Bayern

Europaminister und BJR zeichnen herausragende Projekte der bayerischen Jugendarbeit aus

Der Bayerische Jugendring prämierte Projekte, die Europa für Jugendliche erlebbar machen. Europaminister Beißwenger lobte die Jugendarbeit als Schlüssel für eine starke EU. Die ausgezeichneten Initiativen zeigen, wie junge Menschen durch Vielfalt, Solidarität und Engagement die europäische Idee in ihrem Alltag lebendig halten können.

21.12.2024

Ein halbes Jahr nach der erstmaligen Teilnahme Jugendlicher ab 16 Jahren an der Europawahl in Bayern prämiert der Bayerische Jugendring (BJR) gemeinsam beispielhafte Projekte, die Europa für junge Menschen greifbar machen. Beim Jugendpolitischen Gespräch mit Europaminister Eric Beißwenger, MdL im Prinz-Carl Palais in München wurden vier Initiativen aus München, Mittelfranken und Oberbayern mit dem Siegel „Jugendarbeit für Europa“ ausgezeichnet. Diese Modellprojekte zeigen eindrucksvoll, wie die europäische Idee durch Jugendarbeit vor Ort gelebt werden kann. 

Jugendarbeit ist pro-europäisch

BJR-Präsident Philipp Seitz unterstreicht die Bedeutung europäischer Bildungsarbeit für junge Menschen: 

„Europa ist das, was wir daraus machen. Es liegt an der Jugend, die Europäische Union mitzugestalten und ihre Werte weiterzutragen. Frieden, Wohlstand und Stabilität sind keine Selbstläufer – sie brauchen Engagement. Eine pro-europäische Jugendarbeit ist dabei unverzichtbar, um Populismus und nationalen Alleingängen entgegenzuwirken.“ 

Deswegen lädt der BJR regelmäßig junge Menschen zum Bayerischen Tag der Jugend nach Brüssel ein, um einen Austausch auf höchster Ebene zu schaffen. Dort werden junge Menschen aus Bayern mit politischen Vertreter*innen zusammengebracht, um europapolitische Anliegen und Forderungen einzubringen. Beim diesjährigen Treffen stand das Thema „Inklusive und demokratische Gesellschaften“ im Fokus. Die Ergebnisse flossen in eine Dokumentation ein, die dem Europaminister übergeben wurde. 

Europaminister lobt Engagement

Er habe spannende Fragen und Anregungen aus der Veranstaltung mitnehmen können, freute sich Europaminister Eric Beißwenger. Er betonte die Bedeutung der Jugendarbeit für eine starke EU:

 „Die Zukunft Europas liegt auch in den Händen der jungen Generation. Die EU ist weit davon entfernt, perfekt zu sein. Aber sie ist das beste, was wir haben und eine absolute Erfolgsgeschichte. Nahezu 80 Jahre ohne Kriege hat es in Europa in der Geschichte noch nie gegeben. Das ist vor allem das Verdienst der europäischen Einigung. Daran immer wieder zu erinnern, ist gerade in Zeiten, in denen der Nationalismus in einigen Ländern wieder stärker wird, unglaublich wichtig und wertvoll. Deshalb ist das Engagement der Jugend extrem wichtig, auch um die Begeisterung für das Projekt und die Idee Europa zu schüren und wach zu halten.“ 

Perspektive Europa: Vielfalt und Solidarität im Fokus

Mit der Initiative „Perspektive solidarisches Europa“ setzt der BJR von 2023 bis 2025 Impulse, um die EU als Lernfeld in der Jugendarbeit stärker zu verankern. Veranstaltungen, Handreichungen und Projekte sollen Europa für Jugendliche erlebbar machen. Ziel ist es, junge Menschen für Vielfalt, Solidarität und politische Teilhabe zu sensibilisieren und europäische Themen in den Alltag der Jugendarbeit zu integrieren. Durch Workshops, internationale Begegnungen und praktische Materialien werden Jugendverbände und Einrichtungen unterstützt, Europa vor Ort erlebbar zu machen und Begeisterung für europäische Werte zu wecken. Europa beginnt dort, wo junge Menschen aktiv ihre Visionen für ein solidarisches Europa gestalten.

Die insgesamt fünf prämierten Projekte zeigen lokale Ansätze für ein europäisches Miteinander und verdeutlichen, wie europäische Themen in der Praxis der Jugendarbeit verankert werden:

  • Bezirksjugendring Mittelfranken: Workshops zu Europa, Integration europäischer Inhalte in das Projekt „Mobile Spielstraßen“ und die Pflege internationaler Partnerschaften.
  • Kreisjugendring Ebersberg: Gründung des „Vereins für internationale Begegnung e.V.“, um europäische Begegnungen zu fördern und Wissen über Europa zu vermitteln.
  • Münchner Sportjugend: Kampagnen gegen Rassismus und Diskriminierung im Sport sowie eine Partnerbörse für internationalen Jugendaustausch, z. B. mit Schwimmvereinen aus München und Paris.
  • diversity e.V. (München): Kooperationen mit queeren Jugendzentren in Europa, etwa in Wien, um queere Lebenswelten zu vernetzen.
  • Kreisjugendring Erding: Entwicklung einer Modellkommune für europäisch geprägte Jugendarbeit im ländlichen Raum.

Die prämierten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie die europäische Idee durch Engagement vor Ort lebendig wird. Sie sind nicht nur Vorbilder für die Jugendarbeit in Bayern, sondern auch ein starkes Signal für ein solidarisches, vielfältiges und demokratisches Europa. Mit Initiativen wie „Perspektive solidarisches Europa“ leistet der BJR einen wichtigen Beitrag dazu, dass junge Menschen nicht nur Teil Europas sind, sondern es aktiv mitgestalten. Denn Europa beginnt dort, wo Jugendliche ihre Visionen verwirklichen – in den Gemeinden, Städten und Regionen, in denen sie leben.

Weitere Informationen

Quelle: Bayerischer Jugendring vom 06.12.2024

Redaktion: Lukas Morre

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