Naher Osten
Humanitäre Lage im Gazastreifen untragbar


Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist dramatisch. Versorgungsstellen für Nahrungsmittel sind geschlossen, und viele Menschen leiden Hunger. Das DRK fordert dringend mehr humanitäre Hilfe und den Schutz von Helfenden. Ein Feldkrankenhaus bietet einen provisorischen Ersatz für die zerstörte Gesundheitsinfrastruktur.
26.05.2025
Die humanitäre Lage im Gazastreifen spitzt sich derzeit dramatisch zu. Zahlreiche Versorgungsstellen für Nahrungsmittel mussten wegen Mangel an Waren schließen, unzählige Menschen, darunter viele Kinder, leiden Hunger. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) drängt auf eine Besserung der humanitären Lage.
„Die Lebensumstände vieler Menschen im Gazastreifen sind untragbar. Es ist erforderlich, dass umgehend humanitäre Hilfsgüter zu den notleidenden Menschen kommen. Es mangelt nicht an Hilfsgütern, es mangelt an Zugang und Sicherheit für Helfende. Dieser katastrophale Zustand muss sich dringend ändern“,
sagt Christian Reuter, Generalsekretär des DRK.
Mit regelmäßigen Hilfsgütertransporten für den Gazastreifen hat das DRK seit der Eskalation des bewaffneten Konflikts die Zivilbevölkerung unterstützt und seine Zusammenarbeit mit den Schwestergesellschaften vor Ort über die letzten Monate nochmals intensiviert.
Hinzukommt ein Feldkrankenhaus in Rafah, das seit einem Jahr in Betrieb ist und in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz und anderen Schwestergesellschaften betrieben wird. Das Feldkrankenhaus bietet zumindest teilweise einen wichtigen Ersatz für die weitgehend zerstörte Gesundheitsinfrastruktur. Insgesamt wurden im Krankenhaus bisher mehr als 80.000 Personen versorgt.
Das einjährige Bestehen der Zeltstruktur in Gaza ist allerdings auch ein Beispiel für die anhaltend schlimme Lage.
„Das DRK konnte von Beginn an einen wichtigen Beitrag zum Betrieb des Feldkrankenhauses leisten. Dennoch sollte man nicht vergessen: Die medizinische Infrastruktur im Gazastreifen ist trotz dieser provisorischen Einrichtung komplett unzureichend und nicht den Bedarfen entsprechend, Einrichtungen wie diese sind nur als Kurzzeitlösungen gedacht“,
sagt der DRK-Generalsekretär.
Die Gesundheitsversorgung ist nur ein Bereich, in dem sich die humanitäre Notlage vieler Menschen im Gazastreifen zeigt. Seit eineinhalb Jahren befinden sich Millionen Menschen immer wieder auf der Flucht und leben unter katastrophalen Umständen. Es gibt keine sicheren Orte für die Zivilbevölkerung, das Abwassersystem ist zerstört und nun gibt es an vielen Stellen nichts mehr zu essen und kein Trinkwasser. Die meisten Menschen haben Furchtbares durchlebt.
Das DRK fordert erneut den Schutz von humanitär Helfenden ein. Erst vor wenigen Wochen war ein gekennzeichneter Konvoi von Einsatzfahrzeugen unter anderem des Palästinensischen Roten Halbmonds unter Beschuss geraten. Dabei wurden 15 Rettungskräfte, darunter acht von der palästinensischen Schwestergesellschaft des DRK getötet. Seit dem 7. Oktober 2023 wurden schon 30 Helfer*innen des Palästinensischen Roten Halbmonds und sechs Helfer*innen der israelischen Schwestergesellschaft, dem Israelischen Roten Davidstern (Magen David Adom), getötet.
„Das humanitäre Völkerrecht muss konsequent eingehalten und neutrale und unparteiische Helfende geschützt werden. Angriffe auf Einsatzkräfte, die mit großen Einsatz Not lindern und ihr Leben für andere riskieren, müssen konsequent aufgeklärt werden“,
sagt Christian Reuter.
Quelle: Deutsches Rotes Kreuz vom 02.05.2025
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