Bildungsforschung
Junge Frauen in der dualen Berufsausbildung unterrepräsentiert
Frauen sind in der dualen Berufsausbildung immer noch in der Minderheit. 2010 wurden bundesweit 42 % aller Ausbildungsverträge im dualen System mit jungen Frauen abgeschlossen. Insgesamt hat sich der Frauenanteil seit dem Jahr 1992 kaum verändert.
04.03.2011
Junge Frauen sind somit in der dualen Berufsausbildung im Vergleich zu ihrem Anteil an der Bevölkerung (ca. 49 %) deutlich unterrepräsentiert. Dies sind Ergebnisse von Langzeitbeobachtungen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), die anlässlich des Internationalen Frauentages veröffentlicht werden. Der Internationale Frauentag wird weltweit am 8. März begangen und jährt sich 2011 zum 100. Mal.
Die auf Daten der Berufsbildungsstatistik der statistischen Ämter des Bundes und der Länder basierenden Langzeitreihen zeigen allerdings große Unterschiede in den einzelnen Wirtschaftsbereichen. So liegt der Frauenanteil im Bereich der Hauswirtschaft und der freien Berufe bei über 90 %. In den Berufen des öffentlichen Dienstes ist er im Vergleich zum Jahr 1992 (ca. 51 %) deutlich gestiegen und liegt seit 1998 gleichbleibend bei etwa 63 bis 65 %. In Industrie und Handel entspricht er dem Gesamtdurchschnitt von etwa 40 %.
Im Handwerk sind Frauen in der Ausbildung weiterhin deutlich unterdurchschnittlich vertreten. 2009 lag ihr Anteil bei nur 24 %. Und auch in der Landwirtschaft sind immer weniger Frauen unter den Auszubildenden: 2009 waren es rund 23 %, während der Anteil 1992 noch bei über 35 % lag.
Auch zwischen den Ausbildungsberufen der einzelnen Wirtschaftsbereiche zeigen sich deutliche Unterschiede. Beispielsweise ist der Frauenanteil - trotz vieler Bemühungen und Kampagnen - in den technischen Ausbildungsberufen immer noch sehr gering. So weist zum Beispiel der Beruf Fachinformatiker/-in (Industrie und Handel) lediglich einen Frauenanteil von 6 % aus.
Insgesamt ist in der dualen Berufsausbildung eine deutliche geschlechtsspezifische berufliche Trennung zu beobachten. Die berufsstrukturellen Unterschiede zwischen Männern und Frauen sind seit Mitte der 80er-Jahre nahezu unverändert geblieben. Auch 2009 fanden fast 60 % aller weiblichen Auszubildenden eine Ausbildung in einem weiblich dominierten beziehungsweise überwiegend weiblich besetzten Beruf. Andersherum befanden sich auch 2009 immer noch weniger als 20 % aller weiblichen Auszubildenden in einem männlich dominierten beziehungsweise überwiegend männlich besetzten Ausbildungsberuf. Nach der vom BIBB angewandten Klassifikation werden Ausbildungsberufe mit einem Männeranteil von unter 20 % als "weiblich dominierte" beziehungsweise mit einem Männeranteil von unter 40 % als "überwiegend weiblich besetzte" Berufe bezeichnet.
Herausgeber: Bundesinstitut für Berufsbildung
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