Vorlesemonitor

Es wird zu wenig vorgelesen

Die jährliche Studie „Vorlesemonitor“, präsentiert von DIE ZEIT, der Stiftung Lesen und der Deutschen Bahn Stiftung, zeigt: 32,3 % der 1- bis 8-jährigen Kinder wird selten oder nie vorgelesen. Besonders betroffen sind Kleinkinder und Erstleser*innen. Dr. Holger Krimmer, Geschäftsführer des Deutschen Bibliotheksverbands, betont die Schlüsselrolle von Lesen und Vorlesen für die Sprachentwicklung.

22.10.2024

Einmal im Jahr legen DIE ZEIT, die Stiftung Lesen und die Deutsche Bahn Stiftung den Vorlesemonitor vor, eine Studie zum Vorleseverhalten in Familien mit 1 bis 8-jährigen Kindern. Ein zentrales Ergebnis: Trotz einer leichten Verbesserung gegenüber dem Vorjahr wird immer noch 32,3 Prozent der Kinder selten oder nie vorgelesen. Vor allem bei den ganz kleinen, die noch nicht in die Kita gehen, und bei den älteren Kindern, die gerade mit dem Lesenlernen beginnen, fehlt es an Vorleseimpulsen in der Familie. Die Ergebnisse des Vorlesemonitors 2024 können unter www.stiftunglesen.de/vorlesemonitor abgerufen werden.

Zu den Ergebnissen des Vorlesemonitors 2024 sagt Dr. Holger Krimmer, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. (dbv) und Vorstandsmitglied der Stiftung Lesen

„Lesen ist eine Schlüsselkompetenz – das regelmäßige Vorlesen ein wichtiger Schritt dorthin. Zwar haben sich die Zahlen aus dem Vorlesemonitor gegenüber dem Vorjahr minimal verbessert. Es ist dennoch besorgniserregend, dass einem Drittel der 1 bis 8-jährigen Kinder selten oder nie vorgelesen wird, auch weil es in vielen Familien an Kinderbüchern fehlt. Hier setzen die Öffentlichen Bibliotheken an: Als Familienorte unterstützen sie Eltern nicht nur bei der Auswahl von altersgerechten Büchern, sie bieten auch Bilderbuchkinos im Krabbelalter und Lesetrainings für Kita- und Schulkinder an. Darüber hinaus finden Familien dort eine Riesenauswahl an spannenden Kinderbüchern. Das kommt insbesondere den Familien zugute, die sich den Kauf von Büchern oftmals nicht leisten können.“

Die Leseförderung ist eine Kernaufgabe der Öffentlichen Bibliotheken. Als wichtige Säule in vernetzten lokalen Bildungslandschaften leisten sie einen zentralen Beitrag zur Sprach- und Leseförderung von Kindern und
Jugendlichen. Für Familien, Kitas und Grundschulen bieten sie Lesemedien, Lehr- und Lernmaterial an, stellen Bücherboxen zur Verfügung und veranstalten Vorlesenachmittage und Bilderbuchkinos.

Hintergrund 

Der Deutsche Bibliotheksverband setzt sich seit vielen Jahren für den Ausbau der Leseförderung ein. Als Kooperationspartner der Stiftung Lesen unterstützt er das bundesweite Programm „Lesestart 1-2-3“ im Bereich der frühkindlichen Leseförderung und Literacy-Erziehung für die unter Sechsjährigen. Gemeinsam mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels lobt der dbv zudem seit 2019 das „Gütesiegel Buchkita“ aus, das Kindergärten für ihr besonderes Engagement bei der frühkindlichen Leseförderung auszeichnet.

Kontakt

Leitung Kommunikation / Pressesprecherin
Kristin Bäßler
Telefon: 030 644 98 99 25

E-Mail: baessler@bibliotheksverband.de

Quelle: Deutscher Bibliotheksverband vom 09.10.2024

Redaktion: Zola Kappauf

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