UN-Frauenrechtskonferenz
Plan International warnt vor Rückschritten für Mädchen


Die Rechte von Mädchen und Frauen stehen weltweit unter Druck. Anlässlich der UN-Frauenrechtskommission warnt Plan International vor Rückschritten bei der Gleichberechtigung. Besonders der Klimawandel verschärft die Ungleichheit. Junge Stimmen mischen sich in die Debatte ein, während die internationale Gemeinschaft über die Zukunft der Frauenrechte berät.
17.03.2025
Anlässlich der am Montag begonnenen 69. Sitzung der Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen (UN) in New York warnt Plan International Deutschland vor den zunehmenden Gefahren für die Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen. „Weltweit stehen die Rechte von Mädchen und Frauen unter massivem Druck. Mühsam errungene Fortschritte stehen auf der Kippe“, sagt Petra Berner, Vorstandsvorsitzende der Kinderrechtsorganisation, am Vorabend des Weltfrauentags, der jährlich am 8. März begangen wird.
Sie wies darauf hin, dass 40 Prozent der Länder zwischen 2019 und 2022 keine Fortschritte oder sogar Rückschritte bei der Gleichstellung verzeichnet haben. Sollte die internationale Gemeinschaft in den nächsten Jahren nicht entschieden handeln, werde die Situation der Mädchen- und Frauenrechte bis 2030 voraussichtlich schlechter sein als bei Verabschiedung der UN-Nachhaltigkeitsziele im Jahr 2015, so Petra Berner.
Bei einem der drängendsten Gegenwartsprobleme zeigt sich, wie groß die Benachteiligung ist: Etwa 80 Prozent der Menschen, die durch den Klimawandel vertrieben werden, sind Frauen und Mädchen.
„Wenn dieser Entwicklung nicht entgegengewirkt wird, drohen höhere Kinder- und Müttersterblichkeitsraten, mehr Armut, wirtschaftlicher Niedergang, Versagen der Gesundheitssysteme und zunehmende Ungleichheiten, von denen Mädchen und junge Frauen am stärksten betroffen sein werden“,
so Petra Berner.
Auf der Sitzung der UN-Frauenrechtskommission jährt sich die sogenannte Pekinger Erklärung zum 30. Mal. 1995 einigten sich 189 Staaten in der chinesischen Hauptstadt im Kern darauf, die Rechte von Mädchen und Frauen zu fördern. Das Dokument gilt seitdem als Meilenstein für die Gleichberechtigung weltweit. Wie sehr die in der Erklärung vereinbarten Ziele erreicht wurden und was noch zu tun ist, darum wird es in den am Montag beginnenden Beratungen am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York gehen.
Plan International wird mit 20 jugendlichen Vertreter*innen vor Ort sein, damit junge Menschen ihre Perspektive in die internationalen Gespräche einbringen können. Darüber hinaus organisiert die Kinderrechtsorganisation eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Bundesentwicklungsministerium zur Zukunft der internationalen Zusammenarbeit. Dort wird unter anderem die deutsche Präsidentschaftskandidatin für die UN-Vollversammlung Helga Schmid sprechen.
Quelle: Plan International vom 07.03.2025
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