Projekt WerteJahre geht in die nächste Runde

Eine Diskussion um Gerechtigkeit scheint dringend geboten, denn quer durch alle Kulturen, Religionen und Nationen gültige Werte geraten in die Schieflage. Ganze gesellschaftliche Gruppen oder Institutionen hadern mit ihren Werten oder haben den Bezug verloren. Der zunehmende Rassismus, die Verrohung der Sprache vor allem in den sozialen Netzwerken und der Zulauf zu demokratieverachtenden Bewegungen wie „Querdenker*innen“ oder Rechtspopulist*innen sind sichtbarer Beweis für den Verlust und für die Pervertierung von Werten. Eine Wiederbelegung unseres Wertekonsenses ist dringend nötig. 

„Werte schaffen Verbindung und Verbindlichkeit“

So beschreibt das Pressenetzwerk für Jugendthemen (PNJ) seinen Projektansatz. Und weiter: „Werte sichern Freiheit, sie entwickeln die Anwendung von Demokratie und Menschenrechten mit, außerdem sind sie Werkzeuge einer funktionierenden Zivilgesellschaft.“ Das Pressenetzwerk für Jugendthemen – seit 1966 ein Zusammenschluss von professionellen Journalist*innen mit Themenschwerpunkt „Jugend“ - will mit der Aktion „WerteJahre“ universell gültige Werte-Begriffe entstauben und mit frischer Energie anreichern. 

Das Bundesfamilienministerium hatte das Projekt zwei Jahre lang mit einer Anschubfinanzierung unterstützt, „jetzt müssen wir ohne Förderung weiter machen“, heißt es aus dem PNJ. 

Wertejahr „Gerechtigkeit“

Das neuen WerteJahr soll sich mit der Gerechtigkeit beschäftigen. Die scheint immer ein sehr subjektiver Begriff zu sein. Es kommt ganz oft auf den Blickwinkel an, auf die eigene Betroffenheit, auf ein Bauchgefühl, auf die Sozialisation. Damit scheint eine Diskussion über Gerechtigkeit immer uferlos zu sein. Ist sie aber nicht – und genau darum soll es in diesem WerteJahr gehen. 

Das Pressenetzwerk erklärt dazu: 

„Wir wollen zeigen: Eine Diskussion über Gerechtigkeit ist eben nicht uferlos oder ausschließlich subjektiv, sondern sie kann sich an festen Normen und universell akzeptierten Fixpunkten orientieren. Der Wunsch nach Gerechtigkeit lebt in allen von uns – es lohnt sich also, genauer hin zu sehen und darüber zu diskutieren.“ 

Denn wie heißt es so schön im Alten Testament: „Der Pfad der Gerechten ist wie das Licht am Morgen.“ Weniger pathetisch hat es der deutsche Mathematiker, Physiker, Philosoph, Sprachwissenschaftler und Historiker Gottfried Wilhelm Leibniz umschrieben: „Die Gerechtigkeit ist nichts anderes als die Nächstenliebe des Weisen.“

Das Projektteam trägt nun 50 Stimmen von interessanten und klugen Menschen zusammen, die sich mit der Gerechtigkeit beschäftigen. Es sammelt und publiziert eine Literaturliste und eine Liste mit NGOs, die sich für die Gerechtigkeit einsetzen. All diese Informationen finden sich auf dem eigens dafür eingerichteten Blog wertejahre.org, auf dem auch schon „Friede“ und „Würde“ ihren Niederschlag fanden.

Das Pressenetzwerk für Jugendthemen lädt alle interessierten Mitmenschen ein, sich an dem Projekt zu beteiligen. Dazu können Berichte, Interviews, Themenvorschläge oder Links eingereicht werden. Der Verein will vor allem andere Menschen, Vereine, Institutionen, Kindergärten, Jugendzentren, Mehrgenerationenhäuser dazu motivieren, sich ebenfalls mit Grundwerten zu beschäftigen. Eine Fülle an Informationen dazu gibt’s auf der Internetseite „Wertejahre“.

Informationen zum Pressenetzwerk für Jugendthemen e.V.

Der bundesweit tätige Fachverband Pressenetzwerk für Jugendthemen e.V. bringt professionelle Journalist*innen mit Themenschwerpunkt Jugend, Pressereferent*innen in Jugendorganisationen und Fachkräfte zusammen. Das PNJ unternimmt Informationsreisen zum Thema Jugend in verschiedene Länder der Welt und veranstaltet Seminare und Konferenzen zu jugendpolitischen Themen auf nationaler und internationaler Ebene. Darüber hinaus organisiert das PNJ Recherchen zu jugend- und medienrelevanten Themen. 

Quelle: Pressenetzwerk für Jugendthemen e.V. vom 07.06.2023