Save the Children
Fast doppelt so viele Kinder von Kriegen betroffen wie vor 30 Jahren
2023 lebten rund 473 Millionen Kinder in Konfliktgebieten, fast doppelt so viele wie vor 30 Jahren, zeigt der Bericht von Save the Children. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg schwerer Verbrechen wie Tötung und Verstümmelung. Der Sudan und die Palästinensischen Gebiete verzeichnen die höchsten Zuwächse an Verstößen gegen Kinder.
27.11.2024
Seit dem Zweiten Weltkrieg gab es noch nie so viele bewaffnete Konflikte wie heute – mit gravierenden Folgen für Kinder. Laut dem neuen Bericht „Krieg gegen Kinder: Wege zum Frieden“(PDF: 15,8 MB) von Save the Children lebten 2023 rund 473 Millionen Kinder in Konfliktgebieten. Das waren 19 Prozent aller Kinder weltweit und fast doppelt so viele wie vor 30 Jahren. Auch die Zahl der schweren Verbrechen an Kindern in Konflikten ist sprunghaft gestiegen: Mit 31.721 bestätigten Fällen waren es 2023 rund 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Viele der Konflikte finden fernab des medialen Rampenlichts statt. Auf dem afrikanischen Kontinent etwa leben in absoluten Zahlen die meisten Minderjährigen in Konfliktgebieten, wie der Bericht zeigt. Setzt man die Zahl der Betroffenen ins Verhältnis zur Gesamtbevölkerung, ist der Nahe Osten am gefährlichsten: Hier lebt mehr als jedes dritte Kind in unmittelbarer Nähe eines bewaffneten Konflikts.
Der höchste Anstieg an schweren Verbrechen gegen Kinder ist im Sudan (1.759 Verstöße) zu verzeichnen, wo sich die Zahl seit 2022 mehr als verfünffacht hat. In den besetzten Palästinensischen Gebieten wurde mit 8.434 Verstößen die höchste Zahl erreicht. Das häufigste Verbrechen an Kindern weltweit war die Tötung und Verstümmelung mit 11.338 Fällen und damit mehr als 31 Prozent im Vergleich zu 2022. Auch Angriffe auf Schulen – hier an der Spitze die Ukraine – sowie auf Krankenhäuser – insbesondere im Gazastreifen – haben dramatisch zugenommen. Gleichzeitig war es noch nie so schwer, humanitäre Hilfe zu leisten: Die Zahl der Vorfälle, in denen humanitären Organisationen der Zugang zu notleidenden Menschen verweigert wurde, stieg 2023 mit 5.158 auf einen historischen Höchststand. Mehr als 60 Prozent der Fälle ereigneten sich in den besetzten Palästinensischen Gebieten.
Quelle: Deutscher Präventionstag vom 18.11.2024
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