Klimawandel

Soziale Einrichtungen erhalten Förderung aus dem Umweltministerium

Mit einem neuen Förderprogramm will der Bund soziale Einrichtungen dazu anregen, konkrete Maßnahmen für die Anpassung an den Klimawandel umzusetzen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat jetzt Einrichtungen und Kommunen aus fünf Bundesländern die ersten Förderbescheide überreicht.

26.04.2021

Soziale Einrichtungen und Kommunen aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen haben von der Bundesumweltministerin einen Förderscheck erhalten. Damit gehen die ersten Projekte aus dem Förderprogramm „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ an den Start. Mithilfe dieser Fördermittel wollen die Einrichtungen Maßnahmen wie Dachbegrünungen, Sonnensegel für Spielflächen sowie Beratungen und umfassende Anpassungskonzepte finanzieren. Mit dem Förderprogramm aus dem Konjunktur- und Zukunftspaket will das Bundesumweltministerium gegen die Folgen des Klimawandels vorgehen sowie das Arbeitsumfeld der Beschäftigten und die Lebensqualität in den Einrichtungen verbessern.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze:

„Pflegeheime, Kindertagesstätten oder Krankenhäuser sind in besonderem Maße auf unsere Unterstützung angewiesen. Neben der Corona-Pandemie stellt auch der Klimawandel das Gesundheits- und Sozialwesen vor enorme Herausforderungen. Der Umgang mit dem Klimawandel wird für soziale Dienste ein immer wichtigeres Thema. Mit dem BMU-Förderprogramm will ich helfen, Wissen über die Folgen des Klimawandels sowie über Vorsorgemöglichkeiten und Risikominimierungen zu vermitteln und bereits erlebbare extreme Klimabelastungen in den sozialen Einrichtungen mit konkreten Maßnahmen abzumildern. Wasserspielplatz und Sonnensegel, mehr kühles Grün auf den Außenflächen oder solargetriebene Rollläden können die Lage spürbar verbessern. Mit Beratung und Konzepten für die Klimaanpassung bekommen soziale Einrichtungen zudem eine Unterstützung, die genau zu ihnen passt und noch in vielen Jahren wirkt.“

Schulen, Kitas und Alten- und Pflegeheime – die ersten bewilligten Vorhaben des Förderprogramms „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ bilden die Vielfalt des Sozialwesens ab. Die Antragstellerinnen und Antragsteller kommen aus verschiedenen Teilen Deutschlands:

  • Evangelisches Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin: Verschattung und Begrünung der Außenanlagen der Altenpflegeeinrichtung Haus Horeb;
  • Kurt-Klay-Grundschule, Samtgemeinde Lutter am Barenberge: Installation von Sonnenschutzeinrichtungen als Hitzeschutz;
  • Bundesstadt Bonn: Entwicklung von Klimakonzepten für Umbau und Sanierung von drei Kitas, Beratung für 20 Kindertagesstätten zu möglichen Maßnahmen der Klimaanpassung (vor allem Hitzeschutz);
  • ASB-Pflegeheim „Am Weinberg“, Güstrow: Verschattung am Gebäude (solarbetriebene Rollläden), Einbau von Fenstern mit Sonnen- und Wärmeschutzverglasung und Terrassenüberdachung zur Verschattung von Aufenthaltsbereichen;
  • Diakomed – Diakoniekrankenhaus Chemnitzer Land gGmbH, Hartmannsdorf: Konzepterstellung zur Anpassung des Krankenhauses an den Klimawandel.

Das Förderprogramm richtet sich bundesweit an Kommunen, gemeinnützige Vereinigungen sowie Organisationen und Unternehmen im Gesundheits- und Sozialwesen. Mit 150 Millionen Euro fördert das Bundesumweltministerium bis 2023 individuelle Beratungen, umfassende Anpassungskonzepte und konkrete Maßnahmen, um sich gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen. Die Maßnahmen zur Klimaanpassung dienen zugleich häufig auch dem Klimaschutz, der Biodiversität, dem Speichern von Regenwasser, der Verbesserung der Luftqualität oder dem Lärmschutz. Vorsorge und Anpassung an die Folgen des Klimawandels tragen zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in unserer Gesellschaft bei und mindern unter anderem die Risiken für Gesundheit, Infrastruktur, Wirtschaft und mehr.

Die hohe Zahl der eingereichten Anträge, die Ende 2020 im 1. Förderfenster des neuen Programms eingereicht wurde, zeigt, dass die Anpassung an die Folgen des Klimawandels bei Kommunen und Wohlfahrtsverbänden und sonstigen Trägern sozialer Einrichtungen bereits ein bedeutendes Thema ist. Innerhalb von sechs Wochen waren aus dem gesamten Bundesgebiet – trotz der hohen Belastungen durch die zweite Coronawelle – rund 600 Anträge mit einem Fördervolumen von fast 100 Millionen Euro eingegangen. Derzeit prüft das Ministerium in Zusammenarbeit mit dem Projektträger, der ZUG gGmbH alle vorliegenden Anträge. Ein weiteres Förderfensters ist geplant und wird rechtzeitig bekanntgegeben.

Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit vom 22.04.2021

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