Ganztagsbildung
Die AWO fordert eine Qualitätsoffensive für Ganztagsschulen
Die AWO Positionierung zur Arbeitssituation der Jugendhilfe in der Ganztagsschule will Zeichen setzen, wie es gelingen kann, Träger der Jugendhilfe in die Lage zu versetzen, eine qualitätsvolle und den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen in der Schule gerecht werdende Ganztagsbetreuung zu erbringen.
18.10.2017
Der Wunsch nach Verringerung von Bildungsbenachteiligungen von Schulkindern in Abhängigkeit von ihrer sozialen Herkunft und das Erfordernis vieler Eltern nach einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben zu einem schnellen Auf- und Ausbau von Ganztagsschulen geführt. Dabei wurde der Schwerpunkt vieler Orts auf den zahlenmäßigen Ausbau von Ganztagsschulplätzen gelegt, um zumindest die Minimalanforderungen an eine zeitlich umfänglichere tägliche Betreuungszeit zu erfüllen.
Im Ergebnis dieser Entwicklung fällt es Jugendhilfeträgern zunehmend schwerer als Partner von Schule pädagogisch anspruchsvolle Arbeit in der Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen in der Ganztagsschule zu erbringen. Die Rahmenbedingungen behindern vielfach einen solchen Anspruch; diese stehen zu oft in Abhängigkeit von der Finanzkraft der jeweiligen Kommune. Die Arbeitsbedingungen sind personell und räumlich vielfach sehr eingeschränkt; Anspruch und Wirklichkeit pädagogischen Handelns der Jugendhilfe in der Ganztagsschule klaffen zu häufig auseinander.
Gute Förderung junger Menschen bedarf bester Ressourcen
In den AWO Gremien entstand die Überlegung, diese Unzufriedenheit der Jugendhilfeträger mit den schwierigen Rahmenbedingungen und den ungleichen Arbeitsbedingungen in der Ganztagsschule konstruktiv für die Erarbeitung einer Positionierung zu nutzen. In der Folge entstand eine <link https: www.awo.org sites default files external-link-new-window als>AWO Positionierung zur Arbeitssituation der Jugendhilfe in der Ganztagsbetreuung (PDF, 141 KB) mit der klaren Botschaft : "Der AWO geht es um mehr! Gute Förderung junger Menschen bedarf bester Ressourcen!“. Das Papier beleuchtet zunächst den Status quo der Ganztagsschulentwicklung in Form einer Problembeschreibung, um dann die Positionen der AWO zur Verbesserung der Situation der Jugendhilfeträger in der Ganztagsschule darzustellen.
Das Positionspapier ermuntert auch die Träger der Jugendhilfe, sich selbst offensiv in den Umgestaltungsprozess einzubringen und öffentlichkeitswirksam für verbesserte Rahmenbedingungen zu werben. Aktionstage und Kampagnen – wie etwa die beispielhafte <link https: www.freiewohlfahrtspflege-nrw.de initiativen ogs-kampagne einfuehrung external-link-new-window zur>LAGFW-NRW-Kampagne „Gute OGS darf keine Glückssache sein!“ – unterstreichen die Notwendigkeit eines dringenden Handlungsbedarfs, den auch die Praktiker/-innen der Politik vor Augen führen können.
Finanzierung des Ganztagsschulausbaus
Zum finanziellen Rahmen des lückenlosen Ausbaus guter Ganztagsschulen kommt die aktuelle <link https: www.jugendhilfeportal.de fokus ganztagsbildung artikel studie-der-bertelsmann-stiftung-das-kostet-gute-ganztagsschule-fuer-alle external-link-new-window auf dem fachkräfteportal>Bertelsmann-Studie „Gute Ganztagsschule für alle“ zum Ergebnis dass, wenn Bund, Länder und Kommunen sich in den nächsten Jahren zu einer Offensive für gute Ganztagsschulen zusammentun und dafür die offenen Fragen zu einheitlichen Qualitätsstandards und zur anteiligen Finanzierung klären, wäre der flächendeckende Ausbau guter Ganztagsschulen möglich. Dieses Fazit kann die AWO voll unterstreichen, sie wird hierzu ihren Beitrag leisten.
Quelle: AWO Bundesverband e.V.
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