Bildungspolitik
GEW: "Bundesrepublik braucht eine nationale Bildungsstrategie"
"Die Bundesrepublik braucht eine nationale Bildungsstrategie", erklärte Ulrich Thöne, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), am Donnerstag in Frankfurt a.M. Der gestrige Bildungsgipfel habe deutlich gemacht, dass Bildungspolitik ohne gemeinsame Zielperspektive zu einem inhaltsleeren, unwürdigen Geschachere um Milliarden verkomme.
17.12.2009
"Deutschland muss sich endlich auf den Weg zu einem inklusiven Bildungssystem machen", betonte der GEW-Vorsitzende. Unverzichtbare Bestandteile einer nationalen Bildungsstrategie seien beispielsweise der Ausbau der frühkindlichen Bildung und die Fortsetzung des Ganztagsschulprogramms, die Abkehr vom selektiven Schulwesen sowie die Verständigung auf einen Hochschulpakt III.
"Deutschland muss für diese Ziele mutig in die Bildung investieren, um die Zukunft der Gesellschaft zu sichern. Wir brachen mehr und besser ausgebildete Erzieherinnen, Lehrkräfte und Professoren, um die dringend notwendigen Reformen im Bildungswesen anzuschieben und umzusetzen. Mit den Vereinbarungen, auf die sich Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin während des Bildungsgipfels verständigt haben, sind diese Ziele nicht zu erreichen. Pensionen und Gebäudekosten schönen vielleicht die Bilanz, aber sie keine Bildungsinvestitionen", unterstrich Thöne. Den zusätzlichen Finanzbedarf des chronisch unterfinanzierten Bildungssystems bezifferte er auf rund 40 Milliarden Euro jährlich.
"Die Zwischenbilanz nach dem Bildungsgipfel 2008 in Dresden fällt verheerend aus: Bund und Länder haben sich offenbar auf den unheiligen Dreiklang Unverbindlichkeit, Zurückrudern und Verzögern verständigt. Nach 14 Monaten Arbeit erklären Bund und Länder, dass sie sich Mitte 2010 endgültig einigen wollen. Gleichzeitig haben sie die Höhe der Summe des Geldes, das ab 2015 zusätzlich für Bildung ausgegeben werden soll, mit Taschenspielertricks von 60 auf 13 Milliarden Euro geschrumpft. Von anderen Vorhaben wie der Einstellung zusätzlicher Sozialarbeiter ist überhaupt nicht mehr die Rede. So wird die Merkelsche 'Bildungsrepublik Deutschland' zur Farce und zerfällt in ihre föderalen Einzelteile", sagte der GEW-Vorsitzende.
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