Bildungstrend

Alarmierende Ergebnisse der IQB-Studie

Lesen, Schreiben, Rechnen – wer in diesen Bereichen keine Mindeststandards erreicht, wird schnell abgehängt und kann die Rückstände später nicht mehr aufholen. Der IQB-Bildungstrend zeigt, dass viele Viertklässler:innen die Mindeststandards verfehlen und dass der Negativtrend sich fortsetzt.

03.11.2022

Die Schere der Bildungsungerechtigkeit gehe dabei weiter auseinander: Vor allem bei sozial benachteiligten Kindern haben die Leistungen abgenommen. „Das ist nicht hinnehmbar!“, sagt Expertin Anna Margarete Davis bei der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Veränderungen seien auf sehr vielen Ebenen notwendig – von der Fachkräftegewinnung bis hin zur datengestützten Schulentwicklung. „Wir brauchen einen bundesweiten Masterplan für die Weiterentwicklung unseres Bildungssystems.“

Auch Petra Stanat, Direktorin des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) spricht sich für kohärente, langfristig angelegte Strategien mit klaren Zielen aus. „Aus Sicht der DKJS ist es dabei wichtig, immer vom Kind aus zu denken und vor allem diejenigen in den Blick zu nehmen, die von Anfang an schlechtere Chancen haben“, sagt Anna Margarete Davis. „Gute Ideen und Beispiele gibt es ja bereits an vielen Orten – das sehen wir in unseren Schulentwicklungsprogrammen. Diese sollten in eine bundesweite Strategie einfließen. Und es gibt auch Strukturen, die nun weiter gestärkt werden müssen: Kita und Ganztag!“

Über den IQB-Bildungstrend

Das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) hatte zum dritten Mal im Auftrag der Kultusministerkonferenz untersucht, inwieweit Viertklässler:innen die bundesweit geltenden Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) in den Fächern Deutsch und Mathematik für den Primarbereich in den Ländern erreichen. Die Daten wurden zwischen April und August 2021 erhoben, ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie. Am IQB-Bildungstrend 2021 haben 26.844 Schüler:innen der 4. Jahrgangsstufe in 1.464 Schulen aus allen 16 Ländern teilgenommen.

Zum IQB-Bildungstrend.

Quelle: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung vom 20.10.2022

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