Jugendbeteiligung
Nachwuchs für die Demokratie
Viele junge Menschen haben sich gerade in den letzten Jahren nicht ausreichend gehört gefühlt. Sie ernst zu nehmen und politisch zu beteiligen, ist eines der Ziele des Projekts "Jugend entscheidet". Ab 2024 werden zehn neue Städte und Gemeinden in einem begleiteten Verfahren mindestens eine lokalpolitische Entscheidung an junge Menschen zwischen 12 und 17 Jahren abgeben
19.04.2024
Rund 100 Kommunen hatten sich für die Teilnahme an dem Programm der Hertie-Stiftung beworben.
“Wir sind begeistert, wie viele motivierte und kreative Bewerbungen wir erhalten haben”, sagt Elisabeth Niejahr, Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung.
„Die Bürgermeister*innen sind offen für die neuen Einblicke der Jugendlichen. Und wir sind uns sicher, dass die Stadtverwaltungen von dem Projekt genauso profitieren werden wie die jungen Menschen.“
Aus den Bewerbungen hat das Projektteam von Jugend entscheidet zehn möglichst unterschiedliche Kommunen aus ganz Deutschland ausgewählt. Gefördert werden Städte und Gemeinden mit bis zu 100.000 Einwohner*innen, die bislang noch keine oder wenig Erfahrung mit Jugendbeteiligung haben.
Jugendbeteiligung vor Ort
Kern des Beteiligungsprozesses ist ein mehrstufiges Entscheidungsverfahren, in dem die Jugendlichen zunächst Themenvorschläge erarbeiten. Im Anschluss bereiten Politik und Verwaltung eine konkrete Entscheidungsvorlage vor, über die der Stadt- oder Gemeinderat in einer öffentlichen Ratssitzung abstimmt. Während des gesamten Prozesses stehen den Kommunen erfahrene Expert*innen mit individueller Beratung und Begleitung zur Seite – von der Unterstützung bei der Gewinnung der Jugendlichen bis hin zur langfristigen Verankerung von Jugendbeteiligung vor Ort. Zusätzlich erhalten die Kommunen Zugang zu regelmäßigen Fachveranstaltungen, einem großen Netzwerk mit über 70 Städten und Gemeinden sowie einen Sachkostenzuschuss in Höhe von jeweils 5.000 Euro.
Dass sich die Beteiligung von Jugendlichen für die Kommunen lohnt, selbst wenn es mit Aufwand verbunden ist, zeigt die Wirkungsmessung der 25 Gemeinden aus den ersten drei Projektjahren von Jugend entscheidet. Bei den Jugendlichen wurden Barrieren in Bezug auf politisches Handeln abgebaut und das Interesse für (kommunal)politisches Engagement gesteigert. Seitens der Politik und Verwaltung wurde eine Bewusstseinssteigerung gegenüber den Bedürfnissen von Jugendlichen erreicht. Alle Kommunen bewerteten Jugendbeteiligung nach der Projektteilnahme positiv und wollen diese zukünftig strukturiert durchführen.
Quelle: Gemeinnützige Hertie-Stiftung vom 09.04.2024
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