Kongress

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie und Versorgung im Fokus

Der 3. Deutsche Psychotherapiekongress (DPK) öffnet vom 11. bis 15. Juni 2024 seine Türen im Estrel Kongresszentrum Berlin. Unter dem Motto „Licht und Schatten“ treffen sich Personen aus Forschung, Praxis, Aus- und Weiterbildung, um die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Klinischen Psychologie und Psychotherapie zu diskutieren.

24.05.2024

Einer der diesjährigen inhaltlichen Schwerpunkte des Kongresses ist die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie. 

„Viele psychische Erkrankungen treten bereits erstmals im Kindes- und Jugendalter auf. Dementsprechend haben wir uns in diesem Jahr entschieden, viele Vorträge und Praxisworkshops anzubieten, die sich speziell auf diese Entwicklungsphase beziehen. Die psychotherapeutische Versorgung und Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und Familien ist gerade nach außergewöhnlichen Belastungen wie zum Beispiel einer Pandemie von entscheidender Bedeutung für die seelische Gesundheit.“, 

sagt Nina Heinrichs, Kongresspräsidentin und Professorin für Klinische Kinder- und Jugendlichenpsychologie und Psychotherapie an der Universität Bielefeld

Kurative und präventive psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen

„Viele Kinder und Jugendliche sind durch die Themen Pandemie, Klimawandel und aktuelle Kriege stark belastet“, warnt Gebhard Hentschel, Bundesvorsitzender der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV). Auch 2024 ist die DPtV Kooperationspartnerin des DPK. 

„Wichtig ist, dass Kinder wohnortnah psychotherapeutisch betreut werden. Denn Kinder können nicht alleine in die nächstgrößere Stadt zur Therapie fahren. Auch in ländlichen und strukturschwachen Regionen muss das Therapie-Angebot verstärkt werden.“ 

Zudem sei Prävention ein wichtiger Baustein in der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen: 

„Psychische Erkrankungen sollten schon in jungen Jahren möglichst verhindert werden. Niedrigschwellige präventive psychotherapeutische Gruppenangebote werden in manchen Bundesländern schon angeboten, sind aber oft leider zeitlich und lokal begrenzt.“

Der Kongress bietet eine Vielzahl von Workshops, Vorträgen und Diskussionsrunden, die sich mit verschiedenen Aspekten der psychotherapeutischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen befassen. Zwei Keynotes des Kongresses behandeln Suizidalität sowie Angststörungen im Kindes- und Jugendalter. Beides sind häufige Anlässe für das Aufsuchen einer Psychotherapie und daher werden diese Themen auch mit praxisnahen Workshop-Angeboten zusätzlich zu den Keynotes vertieft. Weitere Themen sind neue Ansätze zur Diagnostik und Therapie von Verhaltenssüchten und Substanzgebrauch und den Einbezug von Familienangehörigen in den therapeutischen Kontext. 

„Trotz der zunehmenden Aufmerksamkeit für psychische Gesundheit bleibt der Zugang zur Psychotherapie für junge Menschen eine Herausforderung. Mit unserem Kongressprogramm wollen wir betonen, welche Möglichkeiten und Chancen Psychotherapie Kindern und Jugendlichen bieten kann, aber auch wo vielleicht Grenzen und Risiken bestehen.“, 

sagt Nina Heinrichs.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) vom 21.05.2024

Redaktion: Paula Joseph

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