Jugendherbergen

Einsatz für Demokratiebildung und Toleranzförderung

Bei der Europawahl am 9. Juni konnten viele Heranwachsende zum ersten Mal wählen. Das Deutsche Jugendherbergswerk e.V. (DJH) bietet spezielle Programme zur Förderung demokratischer Bildung und Toleranz an. Internationale Jugendaustauschprogramme stärken zudem die Völkerverständigung und bauen Vorurteile ab.

10.06.2024

Bei der Europawahl am 9. Juni können viele Heranwachsende zum ersten Mal ihre Stimme abgeben und so direkt mitbestimmen, wie sich das Europäische Parlament künftig zusammensetzen wird. Um demokratische Bildung schon möglichst früh auf ansprechende Art und Weise erlebbar zu machen, hat das Deutsche Jugendherbergswerk e.V. (DJH) spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche konzipiert. Auch internationale Jugendaustauschprogramme spielen für den 2,4 Millionen Mitglieder starken Verband eine wichtige Rolle.

Seine Meinung frei äußern, sich mit anderen Menschen treffen, um sich auszutauschen oder mit der eigenen Stimme das Leben und die Gesellschaft aktiv mitgestalten: All dies sind Merkmale einer Demokratie, wie wir sie kennen – doch all dies sind längst keine selbstverständlichen Freiheiten. Hass, Ausgrenzung, Egoismus und Intoleranz bedrohen die demokratischen Werte und damit auch die freie Gesellschaft. Im Kontext seines wertebasierten und gemeinnützigen Auftrags, hat sich das DJH deshalb vor allem den Einsatz für demokratisches Lernen und die Förderung von Toleranz und Völkerverständigung auf die Fahne geschrieben.

Wege und Programme für Schulen

Gemeinsam mit Expert*innen hat der Verband spezielle Programme ausgearbeitet, die besonders Pädagog*innen dabei unterstützen sollen, bei ihren Schüler*innen das Verständnis für demokratische Werte zu schärfen und letztlich zu deren Stärkung beizutragen. So können Heranwachsende auf einer DJH-Klassenfahrt beispielsweise in Form von Gedenkstättenarbeit in Dachau und Ravensbrück die Bedeutung der NS-Vergangenheit für die Gegenwart hautnah erfahren. Weitere Angebote beschäftigen sich mit Prävention von (Cyber-)Mobbing und Faschismus, rücken Demokratie-Training in den Fokus oder finden als Planspiel rund ums Thema Kommunalpolitik statt. 

„Die aktuellen antidemokratischen Entwicklungen in Deutschland, Europa aber auch weltweit sorgt auch unseren Verband, der sich mit seinen Angeboten des sozialen und außerschulischen Lernens seit weit mehr als 100 Jahren für Toleranz, Völkerverständigung und damit letztlich eine freie und offene Gesellschaft einsetzt“, 

erklärt DJH-Hauptgeschäftsführer Oliver Peters. Daher sei es nicht nur mit Blick auf die anstehende Europawahl, sondern generell extrem wichtig, Kinder und Jugendliche für demokratische Werte und Partizipation zu begeistern sowie Vorurteilen, Hass und Intoleranz entgegenzutreten, so Peters weiter.

Internationale Jugendbegegnungen

Dieses Ziel verfolgen die Jugendherbergen nicht nur mit Angeboten für Klassenfahrten, sondern auch mit der Internationalen Arbeit – etwa in Form von Jugendbegegnungen, die vom DJH und anderen Verbänden in der ganzen Welt umgesetzt werden (darunter China, Griechenland, Spanien oder Norwegen). Mit „IOU Respect: Building a Culture of Peace” findet in diesem Jahr außerdem eine ganz besondere multilaterale Veranstaltung in Deutschland statt: Vom 3. bis 15. August kommen in Berlin und Warnemünde (Ostsee) Jugendliche der Herbergsverbände aus Ägypten, Deutschland, Frankreich, Libanon, Tunesien und den USA zusammen, um sich auszutauschen, von ihrer Heimat und Kultur zu berichten und über ihre eigenen politischen und religiösen Anschauungen zu diskutieren. Ziel ist es, junge Menschen beim Abbau von Vorurteilen zu stärken und die Völkerverständigung nachhaltig zu fördern. 

„All unsere Angebote, ob Klassenfahrten oder Austauschprogramme, zeigen, dass Jugendherberge mehr bedeutet als das zur Verfügung stellen von Übernachtungsangeboten. Das DJH hat einen klaren Auftrag für Zivilgesellschaft sowie Gemeinwohl und kann sich bei seinem Engagement der Unterstützung von rund 2,4 Millionen Mitgliedern gewiss sein. Darauf sind wir einerseits sehr stolz, andererseits ist dies aber auch eine Verpflichtung, uns auch weiterhin für wichtige Werte der Jugendherbergsidee einzusetzen – und dazu zählen vor allem auch Demokratiebildung und Toleranzförderung“, 

fasst Oliver Peters zusammen.

Weitere Informationen

Quelle: Deutsches Jugendherbergswerk, Hauptverband für Jugendwandern und Jugendherbergen e.V. vom 27.05.2024

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