Bundesjugendring
Pflichtdienst ist Eingriff in die Freiheitsrechte junger Menschen


Aktuell kursiert wieder die Idee eines gesellschaftlichen Pfichtdienstes. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich für einen solchen verpflichtenden Dienst ausgesprochen, der die alte Debatte neu aufwärmt. Junge Menschen sollen verpflichtend ein Jahr Dienst in sozialen Einrichtungen leisten, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Nun nahm auch der deutsche Bundesjugend Stellung dazu und kritisierte die Debatte.
27.06.2022
„Es ist überflüssig, ausschließlich jungen Menschen einen Pflichtdienst aufzuzwingen“ kritisierte Daniela Broda, Vorsitzende des Bundesjugendrings. Millionen engagierte junge Menschen in der Jugendarbeit und in Freiwilligendiensten leisten aus eigenen Stücken bereits viel für den Zusammenhalt in der Gesellschaft.
Der Bundesjugendring stellte klar: Zwangsdienste sind unnötig und kontraproduktiv. Engagement kann und darf nicht erzwungen werden. Und die Praxis zeigt: Jedes Jahr ist die Nachfrage nach Freiwilligendienstplätzen höher als das Angebot. Statt neue Pflichtdienste zu schaffen, müssen bestehende Freiwilligendienste finanziell gestärkt und ausgebaut werden.
„Freiwilligendienste dürfen nicht verzweckt werden, um personelle Engpässe in sozialen Berufen oder der Bundeswehr zu überbrücken. Sie müssen als attraktive Lern- und Bildungsorte gestaltet und ausgebaut werden“, forderte Daniela Broda.
Ein Pflichtdienst ist ein verfassungsrechtlich hochproblematischer Eingriff in die Freiheitsrechte junger Menschen und in ihre individuelle Lebensplanung. Freiwilligkeit und Selbstbestimmung sind die Basis für erfolgreiches Engagement. Dafür stehen die Jugendverbände, in denen sich über sechs Millionen junge Menschen freiwillig engagieren: für Demokratie, für Nachhaltigkeit, für Beteiligung, für Soziales.
„Anerkennung und Wertschätzung für ehrenamtliches Engagement und nicht Zwang und Dienstpflicht führen zu mehr Solidarität. Und zwar unter allen Menschen, egal welchen Alters“, sagte Daniela Broda.
Quelle: Deutscher Bundesjugendring vom 14.06.2022
Termine zum Thema
-
24.05.2025
Gleichberechtigte Teilhabe in der Gesellschaft und Empowerment aller jungen Menschen
-
03.06.2025
Inklusiver Kinderschutz - Kinder mit Beeinträchtigungen ganzheitlich im Schutzauftrag denken
-
05.06.2025
Antisemitismus als Thema in der Jugendarbeit nach dem 7. Oktober 2023
-
16.06.2025
Sexuell grenzverletzendes Verhalten unter Kindern und Jugendlichen
-
17.06.2025
Trennung/Scheidung – Wie geht’s dem Kind damit?
Materialien zum Thema
-
Podcast
Podcast Berufsjugendlich, Folge 35: (Post-) Migrantisches Engagement
-
Studie
Statistische Übersicht 2023 - Outgoing & Incoming Freiwillige
-
Zeitschrift / Periodikum
das baugerüst 1/25 – Faschismus
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Methodenhandbuch Antimuslimischer Rassismus – pädagogisches Begleitmaterial zur virtuellen Ausstellung
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Aktualisiert: „ConAct-Info. Förderung aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP)“
Projekte zum Thema
-
NaturKultur e.V.
Nationale Kontaktstelle zur Umsetzung der European Youth Work Agenda in Deutschland
-
Landesjugendring Berlin e.V.
Zusammen SEIN – Inklusion in Berliner Jugendverbänden
-
Ahoj.info
-
Brückensteine Careleaver
AWAKE – das Brückensteine-Fellowship
-
Nds. Landesjugendamt
"Qualitätsentwicklung der Jugendarbeit in Niedersachsen im Rahmen der Landesjugendhilfeplanung"
Institutionen zum Thema
-
Sonstige
ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Berlin-Brandenburgische Landjugend e.V.
-
Sonstige
Turbina Pomerania - internationaler Freiwilligendienst
-
Hochschule
Hochschule Kempten und KooperationspartnerInnen
-
Fort-/Weiterbildungsanbieter
Berliner Institut für Soziale Kompetenz & Gewaltprävention e.V.