Weltflüchtlingstag
Geflüchtete Kinder und Jugendliche brauchen Schutz


Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. sieht Entwicklungen hin zu längeren Unterbringungszeiten von geflüchteten Familien in Großunterkünften mit Sorge. In der Pressemitteilung zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2023 positioniert sich der Verein und gibt Handlungsempfehlungen.
26.06.2023
Am 20. Juni findet der Weltflüchtlingstag statt. Aktuell ist die Zahl der Flüchtlinge weltweit auf eine neue Rekordhöhe gestiegen. Und somit ist auch das Thema Unterbringung nach wie vor von großer Relevanz. Aus Sicht des Deutschen Vereins besteht eine besondere staatliche Verantwortung für das Wohlergehen und gesunde Aufwachsen der betroffenen Kinder und Jugendlichen. Aufsichtsbehörden, Jugendämter sowie alle mit der Unterbringung geflüchteter Menschen befassten Akteure sollten im Rahmen ihrer Möglichkeiten − auch unter den derzeit erschwerten Bedingungen – Anstrengungen unternehmen, um Kinderrechte wirksam und flächendeckend umzusetzen.
Fehlender Zugang zu Regelstrukturen
Die aktuelle Einigung der EU-Innenminister:innen zur Unterbringung, bzw. zum Verfahren an den EU-Außengrenzen sieht Michael Löher, Vorstand des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V., in diesem Zusammenhang mit Sorge: „Die Forschung zeigt immer wieder eindrücklich, welche schwierigen Startbedingungen geflüchtete Kinder und Jugendliche in Unterkünften für ihr weiteres Leben haben.“ Entscheidende Faktoren sind der Zugang zu Regelstrukturen wie
- Schule,
- Kindertagesbetreuung,
- Freizeit- und Unterstützungsangeboten
- sowie insbesondere die Verfügbarkeit, Qualifikation und Haltung des Personals.
Handlungsempfehlungen
Um die aktuellen personellen Engpässe in Unterbringung und Versorgung auszugleichen, empfiehlt der Deutsche Verein
- die Berücksichtigung weiterer Berufsgruppen mit Sprachkenntnissen und pädagogischer Erfahrung,
- die gezielte Förderung der Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams auf der Basis eines verbindlichen Fachkräfteschlüssels
- sowie verbindliche Weiterbildungs- und Supervisionsmöglichkeiten.
Der Deutsche Verein hat dazu bereits im April 2021 Empfehlungen zur Verwirklichung von Schutz, Förderung und Teilhabe für Kinder, Jugendliche und ihre Familien in Unterkünften für geflüchtete Menschen veröffentlicht.
Quelle: Deutscher Verein für öffentliche und privater Fürsorge e. V. vom 20.06.2023
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