Sozialpolitik
Caritas begrüßt Schutzschirm für soziale Einrichtungen und Dienste

In Zeiten steigender Energiepreise appelliert der Wohlfahrtsverband der Caritas an die Bundesregierung, Unterstützung für soziale Einrichtungen und Dienste zu leisten. Diese sind wie Einzelpersonen auch von der Teuerung betroffen.
06.09.2022
Viele Menschen fragen sich, ob ihr Einkommen ausreicht, um morgen die Gasrechnung zu zahlen. Ebenso fragen sich die sozialen Einrichtungen, wie sie ihr Angebot in Zeiten rasant steigender Preise aufrechterhalten können. Die Caritas unterstützt den Vorschlag aus dem Strategiepapier für die Klausur der SPD-Bundestagsfraktion, einen Schutzschirm über soziale Dienstleister zu spannen und appelliert an die Koalitionspartner, diesen Ansatz im aktuell diskutierten Entlastungspaket aufzunehmen.
„Angefangen mit der Corona-Pandemie haben uns die vergangenen zwei Jahre gezeigt, wie sehr unser soziales Netz in Krisen gefordert ist - gerade dann brauchen Menschen die Hilfe unserer Beratungsstellen, unserer Kliniken, unserer Pflegeeinrichtungen, unserer Sozialarbeit mehr denn je“, so Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. „Die Krisenresilienz der sozialen Infrastruktur ist eine der wesentlichen Aufgaben, an denen gute Politik heute gemessen wird.“
Kitas, Pflegeheime, Beratungsstellen müssen sich fragen, wie sie den Betrieb aufrechterhalten
Reha-Kliniken, Pflegeheime und andere soziale Einrichtungen sind weiter durch Corona-Maßnahmen belastet, weil Kosten für Tests und für Schutzausrüstungen und Personalaufwendungen für Hygienemaßnahmen zu Buche schlagen. Mindererlöse entstehen auch immer wieder, etwa wenn Patientinnen und Patienten von Rehakliniken nicht anreisen können, weil sie infiziert sind, oder Therapien abgebrochen werden müssen.
„Nun schießen in Folge der russischen Invasion in der Ukraine die Energie- und Lebensmittelpreise in die Höhe und Kitas, Pflegeheime, Wohngruppen für Jugendlichen, Beratungsstellen müssen sich fragen, wie sie den Betrieb ohne Qualitätseinbußen aufrechterhalten können“, so die Caritas-Präsidentin.
Bestimmungen in allen Sozialgesetzbüchern
Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa:
„Zu einem Sozialstaat, der diesen Namen verdient, gehören Sozialtransfers für Menschen in Notlagen und eine soziale Rentenversicherung. Aber es braucht ebenso Strukturen und Orte, die die Menschen befähigen und unterstützen: Kitas, Jugendtreffs, Frauenhäuser, ambulante Dienste, die auch in abgelegene Dörfer fahren [...] sie alle leisten grundlegende Daseinsvorsorge und tragen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Damit sie in der Lage sind, ihre Arbeit zu tun, müssen sie in Krisen abgesichert sein. Es braucht in allen Sozialgesetzbüchern Bestimmungen, um krisenbedingt höhere Kosten geltend machen zu können – einen Schutzschirm ohne Löcher“.
Quelle: Deutscher Caritasverband e. V. vom 29.08.2022
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