International Federation of Social Workers

Weltgesundheitsorganisation setzt auf Sozialarbeit, um mehr über gesellschaftliches Engagement zu erfahren

Die WHO bat den Internationalen Verband der Sozialarbeitenden (IFSW) um Unterstützung beim Ausbau kommunaler Beteiligung. Der IFSW fordert Partner*innenschaften zwischen Gesundheitsbehörden und Kommunen und betont die Notwendigkeit einer ganzheitlicher Betrachtung der Menschen. Ein Papier, das diese Ansätze aufgreift, wurde auf dem World Innovation Summit for Health vorgestellt.

12.12.2024

Zu Beginn dieses Jahres wandte sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) an die International Federation of Social Workers (Internationaler Verband der Sozialarbeitenden – IFSW) mit der Bitte um Unterstützung beim Ausbau kommunaler Beteiligung. Der Verband brachte daraufhin Praktiker*innen zusammen, um eine Brücke zwischen Gesundheitsbehörden und Gemeinden zu schlagen und Partner*innenschaften aufzubauen.

Eine IFSW-Fokusgruppe, mit erfahrenen Praktiker*innen aus allen Regionen der Welt, gab Ratschläge und Beispiele für konkrete Ansätze zum Aufbau solcher Partner*innenschaften. Dazu gehörte auch eine Liste von Fähigkeiten, die Gesundheitsbehörden benötigen, um Führungspersönlichkeiten in verschiedenen Kommunen zu identifizieren und mit ihnen zusammenzuarbeiten. Das IFSW betonte auch, dass die Behörden die Menschen ganzheitlich betrachten müssen und nicht nur als Träger*innen von Krankheiten. In Übereinstimmung mit der People's Charter betonte der Verband auch die Notwendigkeit, sich in allen Phasen der Partner*innenschaften auf gemeinsames Planen, Handeln, Lernen und Evaluieren zu einigen.

Der IFSW-Beitrag kam zu dem Schluss, dass Engagement ein kontinuierlicher Prozess ist, der Zeit, Verlässlichkeit und Ressourcen von allen Seiten erfordert, wobei der Staat für die Finanzierung verantwortlich ist.

Ein Großteil der erarbeiteten Position floss in ein Papier ein, das auf dem World Innovation Summit for Health in Doha veröffentlicht wurde. IFSW-Generalsekretär Rory Truell, der als Berater an dem Papier beteiligt war, die Fokusgruppe mit moderierte und bei der Veröffentlichung des Papiers in Doha anwesend war, kommentierte:

 „Es ist schön zu sehen, dass die Namen der Mitglieder der IFSW-Fokusgruppe im Dokument genannt werden und dass es einen eigenen Abschnitt über den Beitrag der Sozialarbeit gibt. Aber noch wichtiger ist, dass dieses Papier und der Beitrag der Sozialarbeit Teil eines revolutionären Wandels sind, der sich im Gesundheitswesen vollzieht. Die Gesundheitspolitiker stehen am Anfang der Anerkennung dessen, was wir Sozialarbeiter seit Jahrzehnten zu schätzen wissen: Dass Vorbeugen besser ist als Heilen; dass Menschen, Familien und Gemeinschaften die stärkste Ressource sind; und dass neue Dienste gemeinsam mit den Menschen entwickelt werden müssen, anstatt Dienste zu schaffen, die den Menschen unbeabsichtigt ihre Fähigkeiten und ihr Vertrauen als erste Heiler nehmen. Es zeichnet sich ein neues Gesundheitsmodell ab, in dem die Gemeinschaften aktiv einbezogen werden und ihre eigenen gesundheitlichen Belange und ihre eigene Rolle bei der Bewältigung ihrer Probleme in den Vordergrund stellen können. Das IFSW wird seine Zusammenarbeit mit der WHO in diesem Transformationsprozess fortsetzen. Es wird eine Weile dauern, aber die Arbeit wird sich lohnen.“

Weitere Informationen

IFSW-Papier „Relationality in Community Engagement: Its Role in Humanizing Health and Achieving Quality Integrated Health Services“

Quelle: International Federation of Social Workers (IFSW) vom 25.11.2024

Redaktion: Zola Kappauf

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