Familienpolitik

Sozialminister Stefan Grüttner und Stadt Frankenberg unterzeichnen Zielvereinbarung für das Familienstadtprojekt

Seit 2006 erprobt die Hessische Landesregierung modellhaft in Frankenberg und Büdingen, ob sich die Geburtenrate durch eine aktive Familienpolitik vor Ort erhöhen und auf diese Weise eine demographische Trendwende einleiten lässt. Nun wurde gemeinsam eine Zielvereinbarung für das Projekt „Familienstadt mit Zukunft“ unterschrieben.

31.10.2012

„Keine Entscheidung prägt das Leben junger Paare grundlegender und langfristiger als die Entscheidung für eine Familie. Wer sich für Kinder und Familie entscheidet, drückt damit auch Zuversicht und Optimismus für die Zukunft aus“, erklärte Sozialminister Grüttner. Der Sozialminister und der Bürgermeister unterzeichneten die Zielvereinbarung in der Einkaufskinderbetreuung in der Bahnhofstraße, wo sich auch das Familienbüro der Stadt Frankenberg befindet. Die unterzeichnete Zielvereinbarung umfasst den Zeitraum bis zum Projektende 31. Dezember 2015.

Sozialminister Grüttner wies darauf hin, dass in Hessen wie in anderen Bundesländern sinkende Geburtenzahlen und eine zunehmende Zahl älterer Menschen die Bevölkerungsentwicklung prägen. Es sei bis zum Jahr 2050 mit einer Verringerung auf 5,5 Millionen Einwohner in Hessen zu rechnen, was einen Rückgang von zehn Prozent im Vergleich zum Jahr 2003 bedeute. „Dieser Bevölkerungsentwicklung bis 2050 und ihren negativen Auswirkungen müssen wir entgegentreten. Wir haben nicht zu viele alte Menschen, sondern zu wenig Kinder. Hier müssen wir ansetzen. Die Familienstädte mit Zukunft leisten dazu in Hessen einen wichtigen Beitrag“, erklärte Grüttner.

„Familien sind der wichtige Grundpfeiler für unsere Gesellschaft“, hob er hervor. Es sei das Ziel hessischer Familienpolitik, jeder Familie die optimalen Rahmenbedingungen zur Ausgestaltung eines selbstbestimmten Lebens zu geben. Familien übernehmen dauerhaft Verantwortung füreinander, schenken Sicherheit, geben Wärme und Schutz, zollen Lob und Anerkennung und vermitteln Bildung und Werte. „Damit nehmen sie unverzichtbare Aufgaben war“, lobte Sozialminister Grüttner.

„Familien mit ihren Wünschen und Bedürfnissen sind für mich das ganze Jahr hindurch ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit“, hob Grüttner hervor. In den Familienstädten werde Kinder- und Familienfreundlichkeit auf kommunaler Ebene gelebt. „Frankenberg und Büdingen zeigen, dass es ein Gewinn für alle ist, Familien an der Gestaltung von Familienpolitik zu beteiligen und ihnen zu ermöglichen, Einfluss darauf zu nehmen“, sagte der Sozialminister.

Frankenbergs Bürgermeister Rüdiger Heß stellte gegenüber dem Sozialminister dar, was die Stadt Frankenberg in den vergangenen Jahren seit Projektbeginn in 2006 erreicht hat. „Aus meiner persönlichen Sicht ist im Rahmen einer erfolgreichen Familienpolitik insbesondere auf die Eigeninitiative und das Ehrenamt hinzuweisen. Das gemeinsame Handeln aller Akteure dient nicht zuletzt auch der Nachhaltigkeit des Familienstadtprojektes“, betonte Heß.

Hintergrundinformationen

Ziel des 2005 gestarteten Modellversuchs „Familienstadt mit Zukunft“ ist es, die Wirkung einzelner familienpolitischer Maßnahmen auf das Klima zur Gründung von Familien sowie auf das generative Verhalten der Bevölkerung einer Stadt zu untersuchen. In Hessen gibt es zwei Standorte, die an dem Modellprojekt teilnehmen: die Stadt Büdingen (Wetteraukreis) und die Stadt Frankenberg (Kreis Waldeck-Frankenberg). Das Land Hessen fördert das Gesamtprojekt mit 10 Millionen Euro. Das Modellprojekt „Familienstadt mit Zukunft“ hat eine Laufzeit von zehn Jahren.

Quelle: Hessisches Sozialministerium vom 31.10.2012

Redaktion: Kerstin Boller

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