Junge Lebenswelten

Jugendgerechte Wohnungspolitik und Stadtplanung

Die Denkwerkstatt Jugendgerechte Wohnungspolitik hat intensiv die spezifischen Bedürfnisse junger Menschen in Bezug auf Bau-, Stadt- und Wohnpolitik untersucht. Das Ergebnis dieser Arbeit ist nun in Form einer interaktiven Grafik verfügbar, die jugendpolitische Impulse für Städte und ländliche Gebiete liefert.

27.07.2023

Wohnraum und jugendgerechtes Wohnumfeld

Viele junge Menschen suchen insbesondere während der Ausbildungszeiten das Leben in den Städten, wo Bildungsangebote und Arbeitsplätze unmittelbar neben Raum für Selbstentdeckung, Kreativität und Kultur liegen. Das Leben in den Städten ist jedoch aufgrund der verschärften Konkurrenz um knappen Wohnraum und der gestiegenen Lebenshaltungskosten für immer mehr Jugendliche kaum oder nur sehr erschwert möglich. Wohnungssuche und Zwischenmietverhältnisse belasten armutsbetroffene junge Menschen in ihren (Aus-)Bildungs- und Berufsverhältnissen sowie in der privaten Lebensplanung. Auf der anderen Seite schätzen junge Menschen Naturnähe und die Gemeinschaft, die das Leben in Dörfern und kleinen Städten bieten kann. Hier sieht sich die Jugend mit anderen Herausforderungen konfrontiert, vielerorts ist die Infrastruktur vernachlässigt, Bildungs- und Karrierechancen sowie Möglichkeiten der Mobilität sind oftmals nur eingeschränkt vorhanden. 

Wohnungspolitik ist Jugendpolitik

Um diese Bedürfnisse sichtbar zu machen und aus einer jugendpolitischen Perspektive heraus zu beleuchten, hat die Arbeitsstelle Eigenständige Jugendpolitik das Thema Jugendgerechte Wohnungspolitik in einer Denkwerkstatt diskutiert. Expert*innen aus Jugendorganisationen, Wohnungs-, Bau- und Jugendpolitik haben gemeinsam darüber beraten, welche Qualitäten Wohnen aus Sicht junger Menschen auszeichnet und welche Bedarfe diese haben. Dabei ging es sowohl um Fragen des verfügbaren Wohnraums als auch um das Wohnumfeld im Allgemeinen. Eine jugendgerechte Wohnungspolitik muss nicht nur mit bezahlbarem Wohnraum und der Versorgung von Dienstleistungen und Gütern des täglichen Bedarfs einhergehen sondern auch mit der Gewährleistung von Kultur-, Sport und Freizeitangeboten und Bildungsorten, so das Fazit. Das Arbeitsergebnis des Gesamtprozesses liegt nun vor: Anhand der Metapher einer jugendgerechten Straße werden wohnungs- und baupolitische Bedürfnisse und Forderungen sichtbar gemacht. Die Grafik eignet sich als niedrigschwelliger Zugang für jugend- und wohnungspolitisch Interessierte, um sich der Vielschichtigkeit der Thematik zu nähern. 

Die Grafik mit Impulsen zur jugendgerechten Wohnungs- und Baupolitik sowie nähere Informationen zum Denkwerkstattprozess der Arbeitsstelle Eigenständige Jugendpolitik finden sich auf der Projektseite Jugendgerecht.

Zum Hintergrund der Denkwerkstätten

Im Rahmen der Projektlaufzeit von Januar 2023 bis Dezember 2025 führt die Arbeitsstelle Eigenständige Jugendpolitik verschiedene themenbezogene Denkwerkstätten durch. Damit will sie den handlungsfeldübergreifenden Austausch zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteuren befördern und die Interessen und Bedürfnisse junger Menschen in den Dialog zu Gegenwart und Zukunft unserer Gesellschaft einbringen.

Eine Übersicht zu allen Denkwerkstätten findet sich hier auf jugendgerecht.de.

Redaktion: Nils Rusche

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