Kinderschutz
„Kein Raum für Missbrauch“ – Kampagne zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt
Ab Januar 2013 soll die Kampagne „Kein Raum für Missbrauch“ die Gesellschaft für das Thema sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche sensibilisieren und zum offenen Diskurs anregen. Initiiert wurde sie von Johannes-Wilhelm Rörig, dem Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs.
01.11.2012
Ziel der Kampagne ist es, durch die deutschlandweite Verbreitung der Botschaft „Kein Raum für Missbrauch“ und eine breite Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zur Bildung eines Verantwortungsbewusstseins zur Thematik in der Öffentlichkeit beizutragen. Besonders Eltern, Fachkräfte und Personen, die regelmäßig mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt sind, sollen besser über das Thema informiert und dazu ermutigt werden, sich für die Umsetzung von Schutzkonzepten in Einrichtungen einzusetzen. Diese Schutzkonzepte umfassen konkrete Maßnahmen (zum Beispiel einen Verhaltenskodex, Risikoanalysen, Fortbildungen für Fachkräfte oder einen Notfallplan bei Verdachtsfällen).
Alle können mitmachen
Aus der Kampagne „Kein Raum für Missbrauch“ soll ein gesamtgesellschaftliches Bündnis von starken Partnerinnen und Partnern entstehen. Um der Kampagne die größtmögliche Wirkung zu verleihen und mit ihr so viele Einrichtungen wie möglich zu erreichen, besteht bereits mit zahlreichen großen gesellschaftlichen Dachorganisationen ein enger Austausch. Gemeinsam mit ihnen und weiteren Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft will der Unabhängige Beauftragte für den Schutz von Mädchen und Jungen eintreten und ein klares Zeichen gegen sexuellen Missbrauch setzen. Dieses gesamtgesellschaftliche Bündnis soll keine exklusive Gemeinschaft sein, sondern allen offenstehen, die sich ihm anschließen möchten. Jede und jeder kann mitmachen, Kampagnenmaterialien erwerben und verbreiten oder mit Sachleistungen oder einem Basisbetrag von 5.000 Euro die Kampagne unterstützen.
Ein sichtbares Zeichen gegen sexuelle Gewalt
Für die Kampagne „Kein Raum für Missbrauch“ wurde ein einprägsames Symbol mit hohem Wiedererkennungswert entwickelt. Die Farbe Weiß steht für die Verletzbarkeit der Kinder, die es zu schützen gilt. Das Zeichen steht damit einerseits für Sicherheit und Schutz, andererseits aber auch als Warnsignal für das Ausschließen von Tätern und Täterinnen aus dem Umfeld der Kinder und Jugendlichen.
Trägerinnen und Träger dieses Symbols drücken sichtbar ihre Ablehnung von sexuellem Kindesmissbrauch aus und zeigen, dass sie sich ihrer Verantwortung für den Kinderschutz stellen. Das können sowohl Einrichtungen sein als auch gesellschaftliche Akteurinnen und Akteure aus Sport, Kultur und Unterhaltung, die die Kampagne unterstützen und sich mit dem Tragen des Symbols offen gegen sexuelle Gewalt bekennen.
Start der Kampagne im Januar 2013
Die Kampagne sowie die Kampagnenwebsite starten am 10.01.2013. Auf der Auftaktpressekonferenz wird unter anderem auch der Kampagnenspot vorgestellt, den der Regisseur Dani Levy („Alles auf Zucker“) mit der Produktionsfirma X-Filme („Good bye, Lenin“, „Lola rennt“, „Wolkenatlas“) pro bono realisieren wird. Der Unabhängige Beauftragte wird zudem erstmals bilanzieren, welche Unterstützung er bereits für sein Anliegen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erhalten hat.
Mit diesem offiziellen Startschuss wird das Symbol auf Plakaten und Flyern, als Anstecker und Aufkleber sowie an Türen von Einrichtungen auftauchen, im öffentlichen Personennahverkehr und im Einzelhandel. Auch der TV-Spot wird einen direkten Appell an die breite Öffentlichkeit richten und gleichzeitig das weiße Symbol als Zeichen gegen Kindesmissbrauch weiter etablieren. Es soll langfristig zu einem selbstverständlichen Symbol mit hoher gesellschaftlicher Relevanz werden
Der Onlineshop, über den Informationsmaterial wie Plakate, Klebeband und Pin zu bestellen sind, ist bereits jetzt zugänglich unter: <link http: www.kein-raum-fuer-missbrauch.de>www.kein-raum-fuer-missbrauch.de/
Hintergrundinformationen
Als Unabhängiger Beauftragter begleitet und unterstützt Johannes-Wilhelm Rörig in seiner Amtszeit bis Ende 2013 die Umsetzung der Empfehlungen des von der Bundesregierung eingesetzten Runden Tisches „Sexueller Kindesmissbrauch“. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Prävention von sexueller Gewalt: „Wir wissen heute, dass kaum etwas das Leben eines Menschen so langfristig belasten kann wie sexuelle Gewalt in der Kindheit“, so Rörig, „deshalb ist es unser Ziel, Orte, an denen sich Kinder aufhalten, sicher zu machen – dies gilt für Institutionen ebenso wie für die Familie.“
Quelle: Geschäftsstelle des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs
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