Gesundheit
Tödliche Krankheiten für Kinder nahmen 2024 weltweit zu

2024 nahmen die weltweiten Ausbrüche von Dengue-Fieber, Cholera & Mpox deutlich zu. Neben klimatischen Veränderungen, die die Ausbreitung von Krankheitserregern begünstigten, trugen auch bewaffnete Konflikte zur Verschärfung der Lage bei. Schlechte hygienische Bedingungen und der eingeschränkter Zugang zu medizinischer Versorgung schufen ideale Bedingungen für die Verbreitung der Infektionskrankheiten.
16.01.2025
Dengue-Fieber, Cholera und Mpox waren 2024 weltweit auf dem Vormarsch, teilweise befeuert durch die Klimakrise und bewaffnete Konflikte. Darauf weist Save the Children hin und fordert, den Krankheiten, die für Kinder lebensbedrohlich sein können, im Jahr 2025 mehr globale Aufmerksamkeit zu schenken.
Über 13.600 Menschen sind 2024 vermutlich oder nachweislich an den Folgen einer der drei Erkrankungen gestorben. Die Fälle von Dengue-Fieber und Mpox erreichten Rekordhöhen. Bei der Cholera gab es 2024 zwar einen leichten Rückgang der Fälle, jedoch stieg die Zahl der Todesfälle im Vergleich zum Vorjahr um 126 Prozent.
„Rund der Hälfte der Weltbevölkerung fehlt eine sichere und bezahlbare Gesundheitsversorgung – insbesondere Kinder sind dadurch gefährdet“, kritisiert Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland. „In vielen Ländern stehen die Gesundheitssysteme enorm unter Druck. Wir brauchen weltweit mehr Investitionen, um diese Systeme zu stärken. Jeder Staat sollte in der Lage sein, grundlegende Gesundheitsleistungen wie Impfungen und lebenswichtige Medikamente bereitzustellen. Gleichzeitig muss auf globale Herausforderungen reagiert werden können – einschließlich neu auftretender Probleme wie Mpox. Regierungen und die internationale Gemeinschaft müssen sich hier stärker engagieren.“
An Dengue-Fieber erkrankten 2024 rund13,3 Millionen Menschen – die höchste jemals gemessene Zahl und mehr als doppelt so viele wie im bisherigen Negativrekord-Jahr 2023. Die durch Mücken übertragene Viruserkrankung wurde durch den Klimawandel und die zunehmende Urbanisierung befeuert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass rund vier Milliarden Menschen dem Risiko von Dengue-Fieber und verwandten Viren ausgesetzt sind; 2050 könnten es fünf Milliarden sein.
Mit Cholera infizierten sich laut WHO im Jahr 2024 fast eine halbe Million Menschen. Bis Ende September, als die neuesten Daten verfügbar wurden, gab es 3.432 registrierte Todesfälle. Zwar sank die Zahl der Infektionen insgesamt um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Fälle, in denen die Krankheit tödlich endete, nahmen jedoch um 126 Prozent (PDF: 1.336 KB) zu. Ein Grund hierfür dürften bewaffnete Konflikte sein: In den Regionen, die den höchsten Anstieg verzeichneten, war der Zugang zu Gesundheitsversorgung durch Kämpfe stark eingeschränkt. Auch extreme Wetterereignisse wie Überschwemmungen führten dazu, dass Erkrankte nicht rechtzeitig versorgt werden konnten.
Das Mpox-Virus führte im August zur Ausrufung des internationalen Gesundheitsnotstands. Laut WHO gab es auf dem afrikanischen Kontinent bis zum 1. Dezember 13.171 bestätigte Fälle, darunter 57 Todesfälle, die von 20 Ländern gemeldet wurden. Betroffen waren vor allem die Demokratische Republik Kongo und umliegende Staaten. Ein Großteil der Fälle betraf Kinder. Auch eine neue Virusvariante, bekannt als „Clade“, ist mit Blick auf junge Menschen besorgniserregend.
Kinder sind durch alle drei Erkrankungen besonders gefährdet, da ihr Immunsystem schwächer ist als das von Erwachsenen. Auch das Risiko, an Dehydrierung, Atemwegsproblemen oder einer Blutvergiftung infolge einer Infektion zu sterben, ist bei Kindern höher.
Während Dengue-Fieber, Cholera und Mpox 2024 für Aufsehen sorgten, bleiben Lungenentzündungen indes die häufigste infektionsbedingte Todesursache bei Kindern unter fünf Jahren. Jährlich sterben etwa 500.000 Mädchen und Jungen daran. Im Vergleich zu früheren Jahren ist das zwar ein starker Rückgang, der vor allem auf die rigiden Corona-Schutzmaßnahmen zurückzuführen sein dürfte. Dennoch rechnen Expert*innen mit einem erneuten Anstieg von Atemwegserkrankungen infolge der Klimakrise.
Save the Children bietet Kindern und ihren Familien weltweit Gesundheitsversorgung an. Die Organisation behandelt Krankheiten wie Dengue-Fieber, Cholera und Mpox, und arbeitet mit Schulen und Gemeinden zusammen, um Menschen für Schutzmaßnahmen zu sensibilisieren.
Quelle: Save the Children vom 27.12.2024
Termine zum Thema
-
10.03.2025
Elterngespräche im Kontext von Kindeswohlgefährdung professionell führen
-
17.03.2025
Kinder psychisch kranker Eltern
-
17.03.2025
Schwierige Kindheiten – Beratung in Risiko-Kontexten – Fachtagung in Nürnberg
-
26.03.2025
Beteiligung von Kindern im Kinderschutz – wie kann das gehen?
-
27.03.2025
Israel – Nahostkonflikt – Antisemitismus: Pädagogische Herausforderungen und Möglichkeiten nach dem 7. Oktober 2023
Materialien zum Thema
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Arbeitshilfe: Inklusiver Kinderschutz in Kindertageseinrichtungen
-
Monographie / Buch
Einrichtungen stationärer Hilfen zur Erziehung
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Tool zur Risiko- und Potenzialanalyse für Schutzkonzepte
-
Zeitschrift / Periodikum
Außerschulische Bildung 1/2024: Transformationen – Auswege aus der Krise
-
Webangebot / -portal
Informationen zum Thema "Einrichtungsaufsicht"
Projekte zum Thema
-
Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
„Kinderschutz im Saarland“ – bundesweite E-Learning-Angebote für Fachkräfte und Ehrenamtliche
-
Kinderschutz und Kinderrechte in der digitalen Welt
-
Therapeutisches Internat Sternstunden-Mattisburg am Chiemsee
-
Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel
STARKE KINDER KISTE! Das ECHTE SCHÄTZE! Präventionsprogramm
-
Forum Transfer: Innovative Kinder- und Jugendhilfe in Zeiten von Corona
Institutionen zum Thema
-
Hochschule
Duale Hochschule Baden-Württemberg - Center for Advanced Studies
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
LIMAN - Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
-
Sonstige
Netzwerk Kinder von Inhaftierten
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
faX Fachberatungsstelle bei sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend für Stadt und Landkreis Kassel
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Trauerland - Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche e. V.