Zukunft der Internationalen Jugendarbeit
Rückblick auf die Digital Transformer Days 2024


Die Digital Transformer Days 2024 brachten Fachkräfte aus sieben Ländern zusammen, um den Einfluss des digitalen Wandels auf die Jugendarbeit zu diskutieren. Keynotes, praxisnahe Sessions und interaktive Formate boten Einblicke in innovative Ansätze und digitale Tools, ergänzt durch eine gemeinsame Entwicklung von Zukunftsvisionen.
09.01.2025
Am 12. und 13. November trafen sich knapp 50 Teilnehmende aus sieben Ländern zu den Digital Transformer Days, einer internationalen Plattform für Innovation und Austausch, die Fachkräfte der Internationalen und der digitalen Jugendarbeit zusammenbringt. Die Fach- und Förderstellen der europäischen und Internationalen Jugendarbeit organisierten die Veranstaltung bereits zum vierten Mal. In diesem Jahr drehte sich alles um die Frage, wie der digitale Wandel die Jugendarbeit prägt und wie innovative Ansätze und Werkzeuge die Arbeit bereichern können. Das Programm bot sowohl Raum für Inspiration als auch für interaktiven Austausch.
Die Veranstaltung begann am Dienstagabend mit einem interaktiven Get-together auf der digitalen Plattform Gather.town. Die Teilnehmendennutzten die Gelegenheit, sich spielerisch und ungezwungen kennenzulernen. Networking, Speed-Dating und Spiele schufen eine offene Atmosphäre und bereiteten die Bühne für den folgenden Konferenztag.
Keynote: Die Jugend im digitalen Wandel
Am Mittwoch eröffnete Jarno Alastalo, renommierter Experte für digitale Communities aus Finnland, das Programm mit einer beeindruckenden Keynote. Er sprach über die Auswirkungen des digitalen Wandels auf den Alltag junger Menschen und darüber, wie die Jugendarbeit auf diese Veränderungen reagieren sollte. Er unterstrich, dass junge Menschen nicht zwischen „realem“ und „digitalem“ Leben unterscheiden. Um Jugendliche zu unterstützen, müssen wir digitale Plattformen daher als integralen Bestandteil ihres Lebens anerkennen, der nicht nur die Art und Weise prägt, wie sie sich vernetzen, sondern auch, wie sie sich selbst und die Welt sehen. Der interkulturelle Austausch lässt sich zwar nicht vollständig online abbilden, aber digitale Tools schaffen Brücken, die eine echte Verbindung fördern, wenn persönliche Begegnungen nicht möglich sind. Sie bereichern so die Interaktionen zwischen jungen Menschen und eröffnen neue Wege für ein sinnvolles Engagement. Die Fachkräfte sollten dafür offen sein und sich als „Co-learning guides“ verstehen. Diese Überlegungen von Jarno Alastalo lieferten wertvolle Impulse für den weiteren Tag.
Innovativ und praxisnah: Die Sessions
Die Konferenz bot eine breite Palette an Sessions, die aktuelle Trends, praktische Methoden und Herausforderungen beleuchteten. In der ersten Runde lag der Fokus auf Themen wie der Manipulation von Nachrichten, dem durch ein interaktives Rollenspiel der Stiftung Kreisau nachgegangen wurde sowie der Gestaltung von Prototypen immersiver Gedenkorte durch „Augmented Reality“ beim EUSTORY Summit 2024 der Körber-Stiftung. Auch ethische Alternativen zu kommerziellen digitalen Tools sowie Ansätze digitaler Jugendkulturarbeit fanden großen Anklang.
In der zweiten Runde wurden zukunftsorientierte Technologien wie KI-gestützte Übersetzungstools sowie Chatbots für die internationale Jugendarbeit ausprobiert und diskutiert. Zudem wurden mit den Ergebnissen des Forschungsprojekts „IJA.digital“ Chancen, Herausforderungen und Gelingensbedingungen von digitalen Elementen in der Internationalen Jugendarbeit vorgestellt.
Zukunftsvisionen in der Fishbowl-Diskussion
Abschließend fanden sich die Teilnehmenden zu einer Fishbowl-Diskussion zusammen. Hier wurden die Ergebnisse der Sessions zusammengeführt, Erfahrungen ausgetauscht und neue Trends sowie Visionen für die zukünftige Internationale Jugendarbeit entwickelt.
Fazit: Inspiration und gemeinschaftliche Gestaltung
Die „Digital Transformer Days 2024“zeigten eindrucksvoll, wie wichtig der Austausch und die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene für die Weiterentwicklung der Jugendarbeit sind. Sie boten nicht nur spannende Einblicke in den digitalen Wandel, sondern auch eine Plattform für praxisnahe Ansätze und innovative Ideen. Die Teilnehmenden verließen die Veranstaltung inspiriert und mit der Motivation, die digitale Zukunft der internationalen Jugendarbeit aktiv mitzugestalten.
Quelle: ConAct Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch vom 07.12.2024
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