Mediennutzung

Wie ist das Leben für Kinder im digitalen Zeitalter?

Kinder wachsen heute in einer rasant fortschreitenden digitalen Welt auf, in der digitale Medien ihren Alltag prägen. Sie bieten Chancen zum Lernen, zur Unterhaltung, zur Informationssuche, zum Entdecken und zur Vernetzung mit Gleichaltrigen. Gleichzeitig bergen sie Risiken wie problematische Nutzung, unangemessene Inhalte, schädliches Verhalten und Online-Sicherheitsprobleme.

17.06.2025

Der Bericht „Wie geht es Kindern im digitalen Zeitalter?“ bietet einen Überblick über die aktuelle Situation von Kindern im digitalen Umfeld in den OECD-Ländern, basierend auf aktuellen länderübergreifenden Daten. Er untersucht die Herausforderungen, Kinder zu schützen und ihnen die Möglichkeit zu geben, digitale Medien sinnvoll zu nutzen und gleichzeitig potenzielle Risiken zu managen. Der Bericht unterstreicht die Notwendigkeit eines gesamtgesellschaftlichen, sektorübergreifenden politischen Ansatzes, der Anbieter digitaler Dienste, Gesundheitsfachkräfte, Pädagog*innen, Expert*innen, Eltern und Kinder einbezieht, um Kinder zu schützen, zu stärken und zu unterstützen und gleichzeitig Offline-Schwachstellen zu adressieren. Ziel ist es, ihr Wohlbefinden und ihre Zukunftschancen zu verbessern. Darüber hinaus fordert er, die Kapazitäten der Länder zu stärken, um die Auswirkungen digitaler Medien auf das Leben von Kindern zu bewerten und die sich schnell entwickelnden Herausforderungen zu beobachten.

Kinder wachsen heute in einem Zeitalter der rasanten Digitalisierung auf, die ihre Entwicklung und ihr tägliches Leben maßgeblich beeinflusst. Sie werden schon in relativ jungem Alter mit digitalen Medien vertraut gemacht: Laut Daten der Progress in International Reading Literacy Surveys hatten im Jahr 2021 im Alter von etwa 10 Jahren 93 Prozent der Kinder einen Internetanschluss, verglichen mit 85 Prozent ein Jahrzehnt zuvor. Und im Durchschnitt besitzen bereits etwa 70 Prozent der 10-Jährigen ein Smartphone.

Bei älteren Kindern ist die Nutzung digitaler Geräte sogar noch weiter verbreitet. Im Jahr 2022 war der Zugang zu digitalen Geräten nahezu universell. Laut PISA-Daten 2022 hatten in OECD-Ländern durchschnittlich 96 Prozent der 15-Jährigen zu Hause Zugang zu einem Desktop-Computer, Laptop oder Tablet, während 98 Prozent ein Smartphone mit Internetanschluss besaßen. Darüber hinaus verbrachten in fast allen Ländern mindestens 50 Prozent der 15-Jährigen 30 oder mehr Stunden pro Woche an digitalen Geräten, wobei eine bemerkenswerte Minderheit – von 10 Prozent in Japan bis 43 Prozent in Lettland – angab, 60 oder mehr Stunden online zu verbringen.

Dieser Bericht untersucht sowohl die Chancen als auch die Risiken der zunehmenden Einbindung von Kindern in die digitale Welt und bietet einen länderübergreifenden Überblick über ihre digitalen Erfahrungen in den OECD-Ländern. Er untersucht Strategien zur Verbesserung des Kindeswohls und stellt sicher, dass Kinder geschützt und befähigt werden, digitale Medien positiv zu nutzen und gleichzeitig potenzielle Risiken zu bewältigen. Der Bericht plädiert für ganzheitliche, rechtebasierte und sektorübergreifende Ansätze zur Förderung des Kindeswohls – online und offline. Darüber hinaus betont er die Notwendigkeit verbesserter Datenerhebungs- und Überwachungskapazitäten, um Risiken besser zu verstehen und zu minimieren.

Quelle: Deutscher Präventionstag vom 26.05.2025

Redaktion: Klara Neumann