Bildungspolitik

Schulbeginn: Senatorin Scheeres wünscht ein erfolgreiches Schuljahr

In einer Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung gibt Senatorin Scheeres einen Überblick über Zahlen zum Schulbeginn, nennt Zukunftspläne und stellt die wichtigsten Projekte vor: Die Erarbeitung des Lehrerbildungsgesetzes und der Empfehlungen für ein Inklusionskonzept.

03.08.2012

317.830 Berliner Schülerinnen und Schüler starten an den allgemein bildenden Schulen in das neue Schuljahr, davon rund 27.790 Erstklässlerinnen und Erstklässler. Für rund 12.800 Kinder ist der Beginn des diesjährigen Schuljahres mit einem Wechsel auf die Integrierten Sekundarschulen verbunden, für etwa 11.800 auf die Gymnasien. Für die öffentlichen allgemein bildenden Schulen rechnet die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft mit insgesamt 287.850 Schülerinnen und Schülern. Die Schülerzahlen an öffentlichen beruflichen Schulen werden in diesem Schuljahr voraussichtlich auf ihrem Vorjahresniveau bei rund 77.500 Schülerinnen und Schülern bleiben.

Zum Schuljahresbeginn organisiert der Großteil aller öffentlichen Schulen einen Ganztagsbetrieb, das sind alle 362 Grundschulen, alle 118 Integrierten Sekundarschulen und Gemeinschaftsschulen und über ein Dutzend Gymnasien. "Berlin belegt mit seinen Ganztagsangeboten bundesweit einen Spitzenplatz. Ich freue mich, dass dieses schulische Angebot so gut angenommen wird und werde den Ausbau weiter vorantreiben", so Bildungssenatorin Sandra Scheeres.

Die Zahl der Stellen für Lehrerinnen und Lehrer ist von 26.380 im Jahr 2011/12 auf 26.429 in diesem Schuljahr gestiegen. Insgesamt verzeichnet die Senatsbildungsverwaltung für das Kalenderjahr 2012 1.172 neueingestellte Lehrkräfte, die an Berliner Schulen ihren Schuldienst angetreten haben bzw. jetzt antreten werden.

Die Einstellungen der vergangenen Wochen erfolgten vorrangig an Integrierten Sekundarschulen und Grundschulen in den Fächern Mathematik, Naturwissenschaften, Fremdsprachen, Musik sowie berufliche und sonderpädagogische Fachrichtungen.

Mit Schuljahresbeginn 2012/2013 werden 200 neue Erzieherinnen und Erzieher an den Schulen den Dienst aufnehmen und unter anderem die Betreuung von Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 5 ("Lückenschluss") und 6 übernehmen. Zudem werden rund 60 Erzieherkräfte im berufsbegleitenden Vorbereitungsdienst an den Berliner Schulen ihre praktische Ausbildung absolvieren.

Dadurch sind im kommenden Schuljahr 2012 insgesamt 4.606 Erzieherinnen und Erzieher als Beschäftigte des Landes Berlin an den Berliner Schulen tätig. Das sind rd. 200 mehr als im vergangenen Jahr – hinzu kommen die bei freien Trägern beschäftigten Erzieherkräfte im Umfang von rd. 1.470 Stellen.

"Trotz leicht sinkender Schülerzahlen hat Berlin in die Ausstattung mit Lehrkräften investiert", so Bildungssenatorin Sandra Scheeres.

Die Erarbeitung des Lehrerbildungsgesetzes

"Der Lehrerberuf steht vor zahlreichen Herausforderungen, denen in einem neuen Lehrerbildungsgesetz Rechnung getragen werden muss: Kulturelle Kompetenz, Gender- und Diversity-Kompetenz aufgrund heterogener Klassen, binnendifferenzierter Unterricht und Ganztagsschulbetrieb, die Schulstrukturreform, die anstehende Inklusion – all das sind Punkte, die eine Antwort erfordern. Auch strukturelle Entscheidungen wie die Angleichung der Studiendauer und die Dauer des Vorbereitungsdienstes für alle Lehrämter benötigen ein neues Lehrerbildungsgesetz," betont Bildungssenatorin Sandra Scheeres.

Im Frühjahr wurde für diese anstehenden Herausforderungen eine Expertenkommission eingesetzt, die im Laufe des Oktobers einen Abschlussbericht vorlegen wird. Die Reform des Lehrerbildungsgesetzes unterliegt einem straffen Zeitplan, damit es in diesem Schuljahr verabschiedet werden kann. Wenn dies gelingt und die Universitäten ihre Studienordnungen angepasst haben, könnten Studentinnen und Studenten, die zum Wintersemester 2013/14 in die Masterstudiengänge für die Lehrämter gehen, als erste von der Reform profitieren.

Empfehlungen für ein Inklusionskonzept

"Das Inklusionskonzept muss neu diskutiert und die betroffenen Akteure einbezogen werden", so Bildungssenatorin Sandra Scheeres. Für die 'Inklusive Schule' und die entsprechende Erarbeitung von Empfehlungen und Stellungnahmen wurde ein Beirat berufen, der unter dem Vorsitz von Sybille Volkholz arbeitet, um die UN-Behindertenrechtskonvention an den Berliner Schulen langfristig umzusetzen. Unter Berücksichtigung der Stellungnahmen der Verbände und Betroffenenvertretungen wird der Beirat bis zum Frühjahr 2013 eine Empfehlung über die Umsetzung der Inklusion in den allgemein bildenden Berliner Schulen vorlegen.

Drei Schulversuche in Steglitz-Zehlendorf, in Neukölln und in Marzahn-Hellersdorf erproben Aspekte der 'Inklusiven Schule'. Beteiligt sind insgesamt 23 Grundschulen. Im Schuljahr 2012/13 werden bereits in Neukölln und Marzahn-Hellersdorf die ersten inklusiven Beratungs- und Unterstützungszentren, die Ansprechpartner für Eltern und Schulen sind, ihre Arbeit aufnehmen.

Nahezu 50 Prozent der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden in Berlin bereits im gemeinsamen Unterricht erfolgreich unterrichtet. Diese positive Gesamtentwicklung in der Stadt Berlin zeigt jedoch regionale Unterschiede. In manchen Regionen werden ca. 70 Prozent aller Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im gemeinsamen Unterricht gefördert, in anderen dagegen knapp 25 Prozent.

Der Ausblick auf das Schuljahr 2012/13 umfasst weitere Punkte:

  • Ausbau des Ganztagsbetriebs
  • Stärkung der Grundschulleitungen
  • Schulische Integration von Neuzugängen ohne Deutschkenntnisse
  • Aufgabendatenbank als Unterrichtsinstrument für Lehrkräfte wird erweitert
  • Selbstevaluationsportal der Lehrerinnen und Lehrer
  • Eliteschulen des Sports erfolgreich evaluiert
  • Schulanlagensanierungsprogramm wird verdoppelt

Die gesamte Meldung ist über die <link http: www.berlin.de sen bjw presse archiv external-link-new-window external link in new>Homepage der Senatsverwaltung verfügbar.

Quelle: Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung Berlin vom 03.08.2012

Redaktion: Kerstin Boller

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