Umwelt und Klima

Festival of Action: Die Zukunft kann nicht warten

„We are not the leaders of tomorrow, we are the leaders of today!“ sagt die junge Kenianerin ins Mikrophon im Plenarsaal des alten Bundestages. Das Zitat hört man mehrfach beim Festival of Action for Sustainable Development der Vereinten Nationen – und es bringt die Stimmung auf den Punkt: Viele der hier aus aller Welt versammelten Teilnehmenden der Konferenz sind jung, sie sind engagiert und sie nehmen das Heft in die Hand.

29.03.2018

Vom 21. bis 23. März 2018 sind rund 1.000 Menschen aus 150 Ländern in Bonn zusammen gekommen. Das „Festival“ ist den SDGs gewidmet – den globalen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, die 2016 die Millenniums-Entwicklungsziele ablösten und bis 2030 erreicht sein sollen. Armut und Hunger beenden, Klima schützen, hochwertige Bildung ermöglichen, Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern: Die Ziele klingen groß, der Blick auf die weltpolitische Lage lässt an der Umsetzbarkeit zweifeln. Doch hier bietet das Festival einen echten Lichtblick. An diesen drei Tagen geht es nicht um zähe, politische Verhandlungen oder eintönige Konferenzreden. Hier versprühen die Teilnehmenden Leidenschaft und Energie für ihre Projekte, Initiativen und Ideen, mit denen sie ganz konkret an der Umsetzung der SDGs mitwirken.

Connect. Empower. Mobilize.

Die tunesische Bloggerin und Frauenrechtlerin Aya Chebbi zum Beispiel hat sich nach dem arabischen Frühling mit jungen Aktivist(inn)en aus ganz Afrika vernetzt. Daraus ist das Afrika Youth Movement entstanden, das mittlerweile mehrere tausend Mitglieder zählt. Dessen Vision ist nicht weniger, als mit den jungen Menschen Afrikas den afrikanischen Kontinent so zu transformieren, dass die Jugend ihre Rechte auf Frieden, Gleichheit und soziale Gerechtigkeit wahrnehmen kann.

Vernetzen, praktisches Wissen weitergeben, gegenseitig inspirieren – das sind wichtige Elemente der ungewöhnlichen UN-Konferenz, die von der SDG Action Campaign organisiert wurde. „Das Festival bietet einen interaktiven Raum, neue Ansätze und Ideen zur Umsetzung der SDGs kennenzulernen und sich dabei mit Menschen aus der ganzen Welt auszutauschen“, erklärt Xavier Longan, der für die SDG-Kampagne in Europa verantwortlich ist. Dabei helfen moderne Formate wie „interactive Open Situation Rooms“ mit design-thinking-Elementen, zahlreiche praktisch-orientierte Workshops und nicht zuletzt viel Raum für Begegnung, online wie offline.

Einige der vorgestellten Projekte sind aus dem letztjährigen Festival hervorgegangen. Bleibt abzuwarten, welche Früchte das diesjährige Treffen trägt. Die oben zitierte junge Frau aus Kenia jedenfalls hat ihre Kontakte geknüpft. Sie hat mit der Sustainable Development’s Youth Association in Marokko eine Zusammenarbeit vereinbart.

Das sind die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen im Überblick:

Sustainable Development Goals der UN als farbiges Poster

Mehr Informationen zur nachhaltigen Entwicklung und zur internationalen jugendpolitischen Zusammenarbeit stehen auf der IJAB-Webseite zur Verfügung.

Quelle: IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V., Stephanie Bindzus

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