische metallverarbeitende Betrieb ist besonders kreativ dabei, für jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter mit Behinderung den passenden Arbeitsplatz zu finden oder zu gestalten, an dem diese trotz ihrer Einschränkungen mit ihren individuellen Fähigkeiten punkten können. „Ich wünsche mir mehr Unternehmen, die die individuellen Potenziale von Menschen mit Behinderungen erkennen und ihnen eine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt geben“, so der Minister.
Den zweiten Hauptpreis (4.000 Euro) erhielt das Inklusionsunternehmen „Die Brücke“ in Bad Lippspringe. In der Wäscherei und Heißmangel arbeiten insgesamt 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon haben die Hälfte (27) eine Behinderung. Der Betrieb setzt an vielen Stellen bewusst auf Handarbeit, um Menschen mit Behinderungen individuell geeignete Beschäftigungsmöglichkeiten zu bieten.
Der dritte Hauptpreis (3.000 Euro) ging nach Duisburg an das Projekt „TABI 4.0 – Teilhabe für Menschen mit Behinderung durch Industrie 4.0“, das von einem Start-Up-Unternehmen der Universität Duisburg-Essen (“Sensrec UG“) entwickelt wurde. Hier wird lohnintensive Handarbeit durch digitale Unterstützung wirtschaftlich und effizient gestaltet; die Nutzerinnen und Nutzer können je nach persönlichem Lerntempo selbstbestimmt arbeiten.
Vier Fachpreise (jeweils 3.000 Euro)
Der Fachpreis „Schulische und außerschulische Bildung und Erziehung“ ging an das Projekt „Inklusive Berufseinstiegsbegleitung an der Hauptschule Kamen“. Schülerinnen und Schüler aus einer speziellen Praktikumsklasse, die sich durch Leistungsbereitschaft und Eigeninitiative ausgezeichnet haben, verbringen einen Tag pro Woche in einem Praktikumsbetrieb.
Das Projekt „Die Regenbogentropfen“ der Caritas Rheine erhielt den Fachpreis in der Kategorie „Freizeit, Kultur und Sport“. In der inklusiven Freizeitgruppe planen und realisieren die Gruppenmitglieder mit und ohne Behinderungen gemeinsame Freizeitaktivitäten wie Besuche der Integrationsdisco in Münster, Pizza- oder Weihnachtsplätzchenbacken und vieles mehr.
Der Fachpreis in der Kategorie „Partizipation“ ging an den Politischen Stammtisch in Bielefeld-Bethel. Die Stiftung Bethel will mit den monatlichen Treffen und zusätzlichen Informationsveranstaltungen vor Wahlen die politische Partizipation von Menschen mit Behinderungen stärken. Ein Fahrdienst und ehrenamtliche Begleitpersonen machen die Teilnahme möglich.
Und der Fachpreis in der Kategorie „Barrieren abbauen – Zugänge schaffen“ geht nach Reken (Kreis Borken) an das Projekt „Inklusiver Kulturführer Münsterland“. Die von der Benediktushof gGmbH erstellte inklusive Internetseite bietet Informationen über die Angebote und die Barrierefreiheit von Kultureinrichtungen im Münsterland.
Sonderpreis der NRW-Stiftung (3.000 Euro)
Ein erstmals von der NRW-Stiftung ausgelobter Sonderpreis steht unter der Überschrift „Heimat ohne Hindernisse“ und geht an das Projekt „WEGBAR – barrierefreie Naturerlebnisse im Münsterland“. Sieben Projektpartner haben sich in Münster zusammengeschlossen, um barrierefreie Naturlehrpfade, Erholungsgebiete und Umweltbildungsprogramme zu schaffen. Harry K. Voigtsberger, Ehrenpräsident der NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege, sagte in seiner Laudatio: „Das Projekt führt Menschen zusammen, und es können alle davon profitieren – Jung und Alt, mit oder ohne Handicap.“
Sonderpreise (jeweils 1.500 Euro)
Außerdem hat die Jury in diesem Jahr Sonderpreise an zwei weitere Projekte vergeben: Ausgezeichnet wurde die „Fußball Liga – inklusiv“ in Stolberg. Dort hat der Verein Tabalingo Sport & Kultur integrativ e.V. eine inklusive Fußball-Liga ins Leben gerufen, um inklusiven Fußballgruppen aus der Region einen regulären Spielbetrieb mit Wettkampf zu ermöglichen. Ein weiterer Sonderpreis geht an das Projekt „Inklusive Sportassistentenausbildung für Teilhabe & Bildung“ des DJK Sportverbandes Köln e.V. Hier lernen Menschen mit Behinderungen, Übungen und Spiele anzuleiten, Personen mit körperlichen Beeinträchtigungen zu helfen und mit heterogenen Gruppen umzugehen.
Über den Inklusionspreis Nordrhein-Westfalen
Der Inklusionspreis Nordrhein-Westfalen wurde in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben. Beworben hatten sich 203 Initiativen und Projekte aus dem ganzen Land. Eine 16-köpfige Jury aus Fachleuten und Vertreterinnen und Vertretern der Behinderten-Selbsthilfe hatte die „Qual der Wahl“ bei der Auswahl der Preisträger. In Nordrhein-Westfalen leben rund 2,8 Millionen Menschen mit Behinderungen, davon rund 1,9 Millionen Menschen mit Schwerbehinderung.
Die Laudationes zu den Preisträgern, die Filme zu den mit dem Hauptpreis ausgezeichneten Projekten, Infos zu allen nominierten Projekten sowie das Programm der Veranstaltung sind auf den Seiten des Miiteriusm zu finden.
Quelle: Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen vom 06.07.2018
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