Abstammungsrecht

Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen aus Regenbogenfamilien abschaffen

Der Bundesjugendring setzt sich dafür ein, Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen aus Regenbogenfamilien abzuschaffen, und zeichnet den Aufruf „Leitplanken für die Reform des Abstammungsrechts“ mit. Nach Ansicht des Bundesjugendrings sollen auch diese Kinder das Recht auf zwei Elternteile haben, die – auch im rechtlichen Sinne – für das Kind sorgen, es lieben und es in jeglicher Hinsicht unterstützen können.

16.05.2023

Das Grundgesetz räumt unehelichen Kindern die gleichen Rechte wie ehelichen Kindern ein (Artikel 6 GG). Doch Kindern, die in Regenbogenfamilien geboren werden, werden diese Rechte bisher verwehrt. Nach Ansicht des Bundesjugendrings sollen auch diese Kinder das Recht auf zwei Elternteile haben, die – auch im rechtlichen Sinne – für das Kind sorgen, es lieben und es in jeglicher Hinsicht unterstützen können.

Der Bundesjugendring fordert die gleichen Rechte für alle Kinder – also auch für Kinder aus Regenbogenfamilien. Deswegen setzt sich der Bundesjugendring für eine Änderung des Abstammungsrechts ein, die folgende Anforderungen erfüllt:

  • Gleichstellung aller Elternteile, die in einer Ehe leben, unabhängig vom biologischen und sozialen Geschlecht sowie der sexuellen Orientierung, unter Anwendung aller Regeln, die derzeit für eine Ehe aus Cis-Mann und Cis-Frau gelten. Das heißt: Wird ein Kind in eine Familie hineingeboren, sind automatisch beide Ehepartner*innen Elternteile dieses Kindes.

  • Die Möglichkeit, dass der Elternteil, der das Kind gebärt, seine*n Partner*in unabhängig vom Geschlecht und davon, ob die beiden verheiratet sind oder nicht, als zweiten Elternteil eintragen lassen kann. Also auch hier eine Angleichung an die Regelungen für unverheiratete Paare aus Cis-Mann und Cis-Frau, die damit sicherstellen können, dass das Kind ein zweites vollwertiges Elternteil hat.

  • Ersetzen der Begriffe „Mutter und Vater“ im Bürgerlichen Gesetzbuch durch „Elternteil 1 und Elternteil 2“ oder eine vergleichbare Formulierung, die Elternschaft unabhängig vom biologischen oder sozialen Geschlecht macht. Dies stellt sicher, dass alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht eine Elternrolle übernehmen können. Das ist derzeit für Menschen mit dem Geschlechtseintrag „divers“ nicht der Fall, was eine eindeutige Diskriminierung darstellt.

Daher unterstützt der Bundesjugendring den Aufruf „Leitplanken für die Reform des Abstammungsrechts“ (PDF: 389 KB), der durch den Zusammenschluss der deutschlandweiten Initiative nodoption – Elternschaft anerkennen, der Bundesarbeitsgemeinschaft Schwuler Juristen (BASJ), dem Lesben- und Schwulenverband (LSVD) und dem Deutschen Juristinnenbund (djb) initiiert wurde.

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Dieser Artikel wurde am 04.05.2023 beim Deutschen Bundesjugendring erstveröffentlicht. Wir danken für die freundliche Genehmigung der Übernahme.

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