Kongo

Gewalt verschärft humanitäre Krise – Zehntausende Kinder seit Jahresbeginn auf der Flucht

In der Demokratischen Republik Kongo verschärft die anhaltende Gewalt die humanitäre Krise. Seit Jahresbeginn sind Zehntausende Kinder auf der Flucht, oft ohne Zugang zu Nahrung, medizinischer Versorgung oder Schutz. Bewaffnete Konflikte treiben Familien in die Vertreibung und verschlechtern die ohnehin prekäre Lage. Hilfsorganisationen warnen vor einer weiteren Zuspitzung der Situation.

17.01.2025

Die Eskalation der Gewalt im Osten der Demokratischen Republik Kongo hat die humanitäre Krise in der Region dramatisch verschärft, warnt Save the Children. Nach UN-Angaben flohen seit Jahresbeginn bereits 100.000 Menschen vor den eskalierenden Kämpfen in Nord-Kivu, mehr als die Hälfte davon Kinder. Sie sind auf Hilfe angewiesen, aber die Gewalt erschwert die Arbeit von Hilfsorganisationen. Es droht eine Ausweitung der Hungerkrise. 

„Die humanitäre Krise in der Demokratischen Republik Kongo ist so schlimm wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Wegen des anhaltenden Konflikts sind mehrere Straßen blockiert. Unser Team musste daraufhin einen wichtigen Hilfseinsatz verschieben. Wir bleiben aber vor Ort und sind bereit, Hilfe zu leisten, sobald wir wieder Zugang haben“ 

sagt Greg Ramm, Länderdirektor von Save the Children in der Demokratischen Republik Kongo.

In der Stadt Minova, in der viele Vertriebene aus Nord-Kivu leben, wurden in den vergangenen Tagen Explosionen gemeldet. Dort unterstützt Save the Children mehrere Schulen und leistet Nothilfe für Vertriebene. Auch in der Umgebung von Rubaya, einer Stadt, die für ihre Coltan-Minen bekannt ist, gab es heftige Kämpfe. 

„Die Lage in den östlichen Provinzen Ituri, Nord-Kivu und Süd-Kivu hat sich verschlechtert. Millionen von Menschen leiden bereits unter einer hohen akuten Ernährungsunsicherheit, allen voran die Kinder. Wir fordern alle Konfliktparteien auf, dem Wohlergehen von Kindern und ihren Familien Vorrang einzuräumen und dafür zu sorgen, dass der Zugang zu allen Gebieten so schnell wie möglich wiederhergestellt werden kann. Die humanitäre Lage ist katastrophal. Die internationale Gemeinschaft muss unbedingt schnell handeln, um die Zivilbevölkerung zu schützen und weitere Gewalt zu verhindern. Wir fordern alle beteiligten Parteien auf, die Kämpfe sofort einzustellen und auf eine friedliche Lösung hinzuarbeiten“ 

fügt Greg Ramm hinzu.

Save the Children arbeitet seit 1994 in der Demokratischen Republik Kongo. Die Kinderrechtsorganisation leistet unter anderem humanitäre Hilfe für Vertriebene, unterstützt Gesundheitsdienste und engagiert sich gegen die Ausbeutung und den Missbrauch von Kindern. Save the Children bildet zudem Lehrkräfte aus, verteilt Lernmaterialien und baut Klassenzimmer. 

In der Demokratischen Republik Kongo herrscht wegen des Konfliktes eine der größten humanitären Krisen der Welt. Fast sieben Millionen Menschen, darunter mindestens 3,5 Millionen Kinder, wurden vertrieben und mehr als 26 Millionen Menschen – ein Viertel der Bevölkerung – in der Demokratischen Republik Kongo benötigen humanitäre Hilfe. 

Quelle: Save the Children vom 15.01.2025

Redaktion: Celine Richter

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