Familienpolitik
Konzept für mehr kinder- und familienfreundliche Mobilität veröffentlicht
Mit Kindern unterwegs − das geht auf vielfältige Weise. Doch warum nutzen viele Familien allein das Auto um von A nach B zu kommen? Das Vertrauen in die Verkehrssicherheit erscheint weiterhin zu gering und Mobilitätsangebote unzulänglich. Damit sich an dieser Situation etwas ändert, hat der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) gemeinsam mit dem Deutschen Familienverband (DFV) am 14. Februar 2012 ein Positionspapier vorgelegt.
16.02.2012
<link http: www.vcd.org vcd_familienseite.html _blank external-link-new-window external link in new>Das Konzept zeigt auf, welche strukturellen Verbesserungen von Verkehrsunternehmen, Kommunen sowie politischen Entscheidungsträgern auf Landes-und Bundesebene veranlasst werden müssen, damit Familien ihr Mobilitätsverhalten verändern können.
Benannt werden die Schaffung von nutzerfreundlichen Nahverkehrsnetzen, wo Bus und Bahn Vorrang vor dem Auto haben, die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Stadtentwicklungsplanung sowie die familienfreundliche Wohnumfeldgestaltung. Nicht zu vergessen, die Erhöhung der Verkehrssicherheit, die sich in erster Linie durch eine Entschleunigung des Verkehrs, also durch Einführung von Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts, erreichen lässt.
Weil familienfreundliche Mobilität aber nicht nur einer guten Infrastruktur und eines guten Serviceangebotes bedürfen, sondern auch der gegenseitigen Rücksichtnahme, rücken am heutigen Valentinstag, VCD, DFV und die BVG das Miteinander ganz öffentlich in den Mittelpunkt. Der Tag der Liebenden wird zum Tag der „Nächstenliebe”.
Halten Autofahrer und Radler heute an einer Haltestelle an, um Straßenbahnfahrgäste sicher aus- und einsteigen zu lassen, gibt es ein Dankeschön. Damit wird daran erinnert: Nur wenn Eltern keine Angst um ihre Kinder haben, werden diese selbständig zu Fuß, mit dem Rad oder Bus unterwegs sein.
Dr. Steffi Windelen, VCD-Projektleiterin »Mit Kindern unterwegs«: „Unser Ziel ist, Eltern zu motivieren mit ihren Kindern häufiger zu Fuß, mit dem Rad, Bus oder Bahn unterwegs zu sein. Dazu müssen Barrieren abgebaut und Anreize geschaffen werden. Mit Mobilitätstipps für den Familienalltag und mit der heutigen Aktion, die verdeutlicht, jede(r) Einzelne kann zu einem sicheren Verkehrsklima beitragen, haben wir den Anfang gemacht. Jetzt brauchen wir die Unterstützung der Kommunen, der Politik und Verkehrsunternehmen. Sie sind es, die uns helfen können, passgenaue Mobilitätangebote zu schaffen und auszubauen”.
Jürgen Sember, Abteilungsleiter Straßenbahn bei der BVG ergänzt: „Die BVG unterstützt diese Initiative gerne, denn als Verkehrsunternehmen ist uns jede Erinnerung an Rücksichtnahme und Achtsamkeit wichtig. Sie hilft die Verkehrssicherheit für alle zu erhöhen.”
Da es aber auch allein mit Rücksichtnahme nicht getan ist, sondern Fortschritte nur in Kombination mit einer Verbesserung der Rahmenbedingungen für Familien erreicht werden, betont Siegfried Stresing, Bundesgeschäftsführer des DFV: „Der öffentliche Personennahverkehr muss zuverlässig ausgebaut werden, anstatt ihn durch Mittelkürzungen weiter auszudünnen. Ferner muss das Bundesfamilienministerium endlich das Kriterium Mobilität in den Familienatlas aufnehmen. Denn die besten Einrichtungen und Angebote für Kinder, Eltern oder Ältere bringen wenig, wenn man sie nur mit dem Auto erreichen kann.”
Quelle: Deutscher Familienverband
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