Jugendreisen
Fachtag Jugendreisen diskutierte Studienergebnisse und Herausforderungen
Im Rahmen der Fachstelle Jugendreisen veranstaltete der Bundesjugendring einen Fachtag zu jugendverbandlichen Freizeitmaßnahmen. Aktive aus den Jugendverbänden und -ringen diskutierten mit politisch Verantwortlichen die gegenwärtigen Herausforderungen und Chancen bei Kinder- und Jugendreisen.
04.11.2022
Auf dem Fachtag wurden die Ergebnisse einer Studie zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf jugendverbandliche Freizeitmaßnahmen vorgestellt. Der Bundesjugendring hatte in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Wolfgang Ilg, Professor für Jugendarbeit/Gemeindepädagogik an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg, eine entsprechende Erhebung unter den Jugendverbänden durchgeführt. „Eine der bedeutsamsten Auswirkungen der Pandemie im Jugendverbandsbereich ist der Rückgang von ehrenamtlichen Teamer:innen“, fasste Lars Reisner, Referent für Jugendreisen beim Bundesjugendring, die Ergebnisse zusammen.
Aus vorherigen Studien ist bekannt, dass die Wahrscheinlichkeit für die Übernahme eines Ehrenamtes im Erwachsenenalter wesentlich davon abhängt, ob diese Personen als Jugendliche bereits ehrenamtlich aktiv waren. Die Wiedergewinnung und Stärkung des Ehrenamts ist eine zentrale politische und gesellschaftliche Aufgabe. „Um langfristig wieder Ehrenamt zu fördern, müssen daher Freizeitmaßnahmen und andere Angebote für Kinder und Jugendliche selbst unbedingt aufrechterhalten und gefördert werden“, betonte Prof. Wolfgang Ilg beim Fachtag. Den vorgestellten Studienergebnissen liegt ein ausführlicher Auswertungsbericht zugrunde.
Aktuelle Herausforderungen: Pandemie, Klimakrise, Antidiskriminierungsarbeit
Im Podiumsgespräch wurden aktuelle Herausforderungen im Bereich der Kinder- und Jugendreisen diskutiert. Jana Schimke (CDU), Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Tourismus-Ausschusses betonte die Wichtigkeit der verbandlichen Jugendarbeit: „Insbesondere nach den langen Einschränkungen durch die Coronapandemie ist es wichtig, dass Jugendreisen wieder ermöglicht werden.“ Bundestagsabgeordnete Emilia Fester (Bündnis 90/Die Grünen) unterstrich die vielfältigen Auswirkungen der Pandemie: „Insbesondere im Bereich der mentalen Gesundheit zeigt die Pandemie für junge Menschen erhebliche Auswirkungen, die wir ernst nehmen müssen.“
Felix Englert, Bundesjugendsprecher der Jugendfeuerwehr, hob den Stellenwert der außerschulischen Bildung hervor: „Die Jugendfeuerwehr ist von vielfältigem Engagement junger Menschen geprägt. Außerschulische Bildung nimmt auf jugendverbandlichen Maßnahmen einen hohen Stellenwert ein.“
Wendelin Haag betonte gegenüber den Abgeordneten, wie nachhaltig aufgestellte Unterkünfte und Reiseziele für Jugendgruppen sind:
„Jugendbildungsstätten und anderen gemeinnützigen Übernachtungs- und Freizeitstätten stehen aktuell enormen Herausforderungen gegenüber und müssen bei aktuellen Entlastungsmaßnahmen unbedingt mitbedacht werden. Wir sind froh, dass die Bundesregierung im Koalitionsvertrag Investitionsbedarf in diese Häuser verabredet hat. Jetzt erwarten wir die Umsetzung.“
Die inhaltlichen Schwerpunkte der Vorträge und Workshops waren neben Nachhaltigkeit auf Reisen auch die mentale Gesundheit junger Menschen und wie die Jugendverbandsarbeit ihre wichtige Rolle in diesem Feld ausfüllen kann. Ebenfalls wurden allen Teilnehmenden Materialien zur queersensiblen Gestaltung von Jugendreisen zur Verfügung gestellt. Die Haupt- und Ehrenamtlichen tauschten sich zudem über die Themenbereiche Jugendreisen mit (ukrainischen) Geflüchteten, die Jugendleiter:in-Card Juleica und das Ehrenamt sowie zu Hygienestandards und zum Umgang mit der Corona-Pandemie aus.
Quelle: Deutscher Bundesjugendring vom 20.10.2022
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