UNICEF
Afghanistan ist für Kinder einer der schlimmsten Orte der Welt
Mustapha Ben Messaoud, Leiter der UNICEF-Nothilfe in Afghanistan, äußerte sich am 17. August im Palais des Nations in Genf zur aktuellen Lage der Kinder in Afghanistan.
20.08.2021
Mit jedem Tag fordert der aufflammende Konflikt in Afghanistan einen größeren Tribut von den Frauen und Kindern des Landes. Seit Anfang des Jahres wurden mehr als 550 Kinder getötet und 1400 verletzt. Wie aus dem fünften Bericht des UN-Generalsekretärs über Kinder und bewaffnete Konflikte in Afghanistan hervorgeht, ist die Zahl der getöteten und verstümmelten Kinder in der ersten Hälfte dieses Jahres die höchste seit Beginn der Aufzeichnungen der UN in Afghanistan.
„In den letzten zwei Wochen war ich in Kandahar, Herat und jetzt in Kabul. Ich habe die direkten Auswirkungen der Kämpfe gesehen, von verletzten Kindern bis hin zu schwer unterernährten Kindern. Es ist schwer zu beschreiben, wenn man solche Kinder sieht, die gerade einmal 10 Monate alt sind.“, so Ben Messaoud.
Die Hälfte der Bevölkerung – mehr als 18 Millionen Menschen, darunter fast 10 Millionen Kinder – benötige humanitäre Hilfe. Das UNICEF-Team besuchte ein Lager für Binnenvertriebene und konnte dort die Arbeit der mobilen UNICEF-Gesundheitsteams begutachten. Die Lage in Kabul verbessere sich, allerdings sei die humanitäre Arbeit auch von Unterbrechungen geprägt.
„Afghanistan ist seit vielen Jahren einer der schlimmsten Orte der Welt, um ein Kind zu sein. In den letzten Wochen ist es noch schlimmer geworden. Wenn wir jetzt nicht sofort handeln, wird nach Prognosen von UNICEF ohne dringende Maßnahmen bis Ende 2021 eine Million Kinder unter fünf Jahren schwer unterernährt sein, und drei Millionen werden mäßig akut unterernährt sein.“
Daneben zeigt sich UNICEF besorgt über die Zunahme schwerer Menschenrechtsverletzungen, insbesondere über die Rekrutierung von Kindern durch bewaffnete Gruppen. Sie fordert die Taliban und alle anderen Parteien erneut auf, ihren Verpflichtungen aus dem humanitären Völkerrecht und den internationalen Menschenrechtsnormen nachzukommen und das Leben und die Rechte aller Menschen, einschließlich derer von Frauen und Mädchen, zu schützen.
Selbst angesichts der eskalierenden Krise geht die Arbeit von UNICEF für Kinder und Familien im ganzen Land weiter. Während ich hier spreche, sind unser Nothilfe-Direktor und unser Regionaldirektor in Kabul. Sie sind hier, weil UNICEF um sofortigen und ungehinderten Zugang zu den schwer zugänglichen Gebieten bittet, damit wir der afghanischen Bevölkerung die dringend benötigte Unterstützung zukommen lassen können, insbesondere denjenigen, die den höchsten Preis zahlen – Frauen und Kinder.
Die Fortsetzung dieser Arbeit und die Unterstützung für Frauen und Kinder in Afghanistan sei so wichtig nie. Die Menschenrechtsverletzungen müssen aufhören, die hart erkämpften Rechte der Mädchen, einschließlich des Zugangs zu Bildung, müssen geschützt werden, und die Millionen von Kindern, die darauf angewiesen sind, müssen humanitäre Hilfe erhalten.
Quelle: Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) vom 17.08.2021
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