Gender

Fahnenaktion „Nein zu Gewalt gegen Frauen“

„Im Gedenken an die Frauen, die von Gewalt und sexueller Ausbeutung betroffen sind, und in der festen Überzeugung, dass diese Gewalt überwunden werden muss und kann, haben wir diese Fahne gehisst.“ Das sagte der Staatssekretär im Frauenministerium, Christoph Habermann, anlässlich der Fahnenaktion des diesjährigen Internationalen Gedenktages „Nein zu Gewalt gegen Frauen“ in Mainz.

25.11.2009

Auch in zahlreichen weiteren rheinland-pfälzischen Städten und Gemeinden beteiligten sich öffentliche Einrichtungen, Frauenorganisationen und Hilfseinrichtungen für von Gewalt betroffene Frauen an der Fahnenaktion und stellten damit den Schutz von Frauen und Mädchen in den Mittelpunkt, hob Habermann hervor.

Gewalt komme in allen gesellschaftlichen Schichten unabhängig von Einkommen, Bildungsstand, Kultur und gesellschaftlichem Status vor. Wie alltäglich Gewalt gegen Frauen in Deutschland ist, dokumentiert eine repräsentative Studie. „Bereits jede vierte Frau hat mindestens einmal in ihrem Leben körperliche beziehungsweise sexuelle Gewalt durch ihren Partner erfahren“, so Habermann. Allein in Rheinland-Pfalz habe die Polizei im Jahre 2008 über 9.000 Fälle von Gewalt in engen sozialen Beziehungen erfasst und über 2.000 Mal einen Platzverweis ausgesprochen. Der Gedenktag sei deshalb ein wichtiges Symbol, sich für ein selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben von Frauen und Mädchen einzusetzen und trage dazu bei, Gewalt gegen Frauen zu einem öffentlichen Thema zu machen.

Für die rheinland-pfälzische Landesregierung sei die erfolgreiche Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen seit Jahren ein großes Thema. Mit dem rheinland-pfälzischen Interventionsprojekt RIGG und dem dort entstandenen Interventionsverbund von staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren sei der Schutz und die Beratung von Gewaltopfern entscheidend verbessert worden. „Das vernetzte Hilfeangebot von Polizei, Justiz, Interventionsstellen, Frauenhäusern und Frauennotrufen ermöglicht umfassenden Schutz und Hilfe“, so Habermann. Inzwischen habe das Land 14 Interventionsstellen für Opfer von Beziehungsgewalt eingerichtet, die von sich aus den Beratungskontakt zu den betroffenen Frauen suchten. 2010 würden zusätzliche Finanzmittel für zwei weitere Interventionsstellen bereitgestellt, so dass abschließend alle Polizeidirektionen des Landes über eine Interventionsstelle verfügen könnten.

Darüber hinaus sei es wichtig, Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund zu unterstützen, die als Opfer von Gewalt vor besonderen Problemen stünden. „Deshalb unterstützt das Land Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen dabei, ihre Angebote auf die Bedürfnisse von Frauen mit Migrationshintergrund abzustimmen“, erklärte Habermann. Weiter habe sich die Landesregierung auf Grundlage eines Landtagsbeschlusses zum Ziel gesetzt, Zwangsverheiratung zu bekämpfen und Frauen Hilfen anzubieten. Unter anderem beteilige sich Rheinland-Pfalz gemeinsam mit anderen Ländern an der Online-Beratung für Migrantinnen „SIBEL“ und arbeite mit einer institutionenübergreifenden Arbeitsgruppe an einem „Schutzplan“ für Frauen, betonte der Staatssekretär. Ein ganz wichtiger Aspekt sei auch der Schutz von Kindern. Um den Blick dafür zu schärfen, dass Kinder durch Gewalt in einer Partnerschaft in ihrer Entwicklung deutlich beeinträchtigt werden können, fördern das Frauenministerium und das Jugendministerium gemeinsam ein Basis-Fortbildungsmodul für Fachkräfte in der Kindererziehung.

Die Fahnenaktion, die jedes Jahr stattfindet, wurde 2001 von der Menschenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ ins Leben gerufen, die sich gegen Gewalt an Frauen in aller Welt einsetzt.

Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz

 

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