Flucht und Migration
Migrationsforschung: Langzeitwirkungen der Willkommenskultur
Die Fluchtbewegungen vom Sommer der Migration 2015 haben zu tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen geführt. Die Universität Osnabrück, die Eberhard-Karls Universität Tübingen und die Universität Kassel untersuchen jetzt die Langzeitwirkungen der „Willkommenskultur“. Das Verbundprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für drei Jahre mit 844.527 Euro gefördert.
01.06.2018
Aushandlung des Zusammenlebens in der Migrationsgesellschaft
Es ist ein rasanter Zuwachs rechtspopulistischer Einstellungen und Organisierungen zu verzeichnen, zugleich sind aber auch zahlreiche neue Unterstützungsnetzwerke für Flüchtlinge entstanden, die sich in den Stadtteilen und Kommunen engagieren. „Wir vermuten, dass in den zahlreichen Initiativen neue Räume entstanden sind, in denen nicht nur Unterstützung geleistet wird, sondern es auch zu Konflikten kommt. Konflikte verstehen wir aber nicht negativ, sondern als notwendig für die Aushandlung des Zusammenlebens in der Migrationsgesellschaft“, so die Osnabrücker Projektleiterin Prof. Dr. Helen Schwenken vom Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück.
Bewegungs- und Organisierungsdynamiken in Flüchtlingshilfeorganisationen
Inhaltlicher Schwerpunkt des Projektes sind Bewegungs- und Organisierungsdynamiken in Flüchtlingshilfeorganisationen. Auch die Rolle von Frauenberatungsstellen und Frauenhäusern als Schutzorte werden untersucht.
„Wir gehen davon aus, dass die Situation regional sehr unterschiedlich ist“, sagt Projektmitarbeiterin Dr. Katherine Braun vom IMIS. „Daher werden wir in sechs Städten, in Dresden, Hamburg, Kassel, München, Osnabrück und Tübingen Interviews führen und uns mit den lokalen Besonderheiten vertraut machen.“
Ein Austausch findet bundesweit auch mit Partnern aus der Praxis statt. Erste Gespräche gab es unter anderem mit der IG Metall, der Zentralen Frauenhauskoordination und dem Weiterbildungsträger Arbeit und Leben in Hamburg.
Quelle: Universität Osnabrück vom 31.08.2018
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