Neues Forschungsprojekt

Sozialpädagigsche Familienhilfe aus Sicht von Kindern und Jugendlichen

Seit Jahren steigen die Fallzahlen in nahezu allen Leistungsbereichen der Erziehungshilfen, ob ambulant oder in der Fremdunterbringung. Anders als in der (internationalen) Heimerziehungsforschung sind die Aspekte Beteiligung, Kinderrechte und Schutzkonzepte im ambulanten Feld jedoch noch weitgehend unerforscht. Diese Lücke bearbeitet eine neue Studie der Stiftung Universität Hildesheim in Kooperation mit der Evangelischen Hochschule Berlin und paritätischen Mitgliedsorganisationen.

19.01.2022

Sozialpädagogische Familienhilfe (§ 31 SGB VIII) ist eine wichtige ambulante niedrigschwellige Hilfe für die Familien und Kinder. Sie soll zur Verbesserung von Entwicklungsbedingungen beitragen, ist aber auch als Intervention in den individuellen Alltag und sensiblen Eingriff in die höchst persönlichen Rechte von Kindern und Jugendliche einzustufen. Deshalb ist davon auszugehen, dass Kinder und Jugendliche unterschiedliche Perspektiven auf die Hilfen haben.

Ziel des Forschungsprojektes

In einem Forschungsverbund möchten die beteiligten Akteure aus der Hochschul- und Praxislandschaft die Sozialpädagogische Familienhilfe aus Sicht von Kindern und Jugendlichen beleuchten und als Basis einer wichtigen Stärkung der ganz persönlichen Rechte und dem Schutz von Kindern in ambulanten Hilfen untersuchen.

Die Studie ist ausdrücklich nicht als Wirkungsstudie im Sinne eines Legitimationsnachweises angelegt. Vielmehr wird das sozialpädagogische Modell von Wirkungen der Familienhilfe aus Kindersicht konstruiert. Dabei werden „Familien als Prozesse“ verstanden und die jeweils individuelle Dynamik in Familienkonstellationen besonders akzentuiert.

Akteure und Ausblick

Die Stiftung Universität Hildesheim führt die Studie in Kooperation mit Evangelischen Hochschule Berlin, KJSH – Kinder- und Jugendhilfe-Verbund Berlin-Brandenburg, JaKuS– Perspektiven für junge Menschen und IBEF – ambulante Hilfen im Sozialraum durch. Der Paritätische Wohlfahrtsverband LV Berlin unterstützt diese Studie finanziell. Sie ist auf zwei Jahre (2021–2023) angelegt und soll nach Abschluss Anregungen zur Reflexion bestehender Maßnahmen und Konzepte sowie zur konzeptionellen Weiterentwicklung der Sozialpädagogischen Familienhilfe liefern.

Kontakt und weiterführende Informationen

  • Prof. Dr. Gunther Graßhoff
    Stiftung Universität Hildesheim
    Institut für Sozial- und Organisationspädagogik
    E‑Mail: gunther.grasshoff@uni-hildesheim.de
     
  • Prof. Dr. Florian Hinken
    Evangelische Hochschul Berlin (EHB)
    Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendhilfe
    E‑Mail: hinken@eh-berlin.de

Redaktion: Verena Teuber

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