Gesundheit

Kinder- und Jugendärzte weisen auf Fehlernährung vieler junger Menschen in Deutschlandhin

Nicht nur in Entwicklungsländern, sondern auch in Deutschland leiden viele Kinder und Jugendliche unter Mangelernährung und ihren Folgen. Darauf weist der Berufsbverband der Kinder- und jugendärzte (BVKJ) anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober hin.

14.10.2011

„Über zwei Millionen Kinder in Deutschland leben in Armut,“ so BVKJ-Präsident Dr. Wolfram Hartmann. „Viele von ihnen werden fehl- oder mangelernährt. Das sehen wir täglich in unseren Praxen. Oft reicht das Geld in den Familien nur bis zum 20. des Monats und dann gibt es eben zehn Tage nur noch Nudeln ohne Soße, Fleisch und Gemüse. Die Folge davon ist Übergewicht. Wir haben also in Deutschland die paradoxe Situation, dass Hunger dick macht.“

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte fordert daher, dass das Mittagessen in den Kitas und Schulen gratis und an der gesunden Entwicklung von Kindern ausgerichtet ist. Dr. Wolfram Hartmann: „Es ist ein Skandal, dass sich so viele Kinder und Jugendliche in der Ganztagsschule vom Mittagessen abmelden müssen, weil es zu teuer ist. Gesundes vollwertiges Essen darf kein Luxus sein. Unser Staat muss sich mehr darum kümmern, dass Kinder grundversorgt sind und die Familien wieder lernen, gesundes Essen selbst zuzubereiten.. Wir können es uns nicht leisten, dass Kinder mangel- und fehlernährt werden und deshalb chronische Krankheiten wie Übergewicht und Stoffwechselstörungen entwickeln, deren spätere teure Folgen die Allgemeinheit belasten.“

Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ)

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