Bildungsforschung
EU-Studie: Nachholbedarf bei Lesekompetenz – mehr Geld für Bildung, Jugend und Kreativität

Von den 15jährigen Deutschen kann fast jeder Fünfte, nämlich 18,5 Prozent, schlecht lesen.
13.07.2011
Europaweit sind es sogar 20 Prozent. Dies zeigt eine vergleichende Studie zur Lesekompetenz, die EU-Bildungskommissarin Androulla Vassiliou am 11. Juli in Brüssel vorgestellt hat. Vassiliou sagte dazu: "Es ist absolut nicht hinnehmbar, dass in Europa nach wie vor so viele junge Menschen nicht gut genug lesen und schreiben können. Dadurch laufen sie stärker Gefahr, sozial ausgegrenzt zu werden, es erschwert ihnen die Stellensuche und führt zu geringerer Lebensqualität. In den letzten zehn Jahren haben wir zwar einige Fortschritte erzielt, diese reichen jedoch nicht aus." Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil der Schülerinnen und Schüler mit schlechter Lesekompetenz bis 2020 auf unter 15 Prozent zu senken.
Die vom Bildungsinformationsnetz Eurydice erstellte Studie fordert vor allem einen stärkeren Fokus auf gefährdete Gruppen wie Jungen oder Kinder mit Migrationshintergrund. Untersucht wurden insbesondere pädagogische Ansätze, Behebung von Leseschwächen, Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften sowie die Förderung des Lesens außerhalb der Schule in den Mitgliedstaaten.
Zudem setzt Europäische Kommission in den nächsten Jahren einen Schwerpunkt auf Vorhaben im Bildungsbereich. Im kürzlich vorgestellten Finanzrahmen ab 2014 schlägt sie ein neues Programm für allgemeine und berufliche Bildung und Jugend vor, für das 15,2 Mrd. Euro vorgesehen sind. Die Zahl der Europäer, die bei einem Auslandsaufenthalt mit einem Stipendium unterstützt wird, soll auf 800.000 verdoppelt werden. Trotz allgemeiner Sparsamkeit steigen die Ausgaben für Bildung, Jugend und Kreativität im Finanzrahmen an. Im Herbst wird die Kommission konkrete Vorschläge für die neuen Programme vorlegen.
<link http: europa.eu rapid _blank external-link-new-window>Hier finden Sie die vollständige Pressemitteilung zur Lesekompetenzstudie.
Quelle: PM der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland vom 11.07.2011
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