Sozialpolitik
BA-Chef Weise: Jugendgarantie ist ein gutes Signal
Eine europaweite Jugendgarantie, wie sie vom EU-Kommissar Andor aktuell vorgeschlagen worden ist, könnte auch in Deutschland positiv wirken. Diese Meinung vertritt der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise.
07.12.2012
„Es wäre ein gutes Signal, wirklich alle Anstrengungen zu unternehmen und jungen Menschen zu zeigen, dass sie optimistisch ihre Zukunft planen können“, sagte Weise in Nürnberg. Die Jugendgarantie soll vorsehen, dass kein unter 25jähriger länger als vier Monate ohne Arbeit oder Ausbildung bleibt.
Deutschland hat gute Voraussetzungen, dieses Ziel zu erreichen. An der so genannten ersten Schwelle zwischen Schule und Ausbildung könne Jugendlichen bereits heute eine Garantie gegeben werden, wie sie EU-Kommissar Andor vorschwebe, sagte Weise. „Wir können jedem Jugendlichen ein Angebot machen – entweder einen Ausbildungsplatz oder eine für ihn weiterführende Maßnahme.“
An der so genannten zweiten Schwelle zwischen Ausbildung und Beruf ist die Lage nicht ganz so positiv. Rund 30 Prozent der unter 25jährigen sind nach Abschluss ihrer Ausbildung mehr als vier Monate arbeitslos. Das lasse sich vor dem Hintergrund des steigenden Fachkräftebedarfs und mit einer gemeinsamen Anstrengung aller Beteiligten verbessern, gab sich Weise überzeugt.
Grundsätzlich sind in den Arbeitsagenturen alle notwendigen Instrumente vorhanden, um Jugendliche nach ihrer Ausbildung innerhalb von maximal vier Monaten eine Beschäftigung anzubieten: Vermittlung, Nachqualifizierung, verschiedene Arbeitsmarktprogramme. In den Jobcentern ist das Sofortangebot für Jugendliche schon seit mehreren Jahren gesetzliche Grundlage.
Weise warnte aber davor, die Erwartungen an eine solche gesetzliche Garantie zu überfordern: „Wir müssen realistisch bleiben – für manche Menschen gibt es keine Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Entscheidend ist, dass auf Basis einer Garantie alle Anstrengungen unternommen werden, um jungen Menschen eine Perspektive zu schaffen. Wenn das nicht gelingt, mag es gute Gründe dafür geben.“
Quelle: Bundesagentur für Arbeit vom 06.12.2012
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