Coronavirus

Dokumentation Transferdialog: Auswirkungen von Corona auf die Kinder- und Jugendhilfe und ihre Adressat(inn)en

Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder und Jugendhilfe – AGJ veranstaltete am 29. Juli 2020 in Kooperation mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster die Online-Konferenz „Transferdialog: Auswirkungen von Corona auf die Kinder- und Jugendhilfe und ihre Adressat(inn)en“. Rund 190 Teilnehmer/-innen hatten die Gelegenheit, aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse verschiedener Studien zu den Auswirkungen von Corona vorgestellt zu bekommen und diese in anschließenden Workshops gemeinsam mit Wissenschaftler/-innen und Vertreter/-innen der Praxis zu diskutieren. Die Dokumentation der Veranstaltung ist nun online abrufbar.

14.07.2020

Auf der Internetseite der Arbeitsgemeinschaft für Kinder und Jugendhilfe – AGJ ist nun die Dokumentation der Veranstaltung abrufbar. Hierzu gehören zum einen der Bericht zur Veranstaltung sowie Zusammenfassungen zu den sechs Workshops.

Außerdem stehen ausführliche Materialien zu den aktuellen Forschungsergebnissen rund um die Corona-Pandemie, die im Rahmen des Transferdialogs vorgestellt wurden, zur Verfügung. Diese sind die Präsentationen der Wissenschaftler/-innen, die filmischen Mitschnitte der Vorträge, die Links zu den Studien, die Padlets mit Fragen und Kommentaren der Teilnehmenden zu den einzelnen Veranstaltungselementen sowie weitere Zusatzinformationen.

In den drei Themenblöcken „Perspektiven von Kindern, Jugendlichen, Familien“, „Kindertagesbetreuung“ und „Kinder- und Jugendhilfe im Wandel“ präsentierten die leitenden Wissenschaftler/-innen die Ergebnisse ihrer insgesamt sechs Forschungsprojekte.

Themenblock 1: Perspektiven von Kindern, Jugendlichen, Familien

Im Themenblock eins „Perspektiven von Kindern, Jugendlichen, Familien“ zeigten Dr. Alexandra Langmeyer vom Deutschen Jugendinstitut (DJI), Prof. Dr. Sabine Andresen von der Goethe-Universität Frankfurt und Prof. Dr. Wolfgang Schröer von der Universität Hildesheim mithilfe von Eltern- bzw. Jugendbefragungen, dass Kinder, Jugendliche und Familien die Krise aus unterschiedlichen Gründen als herausfordernd empfinden und ihre Perspektiven insgesamt zu wenig Beachtung in den öffentlichen Diskussionen finden.

DJI-Studie: „Kind sein in Zeiten von Corona“

In dem Workshop zur Studie „Kind sein in Zeiten von Corona“ wurden einige Studienergebnisse diskutiert und diese aus Perspektive der Praxis ergänzt. Zunächst wurde hervorgehoben, dass die Studie vor allem Familien mit höherem Bildungsabschluss erreicht habe und Rückschlüsse auf unterschiedliche Wege der Krisenbewältigung und der Herausforderungen nur begrenzt gemacht werden könnten. Allerdings werde bereits hier sichtbar, dass das Problemempfinden tendenziell etwas höher sei bei Familien, deren Haushaltseinkommen die Bedürfnisse nur sehr schwer decke. Insgesamt sei eine hohe Dynamik der Familien festzustellen, die sich sehr kurzfristig auf immer neue Situationen einstellen mussten. Hier beweise der Großteil eine enorm hohe Anpassungsleistung. Interessant sei ebenfalls, dass die Situation der Krise sowohl negative als auch positive Effekte auf das Familienleben habe. Das Belastungsempfinden hänge dabei stark von äußeren Faktoren ab, wie den Anforderungen an Eltern von Ihrem Arbeitgeber. Dieser empfundene Stress wirke sich auch auf die Kinder aus, bei denen ein teilweise hohes Bewusstsein für die Corona-Krise herrsche. Aus der Praxis wurde hier ergänzt, dass Kinder sich auch in jungem Alter schon Gedanken über ihre Rolle während der Krisen-Situation machten und die Schließungen der Kita auf das eigene Verhalten bezogen werde. Hieran zeige sich eine grundsätzlich hohe Verunsicherung, sowohl bei Kindern und Eltern als auch bei Fachkräften. Ein weiterer zentraler Befund bezog sich auf das Einsamkeitserfinden der Kinder. Hier zeigte sich, dass weniger die materiellen Umstände ausschlaggebend für Einsamkeitserleben seien, sondern vor allem Geschwisterkinder einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden aufwiesen. Insgesamt wurde deutlich, dass es dringend weiterer Studien bedürfe, die explizit Kinder und Jugendliche befragten. Diese Studie bilde bereits einen guten Anfang, es müsse allerdings auch eine Erhebung bei jüngeren Kindern durchgeführt werden.

Im Workshop wurde zusammengefasst, dass viele der erfassten Problemlagen bereits aus Vor-Corona-Zeiten bekannt seien, sich diese allerdings im Verlauf der Krise verschärften. Hier müsse gegengesteuert werden, damit die Krise soziale Ungleichheit nicht verstärke. Eine weitere Erkenntnis bezog sich auf den Aspekt, dass Kinder andere Kinder für ihr Wohlbefinden brauchen. In der Diskussion wurde deutlich, dass insbesondere hier viele der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie die Perspektive von Kindern zu wenig beachtet hätten. So seien fantasievollere Angebote durchaus möglich und wünschenswert gewesen, die ein kontrolliertes Spielen und in Kontakt treten ermöglicht hätten. Hier müsse bei weiteren möglichen Infektionswellen von Beginn an adäquater und flexibler reagiert werden.

KiCo-Studie

Der Workshop „Kinder, Eltern und ihre Erfahrungen während der Corona-Pandemie (KiCo)“ mit Prof. Dr. Sabine Andresen von der Goethe-Universität Frankfurt befasste sich mit dem Belastungsempfinden von Eltern sowie dem Wohlbefinden von Kindern während des Corona-Lockdowns. Die Eltern seien während des Lockdowns sowie danach stark belastet gewesen. Der Arbeitsalltag und die Kinderbetreuung seien zwei Jobs gewesen, die Eltern erfüllen mussten. Dies habe zu Gefühlen wie Wut, Unzufriedenheit, Stress, schlechtem Gewissen und Erschöpfung geführt, da der Spagat zwischen Erwerbsarbeit und Care-Arbeit kaum möglich erscheine. Einige Eltern hätten für die Kinderbetreuung Urlaubstage nehmen müssen, dies wäre bei einer zweiten Welle nicht mehr möglich. Bei der Notbetreuung habe sich herausgestellt, dass diese trotz eines Anspruches oftmals nicht angenommen wurde. Dies liege an intransparenten Regelungen, ebenso aber auch an Ängsten und empfundenem sozialen Druck, das System nicht zu überlasten. Außerdem habe sich die Genderdifferenz erneut sehr deutlich gezeigt, indem vor allem Mütter die zusätzlich anfallenden Care-Arbeiten aufgefangen hätten.

Es wurde hervorgehoben, dass sich bereits jetzt mit den Maßnahmen während einer zweiten Pandemie-Welle beschäftigt werden müsse. Hierbei gelte es, gesamtgesellschaftliche Lösungen zu finden, anstatt einzelne Regelungen auf Trägerebene. Die Debatte müsse ebenso über den Begriff der Systemrelevanz geführt werden, der momentan exzessiv genutzt werde. Insgesamt zeige sich bei Eltern und bei Kindern, dass die bisher eingesetzten Ressourcen teilweise ausgeschöpft seien. Es müsse daher auch darüber nachgedacht werden, wie Leistungsdruck im Homeschooling genommen werden könne und wie die Perspektive von Kindern und Jugendlichen insgesamt besser in die Debatten um Schul- und Kita-Öffnungen aufgenommen werden können.

JuCo-Studie

Der Workshop mit Prof. Dr. Wolfgang Schroer von der Universität Hildesheim zur Studie „Erfahrungen und Perspektiven von jungen Menschen während der Corona-Maßnahmen (JuCo)“ befasste sich schwerpunktmäßig mit den Bedürfnissen von Jugendlichen und deren Möglichkeiten zur Beteiligung während der Corona-Krise. Es wurde deutlich, dass junge Menschen insbesondere während der Krise kaum Möglichkeiten hatten sich in den gesellschaftlichen und politischen Diskurs einzubringen. Dies zeige, dass Jugendpolitik in Zeiten von Krisen keine gefestigte Position besitze. Um die Beteiligung junger Menschen auch während Krisenzeiten zu gewährleisten sei eine Stärkung der Jugendpolitik, ein gemeinschaftliches Agieren relevanter Akteur/-innen und eine strukturelle Verankerung von Beteiligung notwendig. Die Stimme Jugendlicher dürfe dabei nicht nur bei unmittelbar jugendpolitischen Anliegen Gehör finden, sondern auch bei gesamtgesellschaftlichen Themen, wie in der Gesundheitspolitik. In der Diskussion wurde deutlich, dass insbesondere Jugendliche in prekären Lebenslagen und an Übergängen von der Krise betroffen seien. Es müsse zudem untersucht werden, ob ihre Teilhabe und ihre Kontakte zu Gleichaltrigen in besonderem Maße eingeschränkt wurden.

Problematisiert wurde im Workshop ebenfalls die mediale Repräsentation von jungen Menschen. Diese sei vorwiegend problemorientiert gewesen. Was jedoch in den Medien gefehlt habe, sei die Darstellung von den Perspektiven junger Menschen auf die Krise. So habe es ein Ungleichgewicht bzw. Zuspitzungen in der Berichterstattung gegeben.
Zusammenfassend wurde betont, dass Studien wie die JuCo-Erhebung wertvoll seien um jungen Menschen eine Möglichkeit zur Artikulation ihrer Perspektive zu bieten sowie um die Sichtbarkeit der Jugendarbeit gegenüber Finanzmittelgeber/-innen zu erhöhen.

Themenblock 2: „Kindertagesbetreuung“

Im zweiten Themenblock „Kindertagesbetreuung“ hob Prof. Dr. Bernhard Kalicki hervor, dass der pädagogische Alltag in Notbetreuungskitas sowohl für die betreuten Kinder als auch die Fachkräfte von den gewohnten Kita-Strukturen abweicht. Prof. Dr. Sonja Damen und Prof. Dr. Menno Baumann von der Fliedner Fachhochschule Düsseldorf ergänzten den Themenblock mit der Frage, mit welchen Maßnahmen sowohl Kinder und deren Eltern als auch Fachkräfte vor einer Infektion geschützt werden könnten und wie sich diese auf die Interaktionsqualität auswirken.

„Die Situation von Notbetreuungskitas in Zeiten von Corona“

Im Workshop „Die Situation von Notbetreuungskitas in Zeiten von Corona“ von Prof. Dr. Bernhard Kalicki (Deutsches Jugendinstitut) wurde zunächst die Frage zum Zusammenhang zwischen der Schließung der Kitas und dem Rückgang der Infektionszahlen diskutiert, und es wurde deutlich, dass diese Frage zurzeit nicht abschließend beantwortet werden könne und zudem hochkomplex und schwer von anderen Maßnahmen zu trennen sei. Ein größerer Fragenkomplex thematisierte das bundesweite Kita-Register, das in der Hauptstudie in Kooperation mit dem Robert-Koch-Institut aufgebaut werden solle. Das Register solle – so Kalicki – alle Verantwortlichen, d. h. Einrichtungsleitung, Kita-Träger vor Ort und die Verbände, in die Lage versetzen, die Situation vor Ort einzuschätzen und im Infektionsgeschehen sicheres Handeln zu ermöglichen. Denn bisher gebe es keine einheitliche Datenlage in den Ländern und teilweise sei z. B. unklar, welcher Träger zu welcher Einrichtung gehöre. Um ein vollständiges KiTa-Register aufzubauen, müssten sich viele KiTas beteiligen und Daten eingeben. Das Kita-Register sei zur besseren Steuerung im System von großer Relevanz.

Des Weiteren wurden Einschränkungen bzw. Rückschritte in der pädagogischen Arbeit, die Corona und die Maßnahmen mit sich bringen, thematisiert. Auch die Frage von der Umsetzung von Partizipation in der Notbetreuung wurde diskutiert. Teilweise sei Partizipation in Zeiten der Notbetreuung im Kita-Alltag sogar besser umzusetzen gewesen, was mit dem Betreuungsschlüssel zu tun habe. So seien mancherorts bessere Möglichkeiten der partizipativen Interaktion und Freiräume geschaffen worden. Diskutiert wurde, wie es sich hier bei einer eingeschränkten bis hin zur vollständigen Wiedereröffnung unter den Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen entwickeln werde. Darüber hinaus wurde die Frage diskutiert, wie die befragten Leitungen die Verantwortung, über die Aufnahme von Kindern zu entscheiden/entscheiden zu müssen, wahrgenommen haben. Herr Kalicki berichtete über die Last und das Dilemma, welche Einrichtungsleitungen in diesem Kontext beschrieben hätten. Weitere Fragen wurden zu den Aufnahmekriterien gestellt, die von den Leitungen der Kitas, die eingeschränkte Betreuungsangebote durchgeführt haben, angewandt wurden.

„Schützende Maßnahmen gegen Infektionen in Kindertagesbetreuung“

Dieser Workshop von  Prof. Dr. Sonja Damen/ Prof. Dr. Menno Baumann, Fliedner Fachhochschule Düsseldorf zur Studie „Schützende Maßnahmen gegen Infektionen in Kindertagesbetreuung“ befasste sich schwerpunktmäßig mit möglichen Maßnahmen, die einen Schutz vor Infektionen für Erzieher/-innen sowie Kinder in der Kindertagesbetreuung versprechen. Hierbei lag der Fokus auf der Interaktionsqualität zwischen Kindern und Erzieher/-innen durch das Tragen einer Alltagsmaske oder eines Face Shields. Bereits kurz nach der Veröffentlichung der Studienergebnisse wurde deutlich, dass ein hohes Interesse vonseiten der Ländern an den Studienergebnissen bestehe. Die Ergebnisse seien zudem nicht nur für die aktuelle Corona-Krise von Relevanz, sondern könnten auch für zukünftige Grippewellen von Bedeutung sein und somit einen wertvollen Beitrag zum Arbeitsschutz der Fachkräfte leisten.

Im Workshop bestand Interesse an der Frage, ob die Reaktionen der Kinder sich unterschieden je nach ihrem Alter und möglichen Wahrnehmungsstörungen. Hier könne davon ausgegangen werden, dass Face Shields keine Auswirkungen auf die Wahrnehmung der Kinder haben, da sich keine Abwendung der Kinder verzeichnen ließ und eine Interaktion mit allen Kindern weiterhin möglich gewesen sei. Allerdings sei bei unterschiedlichen Altersgruppen durchaus zu beachten, dass Pflegesituationen im U3-Bereich mit einem Face Shield problematisch sein können. Da die Alltagsmasken auch im regulären Alltag der Kinder präsent seien, dürfte auch die Eingewöhnung mit Masken oder Face Shields gelingen. Im Zuge der Hygienemaßnahmen müssten hier jedoch neue Lösungen gefunden werden, die eine mögliche Öffnung der Räume für die Begleitung durch Eltern ermöglichen.

Themenblock 3: Kinder- und Jugendhilfe im Wandel

Der dritte Themenblock „Kinder- und Jugendhilfe im Wandel“ beinhaltete die Ergebnisse des DJI-Jugendhilfeb@rometers zu Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die kommunale Kinder- und Jugendhilfe 2020, die von Dr. Mike Seckinger vorgestellt wurden. Hieraus ging hervor, dass der Großteil der befragten Allgemeinen Sozialen Dienste auch während der Corona-Krise handlungsfähig waren und auch über Kinderschutzfälle hinaus Fallbearbeitungen stattfanden.

„Jugendhilfeb@rometer zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die kommunale Kinder- und Jugendhilfe“

Im Workshop von Dr. Mike Seckinger und Dr. Eric van Santen, beide am Deutschen Jugendinstitut, wurden die Sorgen und Prioritäten der Jugendämter diskutiert, die sich aus den Ergebnissen des Jugendhilfeb@rometers ableiten lassen. Deutlich wurde, dass trotz Corona weiterhin viele Hilfen stattfinden konnten, trotz teilweise verschärfter finanzieller und personeller Situationen bei den kooperierenden Trägern.

In der Diskussion wurde deutlich, dass die Kinder- und Jugendhilfe einen wichtigen, unverzichtbaren gesellschaftlichen Beitrag für ein gutes Aufwachsen von jungen Menschen in Deutschland leiste. Investitionen in die Kinder- und Jugendhilfe sollten daher nicht als finanziell belastende Bedarfe, sondern vielmehr als finanzielle Investition in die Zukunft der Gesellschaft verstanden werden. Zudem müssten Berufe in Bereichen der Jugendhilfe stärker von und in der Gesellschaft anerkannt werden, um u. a. auch attraktiv für Nachwuchskräfte zu sein und die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe sowohl grundsätzlich als auch in weiteren Krisenzeiten sichern zu können. Hierfür müssten die zuständigen Politiker/-innen entsprechend förderliche Maßnahmen (offene Wertschätzung des Arbeitsfeldes KJH, adäquate Vergütung der Fachkräfte etc.) ergreifen. Es wurde außerdem festgehalten, dass die Kinder- und Jugendhilfe zur kritischen Infrastruktur gehöre. Das sollte durch die politischen Akteurinnen und Akteure anerkannt und in die Gesellschaft hinein kommuniziert werden. Die Corona-Pandemie habe nochmals verdeutlicht, dass die Absicherung aller Handlungsfelder der Kinder- und Jugendhilfe als soziale Infrastruktur notwendig sei. Ein „Lockdown“ dürfe nicht bedeuten, dass die Kinder- und Jugendhilfe nicht bzw. nur eingeschränkt handlungsfähig bleibe. Daher sei die Kinder- und Jugendhilfe in den Pandemieplänen grundsätzlich als systemrelevanter Arbeitsbereich aufzunehmen und abzusichern (Kinderbetreuung, Schutzmaterialien u.a.).

Auch der Bereich der Fachkräftesicherung wurde thematisiert. So würden bereits teilweise bestehende Personalengpässe in den Jugendämtern in Krisenzeiten, wie dieser, weiter verschärft (z.B. Fachkräfte als Risikogruppe). Um die Passgenauigkeiten von Hilfen und die Partizipation von jungen Menschen und Eltern auch im Hilfeverlauf gewährleiten zu können, bedürfe es daher grundsätzlich einer ausreichenden Personalausstattung in den Jugendämtern (z.B. verbindliche Personalbemessung im ASD). In Hinsicht auf voraussichtliche zukünftige Krisen sollten neue (digitale) Kommunikationsmethoden erarbeitet und/oder ausgebaut werden. Hierfür werde in den Jugendämtern eine ausreichend technische Infrastruktur, genügend Personal sowie Raum und Zeit zur fachlichen Reflektion benötigt. Zudem müsse in den Blick genommen werden, wie mediengestützte Kommunikation zukünftig barrierefrei ausgestaltet und umgesetzt werden könne, sodass bestehende Benachteiligungen von Adressat(inn)en nicht weiter verstärkt würden. Die Politik sei mit in der Verantwortung, hierfür entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen.

Abschlussdiskussion

Den Abschluss bildete eine virtuelle Podiumsdiskussion, moderiert von Prof. Dr. Karin Böllert, AGJ-Vorsitzende und Professorin an der Universität Münster. Gäste auf dem Podium waren Prof. Dr. Sabine Andresen (Goethe-Universität Frankfurt), Gudrun Hengst (Jugendamt Kreis Soest), Prof. Dr. Bernhard Kalicki (DJI), Dr. Eric van Santen (DJI), Dr. Kristin Teuber (SOS-Kinderdorf) und Sabine Urban (DRK).

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Ansprechperson für Nachfragen und Hinweise zur Online-Konferenz ist die zuständige Referentin des Arbeitsfeldes III „Qualifizierung, Forschung, Fachkräfte“ der AGJ: Annika Dahrendorf.

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