Forschung macht Wirkungen sichtbar

Die EU-Jugendpolitik zielt auf eine substantielle soziale, gesellschaftliche, politische und bürgerschaftliche Teilhabe junger Menschen in Europa ab. Die EU-Programme Erasmus+ Jugend und Europäisches Solidaritätskorps leisten hierzu einen wichtigen Beitrag.

In vielen Förderbereichen der EU-Jugendprogramme lernen junge Menschen Selbstvertrauen, Wertschätzung des demokratischen europäischen Miteinanders und Wege der Beteiligung, besonders dann, wenn sie dazu empowert und diese Anliegen in den Projekten explizit zum Thema gemacht werden.

Die Projekte bieten Raum für Austausch und gesellschafts- und umweltpolitisches Engagement. Die europäische Jugendarbeit eröffnet hierzu Lern- und Erfahrungsräume, deren Qualität durch die EU-Jugendprogramme entwickelt, getragen und gestärkt werden kann.

Europäisches Forschungsnetzwerk RAY untersucht Wirkungen und Zusammenhänge

Diese Zusammenhänge wissenschaftlich zu untersuchen ist Anliegen des europäischen Forschungsnetzwerk RAY, einem Zusammenschluss von Forschungseinrichtungen und den Nationalen Agenturen. Seit 2022 ist das Centrum für angewandte Politikforschung der Ludwig-Maximilians-Universität in München der deutsche Forschungspartner für die Nationale Agentur JUGEND für Europa.

Neben den zwei großen quantitativen Umfragen in der ersten Jahreshälfte 2023 zum Programm Erasmus+ und dem Europäischen Solidaritätskorps, führt RAY auch qualitative Studien durch. Aktuell sind dies drei Untersuchungen, bei denen unterschiedliche Fragestellungen im Fokus stehen.

Digitalisierung in der europäischen Jugendarbeit (RAY DIGI)

Welche digitalen Formate, Werkzeuge und Aktivitäten kommen bei der Arbeit mit Jugendlichen zu Einsatz? Wie kann die Jugendarbeit dabei unterstützt werden, den Herausforderungen des nicht-formalen Lernens im digitalen Umfeld gerecht zu werden? Welchen Unterstützungsbedarf haben Fachkräfte der Jugendarbeit, um Jugendliche zu befähigen, kompetent mit den digitalen Einflüssen auf ihr Leben umzugehen?

Kompetenzentwicklung für die europäische Jugendarbeit (RAY COMP)

Mit welchen konzeptionellen, pädagogischen und strukturellen Ansätzen und Methoden kann die Qualität der Europäische Jugendarbeit gestärkt werden? Welchen Unterstützungsbedarf an Trainingsangeboten, zum Kompetenzerwerb, bei der Organisationsentwicklung und Netzwerkbildung haben Fachkräfte, Trainer und leitende Projektbeteiligte im Rahmen von Erasmus+ Jugend und dem Europäischen Solidaritätskorps?

Langzeiteffekte bei den Teilnehmenden hinsichtlich Partizipation und aktiver Bürgerschaft (RAY LTE_extended)

Welche Langzeiteffekte zeigen sich bei den Teilnehmenden an Erasmus+ Jugend Projekten in Bezug auf ihre Partizipationsbereitschaft und aktive Bürgerschaft? Welche Rolle spielen die nicht-formalen Lernerfahrungen in der weiteren Biographie der Teilnehmenden? Hat ihre Projektteilnahme einen nachhaltigen Einfluss auf die spätere Berufswahl sowie das soziale und gesellschaftspolitische Engagement junger Menschen?

Hintergrundinformationen

Centrum für angewandte Politikforschung (CAP) der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)

Die Forschungseinrichtung CAP unterstützt den Austausch von Wissenschaft, Politik und Praxis zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Fragestellungen. Dabei hat sich die Forschungsgruppe Jugend und Europa auf die Europäische Jugend- und Bildungspolitik an der Schnittstelle von Theorie und Praxis spezialisiert.

Hierzu gehört die Bearbeitung eines breiten inhaltlichen Spektrums mit folgenden Themen: Demokratie, aktive Bürgerschaft, Europäische Union, Integration, interkulturelles Lernen, Mobilität, Partizipation, politische Bildung, Toleranz, Werte. Mit wissenschaftlicher Expertise und der Entwicklung von Formaten für die europäische Jugend- und Bildungsarbeit unterstützt das CAP verschiedenste Akteure und Träger.

RAY- Research-based Analysis of the European Youth Programmes

Das europäische Forschungsnetzwerk RAY besteht aus Mitgliedern der nationalen Agenturen und ihrer Forschungspartner aus 33 Ländern und führt Untersuchungen in 29 Sprachen durch. Hauptaufgabe ist das Monitoring von Erasmus+ Jugend und des Europäischen Solidaritätskorps.

Hierzu werden regelmäßig online Surveys mit Projektverantwortlichen und Jugendlichen durchgeführt, die an den Programmen teilnehmen. Zudem gibt es auch thematische Studien zur internationalen Jugendarbeit, zum nicht-formalen Lernen, zur Wirkung der Programme und zum Kompetenzgewinn für die Beteiligten.

Quelle: JUGEND für Europa vom 27.04.2023