Bürger*innenbefragung 2025
Bildungssystem wird positiv bewertet, vor allem wegen der Fachkräfte
Die aktuelle dbb Bürger*innenbefragung 2025 zeigt ein deutlich positiveres Bild des Bildungssystems: Nur noch 15 % halten den Staat bei der Aufgabe „Bildung“ für überfordert – 2019 war es noch ein Viertel. Der VBE betont, dass dies vor allem den Lehrkräften und Erzieher*innen zu verdanken ist, die hohes Ansehen genießen und entscheidend für Bildungsqualität und Chancengerechtigkeit seien.
29.09.2025
Der Dachverband des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), der dbb beamtenbund und tarifunion (dbb), hat am 03. September 2025 seine alljährliche, repräsentative Bürgerbefragung (PDF: 702 KB) veröffentlicht. Erfreulich: Sagten 2019 noch ein Viertel der Befragten, dass der Staat mit der Aufgabe „Bildung“ überfordert sei, sehen dies nun nur noch 15 Prozent der Befragten so.
Der Bundesvorsitzende des VBE, Gerhard Brand, kommentiert:
„Es freut uns, dass sich das Bild von Schule ändert. Gleichzeitig ist das kein Verdienst von auferlegten Reformen, sondern von den Lehrkräften, die tagtäglich ihr Bestes geben. Nicht umsonst zeigt die Umfrage auch, dass die Gesellschaft ein hohes Ansehen von Menschen hat, die Kinder bilden und erziehen. Das sagen zwei Drittel der Befragten über Lehrkräfte und sogar drei Viertel über Erzieher*innen. Das zeigt: Es kommt auf die persönliche Beziehung, das Arbeiten vor Ort an – und nicht darauf, was sich im Elfenbeinturm ausgedacht wird.“
Spannend ist, dass 65 Prozent der Befragten es für (sehr) wichtig halten, gleichwertige Lebensverhältnisse herzustellen:
„Wir sehen immer wieder, wie abhängig die Ausstattung der Schule und die Zusammensetzung der Schülerschaft von ihrer Umgebung sind. Politik ist in der Pflicht, durch eine angemessene finanzielle Ausstattung und durch die individuellen Entscheidungen über Personalzuweisung gleichwertige Lernumgebungen bereitzustellen, die ein Fortkommen für jedes Kind sichern.“
In der Sonderbefragung zu Gewalt (PDF: 626 KB) gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst wird deutlich, wie groß das Problem ist: 84 Prozent der Befragten geben an, dass die Gesellschaft verroht. 30 Prozent haben sogar selbst schon einmal gesehen, dass jemand aus dem öffentlichen Dienst behindert, belästigt oder angegriffen wurde. Von diesen haben 30 Prozent beobachtet, dass Lehrkräfte angegangen wurden, 15 Prozent, dass dies einem*einer Erzieher*in passiert ist. Der VBE-Chef spricht Klartext:
„Mindestens jede 10. Person hat selbst gesehen, wie jemand aus dem Bildungsbereich attackiert wurde. Das Märchen vom Einzelfall hat lange ausgedient, auch durch unsere eigenen Erhebungen hierzu (zuletzt im Januar 2025). In dieser Umfrage aber zeigt sich, wie strukturell das Problem ist. Wenn die Politik jetzt nicht einschreitet, ist das unterlassene Hilfeleistung.“
Dazu passt auch, dass ein Drittel der Befragten aus dem öffentlichen Dienst, die selbst schon Vorfälle erlebt haben, sich mehr Unterstützung vom Dienstherrn wünscht.
Quelle: Verband Bildung und Erziehung e. V. vom 04.09.2025
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