Ukraine

Kinder brauchen Schutz – auch in den Ferien

Zum Internationalen Tag der Kinder, die Opfer von Aggression geworden sind, macht die Kindernothilfe auf die Lage von Millionen Kindern im Krieg aufmerksam. Während in vielen Ländern Sommerferien mit Erholung, Spielen & unbeschwerter Zeit verbunden sind, erleben Kinder in Kriegsgebieten eine ganz andere Realität: Angst, Verlust und tägliche Bedrohung gehören zu ihrem Alltag.

16.06.2025

„Der Krieg macht keine Ferien. Für viele Kinder bedeutet die schulfreie Zeit, weiterhin Tage in Schutzräumen zu verbringen – denn die Sirenen heulen fast täglich. In Städten wie Charkiw ist es kaum möglich, draußen zu spielen“, sagt Katrin Weidemann, Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe
Viele Schulen sind zerstört. Deshalb verlagert sich der Unterricht zunehmend in den Untergrund: So eröffnete Charkiw im April bereits die dritte unterirdische Schule mit Platz für über 1.000 Schüler*innen.

Ein von der Kindernothilfe-Partnerorganisation Myrne Nebo gebauter Schutzraum bietet Kindern die Möglichkeit zum Lernen und Spielen unter schwierigen Bedingungen. Doch Bildung allein reicht nicht aus, um die Folgen des Krieges in Kinderseelen zu heilen. Viele sind schwer traumatisiert - wie ein elfjähriges Mädchen, das nach einem Angriff begann, sich selbst zu verletzen. Erst eine intensive Therapie, vermittelt durch den Kindernothilfe-Partner Voice of Romni, half dem Kind, das Erlebte zu verarbeiten.

„Unsere Partnerorganisationen bieten psychologische Hilfe - durch mobile Seelsorge-Teams, Einzel- und Gruppentherapien sowie Trainings für Eltern und Lehrkräfte. Doch auch positive Erlebnisse und geschützte Räume sind entscheidend“, so Weidemann. Deshalb organisieren die Kindernothilfe-Partner kreative und unterstützende Ferienprogramme - online und offline: Sommer-Camps mit Spielen, Kunsttherapie, Workshops und Begegnungen mit inspirierenden Menschen. Damit Kinder trotz des Krieges wenigstens in den Ferien ein Stück Kindheit und Unbeschwertheit zurückgewinnen können.

Quelle: Kindernothilfe vom 04.06.2025

Redaktion: Celine Richter