Konferenz

Umgang mit Kindheit und Gewalt

Kindern widerfährt Gewalt. Das ist kein Phänomen der Vergangenheit, sondern auch in der heutigen modernen Gesellschaft bittere Realität. Doch noch immer herrscht eine „Kultur des Wegsehens“, viele Menschen scheuen die Auseinandersetzung mit der Thematik. Dieses komplexe Thema ist Gegenstand der Bad Homburg Conference 2022 am 16./17. September, die über Live-Stream verfolgt werden kann.

14.09.2022

Um Kinder und Jugendliche besser zu schützen, muss sich die Gesellschaft mit dieser Wirklichkeit auseinandersetzen und Gewalt gegen Kinder und Jugendliche, insbesondere sexuelle Gewalt, zur Sprache bringen. Damit beschäftigt sich die Bad Homburg Conference 2022 „Kindheit und Gewalt. Wie können wir eine Kultur des Wegsehens überwinden?“. Das Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität und die Stadt Bad Homburg v. d. Höhe laden dazu ein, gemeinsam mit Betroffenen, Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auf der Grundlage von Betroffenenberichten über Ursachen und gesellschaftliche und politische Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen nachzudenken.

Die Eckdaten im Überblick

Wann? Freitag, 16. September, 16 Uhr bis 20 Uhr und Samstag, 17. September, 10 bis 16:30 Uhr

Wo? Forschungskolleg Humanwissenschaften, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg v. d. Höhe (Präsenzveranstaltung und Livestream)

Teilnahme in Präsenz? Die Teilnahme vor Ort ist nach vorheriger Anmeldung per Mail und Erhalt einer Teilnahmebestätigung möglich.

Teilnahme per Live-Stream? Die einzelnen Veranstaltungsteile werden auf dem YouTube-Kanal des Forschungskollegs Humanwissenschaften live übertragen. Über die Chatfunktion von YouTube ist die Teilnahme an den Diskussionen möglich. Der Übertragung auf YouTube können Sie ohne Anmeldung folgen. Für die aktive Teilnahme am Chat ist eine Anmeldung bei YouTube erforderlich.

Konferenzthema „Kindheit und Gewalt. Wie können wir eine Kultur des Wegsehens überwinden?“

Die Konferenz nähert sich ihrem Thema aus verschiedenen Blickrichtungen. Zunächst haben Menschen das Wort, die selbst in ihrer Kindheit bzw. Jugend Gewalt erfahren haben (Ingo Fock, Katharina Kracht). Ein Keynote-Vortrag von Kerstin Claus, der von der Bundesregierung berufenen „Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs“ leitet anschließend in die Konferenz über. Im dritten Teil sollen Strukturen analysiert und sichtbar gemacht werden, die Gewalt gegen Kinder ermöglichen und begünstigen; der Blick richtet sich hier auf die katholische Kirche, pädagogische Konzepte und das Gewaltpotenzial der Familie (Klaus Große Kracht, Sabine Seichter, Ferdinand Sutterlüty). Auf einem Podium diskutieren Expertinnen und Experten aus Pädagogik, Recht und Medizin, aus der Lobbyarbeit und der Landesschüler:innenvertretung über die Frage, wie die Rechte von Kindern gestärkt werden können und wie die Kultur des Wegsehens überwunden werden kann (Philipp B. Donath, Christine M. Freitag, Klaus Mertes SJ, Mia Totzek, Joachim Türk). Abschließend wird die Schriftstellerin Ines Geipel aus ihrem Buch „Umkämpfte Zone“ lesen und in einem moderierten Gespräch über Kindheit und Gewalt im politisch-historischen Kontext sprechen.

Konzipiert wurde die diesjährige Bad Homburg Conference von Professorinnen und Professoren der Goethe-Universität: Sabine Andresen (Erziehungswissenschaftlerin, ehem. Vorsitzende der „Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs“), Beatrice Brunhöber (Juristin), Christine M. Freitag (Kinder- und Jugendpsychiaterin), Matthias Lutz-Bachmann (Philosoph), Christof Mandry (Theologe) und Ferdinand Sutterlüty (Soziologe).

Weitere Informationen

Das Programm und weitere Informationen finden sich in der Konferenzbroschüre (PDF: 2,7 MB). Mehr Informationen finden sich außerdem auf der Website des Forschungskollegs Humanwissenschaften.

Quelle: Goethe-Universität Frankfurt am Main vom 13.09.2022

Redaktion: Silja Indolfo

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