Kommunale Suchthilfe
Aktionstag Suchtberatung gegen chronische Unterfinanzierung

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. will mit dem Aktionstag am 4. November 2020 auf die schwierige finanzielle Lage und Systemrelevanz kommunaler Suchtberatungsstellen aufmerksam machen.
16.10.2020
Rund 1.300 Suchtberatungsstellen bundesweit erreichen mehr als eine halbe Million Suchtkranke und ihre Angehörigen. Nicht zuletzt in der Corona-Krise zeigt sich, dass Menschen Unterstützung brauchen. Dennoch ist die Suchtberatung chronisch unterfinanziert und die Lage verschärft sich weiter. Mit einem Aktionstag Suchtberatung am 4. November 2020 macht die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS), unter der Schirmherrschaft der Drogenbeauftragten, Daniela Ludwig, auf die angespannte Situation aufmerksam.
Beratungsstellen von finanzieller Lage der Kommunen getroffen
Die kommunalen Suchtberatungsstellen bieten eine unverzichtbare Hilfe vor Ort an: Sie beraten, behandeln und begleiten; sie unterstützen und stabilisieren Abhängigkeitskranke und ihre Angehörigen in Krisen sowie in dauerhaft herausfordernden Lebenssituationen. Doch: „Angesichts klammer Kassen stehen viele Suchtberatungen finanziell mit dem Rücken zur Wand. Die Corona-Pandemie hat die Situation zusätzlich verschärft – trotz der Systemrelevanz der Suchthilfe und Sucht-Selbsthilfe. Daher brauchten wir jetzt dringend eine stabile und verlässliche Finanzierung, um auch künftig die erforderliche Hilfe für Menschen mit Suchtproblemen wohnortnah zu sichern“, fordert Christina Rummel, stellvertretende Geschäftsführerin der DHS.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig sagt: „Wenn die Hilfe vor Ort wegbricht, stehen Suchtkranke und ihre Familien alleine da. So schwierig die Finanzlage vieler Kommunen ist – ohne eine gut aufgestellte Suchtberatung geht es nicht! Gute Beratung vor Ort ist der erste Schritt raus aus der Sucht und rein in ein gesundes Leben.“
„Aktionstag Suchtberatung: Kommunal wertvoll!“
Mit einem bundesweiten Aktionstag soll auf die Dringlichkeit der (Weiter-)Finanzierung und die Zukunftssicherung der Suchtberatungsstellen aufmerksam gemacht werden. Er findet erstmalig am 4. November 2020 mit dem Motto „Kommunal wertvoll!“ unter der Schirmherrschaft der Drogenbeauftragten der Bundesregierung statt. Ziel ist es, Suchtberatungsstellen und Politik in den Kommunen miteinander in einen Dialog zu bringen. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) plant und koordiniert den Aktionstag Suchtberatung gemeinsam mit ihren Mitgliedsverbänden.
Flankierend dazu veröffentlichen die DHS und ihre Mitgliedsverbände die Stellungnahme „Notruf Suchtberatung“. Diese ist auf der Webseite der DHS zum Download verfügbar: www.dhs.de/dhs-stellungnahmen.html
Quelle: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. vom 10.10.2020
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