EIGE-Index

Europa kommt bei der Gleichstellung kaum voran

Das Europäische Institut für Gleichstellungsfragen (EIGE) hat die Ergebnisse seines jährlichen Gleichstellungsindexes veröffentlicht. Insgesamt hat die EU 68 von 100 Punkten erreicht, was einen Anstieg von nur 0,6 Punkten gegenüber der letztjährigen Ausgabe bedeutet. Der EIGE-Index zeigt auch große Unterschiede in der Bewertung der Geschlechtergleichstellung zwischen den einzelnen Ländern.

04.11.2021

Schweden und Dänemark sind im diesjährigen Index erneut Spitzenreiter, gefolgt von den Niederlanden, die Finnland und Frankreich überholt haben und nun den dritten Platz belegen. Die Werte für die Gleichstellung der Geschlechter sind von Land zu Land sehr unterschiedlich. Sie reichen von 83,9 Punkten in Schweden bis zu 52,6 Punkten in Griechenland. Deutschland liegt mit 68,6 Punkten auf Platz 10. Luxemburg, Litauen und die Niederlande haben sich seit der letztjährigen Ausgabe am stärksten verbessert. Slowenien war das einzige Land, das einen Rückschritt verbuchte.

Bei Beteiligung am Erwerbsleben liegt Deutschland mit 84,2 Punkten über dem europäischen Durchschnitt von 81,3 Punkten, bei finanziellen Mitteln mit 84,5 Punkte deutlich über den EU-Durchschnitt von 76,9 Punkten, ebenfalls bei Teilhabe an wirtschaftlicher (Deutschland: 64, 4 Punkte, EU27: 48,8 Punkte) und politischer Macht (Deutschland: 66,7 Punkte, EU27: 58,5 Punkte).

Schwerpunkt Gesundheit

Der diesjährige Index konzentriert sich auf die psychische, sexuelle und reproduktive Gesundheit. In Deutschland schätzen 65 Prozent der Frauen ihre Gesundheit als gut ein, im europäischen Durchschnitt 66 Prozent der befragten Frauen. Die Lebenserwartung von Frauen liegt in Deutschland und Europa im Durchschnitt bei 84 Jahren, von Männern bei 79 Jahren.

Die für Gleichstellung zuständige EU-Kommissarin Helena Dalli erklärte: „Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens. Der gleichberechtigte Zugang zu hochwertigen Gesundheitsdiensten, einschließlich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und der damit verbundenen Rechte, ermöglicht es Frauen und Männern in all ihrer Vielfalt, ein vollwertiges und aktives Leben in der Gesellschaft zu führen. Im Rahmen des Programms EU4Health ist die Kommission bereit, die Bedürfnisse und Maßnahmen der EU-Mitgliedstaaten zu unterstützen, um das in der Charta der Grundrechte und der Säule sozialer Rechte verankerte Grundrecht jeder Person auf Zugang zur Gesundheitsversorgung anzuerkennen.“

Die Kommission arbeitet daran, die Gleichstellung der Geschlechter in der EU und über ihre Grenzen hinaus zu erreichen, indem sie die Gleichstellung der Geschlechter gemeinsam mit internationalen Partnern fördert. Die EU-Strategie für die Gleichstellung von Frauen und Männern 2020–2025 legt die aktuellen Prioritäten der Kommission in diesem Bereich fest und steht im Einklang mit ihrer Verpflichtung, eine Union der Gleichstellung zu schaffen.

Der Index ist auf der Seite des EIGE verfügbar.

Quelle: Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland vom 28.10.2021

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