Strafmündigkeit

Steigende Jugendgewalt – die Antwort ist doch klar?

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) zeigt 2024 einen Anstieg tatverdächtiger junger Menschen. Dies müsse jedoch differenziert betrachtet werden, fodert die DVJJ und verweist auf die insgesamt gestiegene Anzahl bei Gewaltkriminalität über alle Altersgruppen hinweg. Außerdem seien für ein genaueres Bild Dunkelfelderhebungen erforderlich.

29.04.2025

Im Zusammenhang mit der Anfang April veröffentlichen Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) wurde viel über die auch in 2024 gestiegenen Zahlen tatverdächtiger Kinder, Jugendlicher und Heranwachsender gesprochen. Insbesondere wurden Forderungen danach laut, die Strafmündigkeit zu senken.

In diesem Zusammenhang ist zunächst wichtig, die Zahlen differenziert zu betrachten. Hier fällt auf: Es handelt sich bei den Anstiegen nicht um ein Phänomen, das die Jugend betrifft. Die gestiegenen Zahlen bei Gewaltkriminalität betreffen fast alle Altersgruppen, sehr deutliche Anstiege verzeichnen z.B. auch die 40- bis 50-Jährigen. Die Langzeitbetrachtung zeigt außerdem, dass die Anstiege in den jungen Altersgruppen einer langjährigen Phase zurückgehender Zahlen folgen. Bei den älteren Altersgruppen gab es diese starken Rückgänge nicht.

Immer gilt, dass genauere Analysen einzelner Delikte und Regionen erforderlich sind, um über Ursachen und Lösungen fundiert nachdenken zu können. Die PKS bildet überdies bekanntermaßen nur das Hellfeld und nur die Ebene des Tatverdachts ab. Regelmäßige Dunkelfelderhebungen wären erforderlich, um die Zahlen besser einordnen zu können und um die Erkenntnisse zu Ursachen zu vertiefen. Vieles spricht dafür, dass die aktuellen Anstiege im Hellfeld, insbesondere bei den Kindern, auch gestiegener Aufmerksamkeit für das Thema geschuldet sind.

Vollständige Pressemitteilung (PDF: 632 KB)

Quelle: Deutsche Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen e.V. vom 10.04.2025

Redaktion: Zola Kappauf