Fokusthemen

Teilnehmende und Kooperationspartner für Videoprojekte über Autismus gesucht

Für zwei Videoprojekte über Autismus sucht das Medienprojekt Wuppertal Teilnehmer/-innen und Kooperationspartner. Das eine Filmprojekt beschäftigt sich mit Autismus bei jungen Menschen, das andere mit Asperger im Erwachsenenalter.

20.01.2015

1. Filmprojekt über Autismus bei jungen Menschen

Autismus ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, die sich in verschiedenen Schweregraden und mit vielen Symptomen zeigen kann. Oft sind die Fähigkeiten der sozialen Interaktion und der Kommunikation stark beeinträchtigt, häufig kommen Rückzug, rituelle oder ständig wiederholte Handlungen vor, manchmal auch besondere ausgeprägte Interessen. Das Medienprojekt Wuppertal plant für einen Dokumentarfilm die filmische Begleitung von Menschen mit Autismus im Alter zwischen 4 und 35 Jahren in ihrem Alltag. Ziel ist die Darstellung des individuellen Umgangs und die damit verbundene Einsicht, wie die Betroffenen und Angehörigen eines Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung ihren Alltag erleben. Im Film können z. B. Familien mit einem autistischen Kind begleitet werden, die im Umgang mit der Entwicklungsstörung Wege suchen, ihren gemeinsamen Alltag zu gestalten. Oder autistische Jugendliche und junge Erwachsene in unterschiedlichen Lebensumständen können von ihrem individuellen Erleben berichten. Hierbei wird angestrebt, Einblicke in das Leben von Autisten, wie auch in die Herausforderungen der Menschen in ihrem Umfeld zu beleuchten.

Weitere Themenschwerpunkte können sein: verschiedene Förderformen für Menschen mit Autismus, Autismus in Schule, Ausbildung und Beruf, soziale Kontakte, Freunde und Partnerschaft.
Die Dokumentation soll Nichtbetroffene für das Thema sensibilisieren und Menschen über diese Entwicklungsstörung informieren. Hierbei strebt das Filmprojekt an, Einblicke in die vielfältigen autistischen Syndrome zu geben sowie über unterschiedliche Therapieformen zu informieren.

2. Filmprojekt Asperger im Erwachsenenalter

Seit einigen Jahren wird die autistische Entwicklungsstörung, das Asperger-Syndrom in der Kinder- und Jugendpsychiatrie verstärkt diskutiert. Da das Störungsbild im Laufe des Lebens nach jetzigem Wissensstand weitgehend stabil bleibt, sind auch zahlreiche Erwachsene von Asperger-Autismus betroffen. Verlässliche Zahlen über die Häufigkeit dieser Autismusform gibt es aber nicht. Auch die Erforschung der Ursachen ist längst nicht abgeschlossen. Ein sehr wichtiger Faktor scheint aber eine spezifische genetische Disposition zu sein, die durch weitere Faktoren verstärkt oder abgeschwächt wird. Menschen mit Asperger-Syndrom zeigen stereotype, an starre Regeln gebundene Verhaltensweisen. Die Empathiefähigkeit ist sehr stark eingeschränkt, was die sozialen Kompetenzen nachhaltig beeinflusst. Betroffene zeigen oft Inselbegabungen und verfügen häufig über ungewöhnliche und mitunter bizarr anmutende Interessen und Spezialkenntnisse. Dabei verfügen sie über eine gute bis überdurchschnittliche Intelligenz, zeigen aber gleichzeitig motorische Ungeschicklichkeiten.

In diesem neuen Dokumentarfilmprojekt gehen wir der Frage nach, was Asperger-Autismus im Erwachsenenalter bedeutet. Wie sieht der Alltag der Betroffenen aus? Welche Strategien entwickeln sie, mit den Defiziten zurechtzukommen? Welche Möglichkeiten haben sie, ihre spezifischen Fähigkeiten zu nutzen? In welchen beruflichen Bereichen können sie erfolgreich sein? Können Betroffene Beziehungen führen? Welche Hilfen und Therapien sind wirksam? Diesen und weiteren grundsätzlichen Fragen wird der Film aus der konsequent subjektiven Sicht mehrerer Betroffener nachgehen.

Gesucht werden Erwachsene aller Altersgruppen mit der gesicherten Diagnose Asperger-Syndrom. Sie sollten die Bereitschaft besitzen, sich in ihrem Alltag mit der Kamera begleiten zu lassen und den Wunsch haben, die Alltagserfahrungen mitzuteilen. Ziel ist es, ein Mosaik aus Beobachtungen und Erzählungen zu entwickeln und damit das Asperger-Syndrom aus der Sicht der Betroffenen verstehbar zu machen.

Die Filme werden im Zeitraum vom Februar bis Juni 2015 produziert und nach ihrer Fertigstellung im Kino und auf Aufklärungsveranstaltungen präsentiert und anschließend als Aufklärungs- und Bildungsmittel auf DVD vertrieben.

Mehr Informationen zum Medienprojekt Wuppertal gibt es unter: www.medienprojekt-wuppertal.de

Interessierte melden sich bitte bei:
Medienprojekt Wuppertal
Sebastian Bergfeld, Christoph Müller
Telefon: 0202 563-2647
E-Mail: info@medienprojekt-wuppertal.de

Quelle: Medienprojekt Wuppertal e.V. vom 20.01.2015

Redaktion: Astrid Bache

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