Bayern
Vor 50 Jahren: Volljährig mit 18 – Junge Menschen gestalten Gesellschaft

Vor 50 Jahren markierte die Absenkung der Volljährigkeit auf 18 Jahre einen wichtigen Schritt für Jugendbeteiligung. Heute stärkt der Bayerische Jugendring weiterhin Demokratie-Bildung und Mitbestimmung durch Projekte wie das Filmprojekt „Nie wieder“, politische Dialoge und Fachkräfteausbildungen – für eine aktive, offene Gesellschaft.
14.01.2025
Vor 50 Jahren wurde mit der Absenkung der Volljährigkeit von 21 auf 18 Jahre ein entscheidender politischer Meilenstein gesetzt. Seit dem 1. Januar 1975 haben junge Menschen früher Zugang zu politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Verantwortung. „Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Aufgabe, die ständige Aufmerksamkeit erfordert – vor allem von der jungen Generation“, erklärt der Präsident des Bayerischen Jugendrings (BJR), Philipp Seitz.
Die Reform von 1975 förderte politische Teilhabe, Selbstständigkeit und gesellschaftliche Verantwortung. Fünf Jahrzehnte später ist es entscheidender denn je, junge Menschen aktiv in Entscheidungen einzubinden. „Die Herabsetzung des Volljährigkeitsalters war ein wichtiges Signal. Dieses Prinzip der Verantwortung muss auch heute weiter gestärkt werden“, betont Seitz.
Erfolge und neue Perspektiven
Diese historische Errungenschaft dient als Mahnung und Auftrag, die Teilhabe junger Menschen im Hinblick auf die gesellschaftlichen Herausforderungen von heute und morgen weiter auszubauen. Vor dem Hintergrund der Erfolge im vergangenen Jahr werde der BJR auch 2025 die Demokratie-Bildung zum zentralen Schwerpunkt machen, unterstreicht Seitz und verweist auf die Fach- und Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung beim BJR mit den speziell ausgebildeten Beteiligungscoaches für Kommunen. Sie unterstützen konkret vor Ort dabei, Beteiligungsprozesse für junge Menschen zu gestalten. Darüber hinaus habe die Jugendarbeit mit der Förderung von 86 innovativen Jugendprojekten über das Demokratiebudget der Bayerischen Staatsregierung gezeigt, welches Potenzial in der Kreativität und dem Engagement der bayerischen Jugend steckt.
Gleichzeitig blickt der BJR nach vorne und plant 2025 mehrere Projekte und Veranstaltungen, die Multiplikator*innen und junge Menschen aktiv einbinden und für die Werte der Demokratie begeistern.
- Filmprojekt „Nie wieder“: Das Projekt des Kreisjugendrings Nürnberg-Stadt und der Stiftung Bayerische Gedenkstätten setzt ein starkes Zeichen für eine lebendige Erinnerungskultur. In einem eigens produzierten Film diskutieren junge Menschen die Bedeutung von Demokratie-Bildung vor dem Hintergrund der Verbrechen des Nationalsozialismus und den Herausforderungen unserer heutigen Zeit. Die Jugendlichen teilen ihre Gedanken zur Demokratie und diskutieren aktuelle Bedrohungen im Jugendtreff, an Erinnerungsorten wie dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg sowie im Bayerischen Landtag. Dadurch schlägt der Film eine Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und zeigt auf, wie wichtig es ist, sich für die aktive Gestaltung der Demokratie einzusetzen. Mehr Informationen
- Jugendpolitischer Jahresauftakt (24. Januar 2025 im Institut für Jugendarbeit in Gauting): Mit Gästen aus Landespolitik und Wissenschaft werden Fragen rund um „Die Zukunft der Demokratie“ diskutiert. Neben einem Impuls von Dr. Rupert Graf Strachwitz, Direktor des Maecenata Instituts für Philanthropie und Zivilgesellschaft, werden auch Jugendministerin Ulrike Scharf, MdL, sowie weitere jugendpolitische Sprecher*innen verschiedener Landtagsfraktionen an der Podiumsdiskussion vor ca. 120 Gästen teilnehmen. Mehr Informationen
- Politik trifft Jugend: Jugendbeteiligung im Landkreis (1. Februar 2025 im EineWeltHaus München): Die ganztägige Veranstaltung qualifiziert, sensibilisiert und informiert über Netzwerkbildung für politische Jugendbeteiligung im Landkreis. Zum Austauschtreffen sind Expert:innen aus Politik und Verwaltung, Fachkräfte der Jugendarbeit und -beteiligung sowie Jugendliche aus den Jugendvertretungen in Bayern eingeladen. Mehr Informationen
- Ausbildungsreihe für (sozial)pädagogische Fachkräfte „Trainer*in für Demokratie-Bildung“: Im März 2025 startet im Institut für Jugendarbeit in Gauting eine neue Zusatzausbildung, die Mitarbeitende in Jugendarbeit, Jugendhilfe und Schule qualifiziert im Bereich der Politischen Bildung und im Hinblick auf die Stärkung einer demokratischen und offenen Gesellschaft. Mehr Informationen
- Medienpädagogische Jahresauftakttagung (6. März 2025 im Institut für Jugendarbeit in Gauting): Unter dem Motto „Demokratie und Zusammenhalt stärken“ lädt der BJR gemeinsam mit dem JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis und der Aktion Jugendschutz Landesstelle Bayern dazu ein, aktuelle Fragestellungen zur Demokratieförderung aufzugreifen und medienpädagogische Ansätze zur demokratischen Gesellschaftsbildung für alle Altersstufen zu diskutieren. Mehr Informationen
Eine starke Mission für 2025
„Unsere Demokratie lebt vom Mitmachen und Mitbestimmen. Der Bayerische Jugendring wird auch in diesem Jahr alles daran setzen, Räume und Strukturen zu schaffen, in denen junge Menschen ihre Anliegen einbringen und ihre Ideen verwirklichen können.“,
betont Philipp Seitz. Mit einer klaren Vision und einem starken Programm beginnt der BJR das Jahr 2025 – bereit, Demokratie-Bildung und Jugendbeteiligung in Bayern weiter voranzutreiben.
Weitere Informationen
- Filmprojekt
- Jugenpolitischer Jahresauftakt und Vernetzungstreffen
- Politik trifft Jugend: Jugendbeteiligung im Landtag
- Trainer*in für Demokratie-Bildung
- Medienpädagogische Auftakttagung
Quelle: Bayerischer Jugendring vom 09.01.2025
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