Kinder- und Jugendhilfepolitik
Kinder und Jugendliche in den Fokus politischer Strategien rücken


22 Millionen junge Menschen unter 27 leben in Deutschland – so vielfältig wie nie zuvor. Der 17. Kinder- und Jugendbericht betont ihr Recht auf Förderung, Schutz und Beteiligung. Die BAG Landesjugendämter fordert eine starke, alltagsnahe Kinder- und Jugendpolitik, weniger Bürokratie und frühzeitige Unterstützung statt rein ökonomischer Sichtweisen.
17.04.2025
Etwa 22 Millionen junge Menschen unter 27 Jahren leben heute in Deutschland. Sie wachsen unter ganz verschiedenen Bedingungen auf und haben vielfältige Interessen und Bedürfnisse. Der 17. Kinder- und Jugendbericht macht deutlich, dass die heutige junge Generation in Deutschland die diverseste ist, die es je gab.
Dabei verbindet alle jungen Menschen eines: sie alle haben ein Recht auf Förderung ihrer Entwicklung und auf Erziehung zu selbstbestimmten, eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten und ein Recht auf Schutz und Beteiligung.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Landesjugendämter fordert die künftige Bundesregierung auf, Kinder und Jugendliche nicht einseitig unter dem Aspekt ihrer späteren ökonomischen Bedeutung in den Blick zu nehmen, wie es sich noch im Sondierungsergebnis widergespiegelt hat. Auch darf der Blick nicht auf den Aspekt der formellen Bildung beschränkt werden.
„In den Jahren der Corona-Pandemie sind die jungen Menschen nicht ausreichend gesehen und gehört worden – ihre Interessen und Bedürfnisse sind nicht ernst genommen worden. Die Pandemie hat Ungleichheiten verstärkt und dürfte an keinem jungen Menschen spurlos vorübergegangen sein. Wir brauchen jetzt eine Weichenstellung für eine starke und nachhaltige Kinder- und Jugend(hilfe)politik. Ein wichtiges Signal in diesem Zusammenhang wäre auch die längst überfällige Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz“,
so Birgit Westers, Vorsitzende der BAG Landesjugendämter.
Die Beschäftigten in der Kinder- und Jugendhilfe leisten tagtäglich unverzichtbare Arbeit – oft unter schwierigen Bedingungen. Statt zusätzlicher Hürden brauchen sie alle konkrete Entlastungen. Weniger Bürokratie, vereinfachte Prozesse, digitale Unterstützung und umsetzbare gesetzliche Rahmenbedingungen müssen es den Fachkräften in öffentlicher und freier Jugendhilfe ermöglichen, sich wieder mehr dem Menschen zuzuwenden, den Kindern, Jugendlichen und ihren Familien.
Eine kinder- und jugendhilfegerechte Politik muss sich im Alltag bewähren können. Deshalb braucht es praxisnahe tragfähige und nachhaltig finanzierte Lösungen. Die BAG Landesjugendämter appelliert insoweit an die künftige Bundesregierung, den Blick auch immer auf das Machbare zu richten, Bürokratie abzubauen und insbesondere die Prävention systematisch zu stärken, damit kein Kind durchs Netz fällt – und jeder junge Mensch faire Chancen auf eine gute Zukunft erhält.
Präventive Angebote sind kein „nice to have“, sondern ein Muss, betont die BAG Landesjugendämter in diesem Zusammenhang. Wer früh unterstützt, verhindert spätere Krisen - und spart dabei auch gesamtgesellschaftliche Folgekosten. In Kinder und Jugendliche zu investieren, heißt in unsere gemeinsame Zukunft zu investieren.
Quelle: Bundesarbeitsgemeinschaft Landesjugendämter vom 26.03.2025
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